BMW-Vorstand kritisiert "hanebüchene" Abgasdiskussion in Europa

   Von Hendrik Varnholt

   LAS VEGAS (Dow Jones)--BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich hat die Diskussion um realistischere Messverfahren und neue Grenzwerte für Autoabgase in Europa als hanebüchen bezeichnet. Fröhlich wies am Rande der Elektronikmesse CES in Las Vegas am Dienstag auf die Schwierigkeiten bei der Messung von Abgasen im realen Fahrbetrieb hin. Die entsprechenden Verfahren seien weniger verlässlich als die bisherige Messung unter Laborbedingungen. Die Ergebnisse hingen zudem von vielen Rahmenbedingungen ab. Es drohe deshalb die Gefahr, dass künftige Messwerte nicht bei jeder Messung eingehalten werden können, sagte Fröhlich. Anders als von Kritikern der Autoindustrie behauptet, seien die diskutierten Grenzwerte deshalb nicht zu hoch. Es sei falsch, sie als "weichgespült" zu bezeichnen.

   Die Grenzwerte für Autoabgase waren vor allem wegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen-Fahrzeugen in die öffentliche Diskussion geraten. Schon zuvor hatte sich etwa die Europäische Kommission für ein neues Messverfahren ausgesprochen, bei dem Schadstoffwerte nicht mehr auf einem Prüfstand, sondern während der Fahrt durch ein am Auspuff angebrachtes Messgerät ermittelt werden. Dass die Messwerte in dem Fall höher ausfallen, haben Vertreter der Autoindustrie immer wieder als normal bezeichnet. Vor allem Umweltschützer halten es aber für falsch, bei der Messung unter Realbedingungen weit höhere Schadstoffwerte zuzulassen als bei der Messung im Labor. Die Diskussion sei "nicht mehr sachorientiert", sagte BMW-Vorstand Fröhlich am Dienstag.

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   January 05, 2016 15:33 ET (20:33 GMT)

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