Kritikpunkte angepackt |
22.07.2021 23:58:00
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Amazon gibt sich zum Ende der Bezos-Ära neue Führungsprinzipien
• Neue Richtlinien beziehen sich auf bekannte Kritik am Handelsriesen
• Neue Ära beginnt
Schon in den Anfängen des Unternehmens hat Amazon seine Führungsprinzipien aufgestellt - eine Liste mit diversen Geschäftsphilosophien, die die Entscheidungen und Ziele der Mitarbeiter leiten soll. Sie bilden die Grundlage der Unternehmenskultur. "Wir nutzen unsere Führungsprinzipien jeden Tag, ob wir nun Ideen für neue Projekte diskutieren oder über den besten Lösungsansatz für ein Problem entscheiden. Das ist nur eines der Dinge, die Amazon so besonders machen", heißt es auf der Amazon-Website.
Während sich seit 2015 nichts mehr an den bis vor kurzem 14 Unternehmenswerten geändert hatte, wurden nun, wenige Tage, bevor Jeff Bezos offiziell als CEO zurückgetreten ist, zwei neue Führungsprinzipien ergänzt. Diese unterscheiden sich etwas von den bisherigen Richtlinien, denn sie beziehen sich auf bekannte Kritikpunkte an Amazon.
"Strive to be Earth’s Best Employer"
Die erste neue Richtlinie fordert Führungskräfte auf, "jeden Tag daran zu arbeiten, eine sicherere, produktivere, leistungsfähigere, vielfältigere und gerechtere Arbeitsumgebung zu schaffen", wie es bei Amazon heißt. Und weiter lautet der Grundsatz: "Sie führen mit Einfühlungsvermögen, haben Spaß an der Arbeit und machen es anderen leicht, Spaß zu haben. Führungskräfte fragen sich selbst: Wachsen meine Mitarbeiter? Sind sie befähigt? Sind sie bereit für das, was als nächstes kommt? Führungskräfte haben eine Vision für den persönlichen Erfolg ihrer Mitarbeiter und engagieren sich für diesen, sei es bei Amazon oder anderswo".
Schon in seinem letzten Brief an die Aktionäre hatte Jeff Bezos geschrieben, Amazon müsse einen besseren Job für seine Mitarbeiter machen, wie CNBC berichtet. Denn immer wieder tauchen Berichte über teils unzumutbare Arbeitsbedingungen bei dem Handelsriesen auf.
"Success and Scale Bring Broad Responsibility"
Erfolg und Größe bringen große Verantwortung mit sich. "Wir haben in einer Garage angefangen, aber wir sind nicht mehr dort. Wir sind groß, wir beeinflussen die Welt, und wir sind weit davon entfernt, perfekt zu sein. Wir müssen bescheiden sein und selbst die sekundären Auswirkungen unseres Handelns bedenken. Unsere Gemeinden, unser Planet und unsere zukünftigen Generationen brauchen uns, um jeden Tag besser zu werden. Wir müssen jeden Tag mit der Entschlossenheit beginnen, besser zu werden, besser zu handeln und besser zu sein - für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter, unsere Partner und die ganze Welt. Und wir müssen jeden Tag mit dem Wissen beenden, dass wir morgen noch mehr tun können. Führungskräfte schaffen mehr, als sie verbrauchen, und verlassen die Dinge immer besser, als sie sie vorgefunden haben", beschreibt Amazon selbst die zweite neue Richtlinie. Und auch diese richtet sich an einen langjährigen Kritikpunkt, denn es sollen nicht nur die Kunden zufriedengestellt werden, sondern auch die Mitarbeiter müssen berücksichtigt werden.
Die neuen Prinzipien betonen also, wie wichtig es ist, das Wohlergehen sowohl der Gesellschaft außerhalb Amazons als auch der Mitarbeiter selbst bei den Entscheidungen zu berücksichtigen.
Redaktion finanzen.at
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