Corona-Profiteur |
25.03.2021 23:14:00
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Amazon-Aktie seit Monaten mit Seitwärtstendenz - ein Analyst bleibt trotzdem zuversichtlich
• Baird-Analyst bestätigt Outperform-Rating
• Amazon stark bei Abos
Nach einer beeindruckenden Rally in der ersten Jahreshälfte 2020 ist der Amazon-Aktie die Puste ausgegangen und sie bewegt sich seither nur in einem Seitwärtstrend. Im bisherigen Jahresverlauf 2021 hat sie sogar rund 3,73 Prozent (Stand: 23.03.2021) an Wert eingebüßt, was wohl unter anderem auf die allgemeine Sektor-Rotation zurückzuführen ist.
So litten die zuvor stark gestiegenen und dadurch oft hoch bewerteten Tech-Aktien in den letzten Monaten unter Gewinnmitnahmen, wogegen zyklische Titel zulegen konnten. Zurückzuführen ist dies zum einen auf Inflationsängste, die insbesondere den Tech-Sektor belasten und zum anderen auf einen wachsenden Konjunkturoptimismus, getragen von der Impfkampagne sowie dem von US-Präsident Biden geplanten Stimulus-Paket.
Optimistischer Analyst
Allgemein war zu beobachten, dass der Online-Handel zu den Profiteuren der Corona-Krise zählte, weil Ladengeschäfte schließen mussten und die Menschen zur Kontaktreduzierung viele Käufe nur noch von zuhause aus tätigten. Mit einem Ende der Krise vor Augen gehen viele indes davon aus, dass dieser Trend enden wird.
Doch Colin Sebastian, Analyst beim Investmentbank- und Finanzdienstleistungsunternehmen Baird, ist laut der Zeitung "Barron's" davon überzeugt, dass Sorgen bezüglich der Aussichten von Amazon für die Nach-Corona-Zeit unbegründet sind und dass der Online-Riese zu Unrecht in den Sog der Branchen-Rotation geriet.
Deshalb hat Sebastian sein Outperform-Rating nochmal bekräftigt. Außerdem sieht er für den Amazon-Aktienkurs auf Sicht von einem Jahr Luft bis 4.000 Dollar und mittelfristig sogar ein Potenzial bis 5.000 Dollar.
Starke Kundenbindung bei Amazon
Nach Meinung des Analysten übersieht die Börse "eines der überzeugendsten Abomodelle im Internet- und Tech-Sektor". Amazons fundamentale Trends bei "e-Commerce, Marketplace Services und Cloud" seien nämlich sehr robust, deshalb hält er die Aktie derzeit für "deutlich unterbewertet".
Laut Sebastian sei Amazon sehr effektiv darin, neue Kunden zu gewinnen und vor allem auch darin, diese zu halten. So kämen mindestens 75 Prozent von Amazons Umsätzen aus wiederkehrenden Einnahmequellen.
Da wäre zum einen der Prime-Service: Colin Sebastian schätzt, dass Amazon schon bald die Marke von 200 Millionen solcher Abo-Kunden erreichen dürfte. Dies bedeute, dass wahrscheinlich 400 bis 600 Millionen Menschen regemäßig bei Amazon einkaufen und damit rund 80 Prozent von Amazons e-Commerce-Umsätze generieren.
Diesen Optimismus bezüglich des e-Commerce teilt auch das Marktforschungsunternehmen eMarketer: "Wir gehen davon aus, dass die Verbraucher 2021 viele ihrer neu entdeckten digitalen Verhaltensweisen beibehalten werden", schreibt Ethan Cramer-Flood in seinem neuen "Global Ecommerce Update 2021"-Bericht.
Aber auch in Bezug auf den Service für Drittverkäufer sowie auf die Cloud-Plattform Amazon Web Service (AWS) ist Sebastian optimistisch. "AWS generiert Umsätze, die wir größtenteils als wiederkehrend einstufen", so der Experte.
Der Baird-Analyst glaubt zudem, dass Amazon seine Umsätze künftig nochmal kräftig steigern kann: Von 386 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf über 830 Milliarden Dollar in 2025.
Redaktion finanzen.at
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