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Neuer Friedensvorschlag 24.11.2025 17:51:38

Aktien von Rheinmetall, HENSOLDT und RENK tiefrot: USA und Ukraine finden gemeinsame Linie

Aktien von Rheinmetall, HENSOLDT und RENK tiefrot: USA und Ukraine finden gemeinsame Linie

Beide Seiten seien sich einig, die intensive Arbeit an dem Vorschlag "in den kommenden Tagen" fortzusetzen und sich dabei weiter eng mit den europäischen Partnern abzustimmen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung, die in Kiew und Washington verbreitet wurde.

US-Außenminister Marco Rubio sprach in Genf von "enormen Fortschritten". Die noch offenen Punkte seien "nicht unüberwindbar", sagte er - ohne Details zu den strittigen Themen zu nennen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es schaffen werden", sagte Rubio.

Finale Entscheidungen zu dem neuen Plan zur Beendigung des seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs würden von US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj getroffen, hieß es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Der neue Entwurf wurde zunächst nicht veröffentlicht. Und sobald es einen finalen Plan geben wird, den Kiew, Washington und die europäischen Partner gutheißen, muss immer noch die größte Hürde überwunden werden: Ohne die Zustimmung des russischen Präsidenten Wladimir Putin kann es keinen Frieden geben.

Europa- und Nato-Themen sollen separat besprochen werden

Rubio versicherte den europäischen Partnern, dass Themen, die Europa und die Nato direkt beträfen, separat behandelt werden sollten. Dazu wolle man die Meinungen der Verbündeten einholen, sagte er.

In Genf hatten am Sonntag in unterschiedlichen Gesprächsformaten Unterhändler Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, der EU, der Ukraine und der Vereinigten Staaten über den 28 Punkte umfassenden Friedensplan der US-Seite beraten. Der ursprüngliche Plan war vergangene Woche über US-Medien bekanntgeworden und wurde von Kritikern als extrem vorteilhaft für Russland und nahezu als Kapitulation für die Ukraine bewertet.

Die Veröffentlichung löste hektische diplomatische Bemühungen aus, die unter anderem am Wochenende auch den G20-Gipfel in Südafrika überschatteten. Ziel der europäischen Partner Kiews war es, zu einem Entwurf zu kommen, der auch die Interessen der Ukraine und Europas angemessen reflektiert.

Harte Frist für die Ukraine aufgeweicht

Ursprünglich hatte Trump der Ukraine nur bis diesen Donnerstag - dem US-Feiertag Thanksgiving - Zeit für eine Antwort auf den Friedensplan eingeräumt. Zuletzt zeigte er sich dahingehend aber versöhnlicher. Auch Rubio weichte die Frist auf. Zwar wünsche er sich einen Abschluss bis dahin - doch "ob Donnerstag, Freitag, Mittwoch oder Montag kommende Woche" sei nachrangig. "Wir wollen, dass es bald passiert", sagte Rubio.

Nach Angaben des Weißen Hauses nahmen neben Rubio der US-Sondergesandte Steve Witkoff, Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und Staatssekretär Daniel Driscoll an dem Treffen in Genf teil. Die ukrainische Delegation leitete Selenskyjs Kanzleichef Andrij Jermak.

Weitere Beratungen von Merz und EU-Kollegen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und andere europäische Staats- und Regierungschef wollten heute auch am Rande eines EU-Afrika-Gipfels in Angola über den Umgang mit dem Friedensplan beraten. Führende EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich hielten zentrale Bestandteile des ursprünglichen 28-Punkte-Plans für inakzeptabel.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan brachte unterdessen sein Land erneut als Vermittler ins Spiel und kündigte ein Telefonat mit Putin an. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte das für heute geplante Gespräch. Die Türkei war schon in der Vergangenheit Austragungsort direkter Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.

Ukraine laut Weißem Haus mit aktuellem Friedensplan einverstanden

Einer Mitteilung des Weißen Hauses zufolge soll die Ukraine mit dem überarbeiteten Plan zufrieden sein. Die ukrainischen Vertreter hätten auf Basis der vorgelegten Überarbeitungen und Klarstellungen erklärt, dass der aktuelle Entwurf die Interessen des Landes widerspiegele und "kurz- und langfristige, glaubwürdige und durchsetzbare Mechanismen zum Schutz der ukrainischen Sicherheit" biete. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht dazu. In der kurz zuvor veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der beiden Länder waren die Formulierungen zu den Ergebnissen der Gespräche in Genf zurückhaltender.

Der umstrittene ursprüngliche Friedensplan sah zum Beispiel vor, dass die Ukraine bislang noch verteidigte Gebiete an Russland abtritt, ihre militärischen Fähigkeiten beschränkt und die Nato einen Verzicht auf jegliche Erweiterung erklärt. Russland müsste dagegen nur vergleichsweise geringe Zugeständnisse machen und unter anderem auf in der EU eingefrorenes Staatsvermögen verzichten. Dieses würde für den Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden.

Europäer wollen US-Ukraine-Plan in Kernpunkten abschwächen

Europäische Änderungsvorschläge zum US-Plan sahen eine deutliche Abschwächung zahlreicher Kernpunkte zugunsten der Ukraine vor. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll die Regierung in Kiew demnach beispielsweise keine Gebiete an Russland abgeben müssen, die sie bislang noch selbst kontrolliert. Zudem ist auch keine de facto Anerkennung der von Russland eingenommen Gebiete vorgesehen.

Ebenso sehen die Vorschläge vor, die Größe der ukrainischen Streitkräfte nur auf 800.000 statt auf 600.000 Soldaten zu begrenzen und eingefrorenes russisches Staatsvermögen nur dann freizugeben, wenn Russland Ausgleichszahlungen für die Kriegsschäden leistet.

Nato-Beitritt bleibt denkbar

Zudem soll ein Nato-Beitritt der Ukraine nicht mehr explizit ausgeschlossen sein und auch keine allgemeine Amnestie für Kriegsverbrechen gewährt werden. Die im US-Plan genannte Frist für Wahlen in der Ukraine innerhalb von 100 Tagen wird im Entwurf der Europäer ebenfalls nicht genannt. Stattdessen sollen sie nur so "schnell wie möglich" organisiert werden.

Russland soll allerdings weiterhin wie im US-Plan eine Wiederbelebung der G8-Gruppe der großen Industrienationen in Aussicht gestellt worden sein. Aus ihr war das Land 2014 nach der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbannt worden. Inwieweit die Änderungsvorschläge bei Verhandlungen in Genf Gehör fanden, blieb zunächst unklar.

Tote und Verletzte in der Ukraine nach neuen Angriffen

Während andernorts über mögliche Wege zu einem Frieden gesprochen wurde, herrschte in mehreren Regionen der Ukraine in der Nacht wieder Luftalarm. Bei massiven Drohnenangriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw wurden nach örtlichen Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet. 15 weitere Personen seien verletzt worden, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram. In der Stadt habe es 15 Attacken an sechs Orten gegeben.

Wieso das die Aktien von Rheinmetall, HENSOLDT und RENK beeinflusst

Die Spekulationen um einen möglichen Waffenstillstandsplan beeinflussten die Kurse führender deutscher Rüstungsunternehmen schon vor dem Wochenende signifikant. Im XETRA-Handel lagen die drei deutschen Rüstungswerte deutlich im Minus: Die Papiere von Rheinmetall verloren am Freitag 7,18 Prozent auf 1.519,50 Euro, und gaben am Montag um weitere 5,03 Prozent auf 1.443,00 Euro nach. Bei HENSOLDT war zum XETRA-Schluss ein Minus von 6,57 Prozent bei 72,50 Euro zu sehen. Auch hier setzten sich die Abgaben mit letztlich -4,55 Prozent auf 69,20 Euro fort. Auch beim Getriebehersteller RENK dominierten die Bären: Während die Aktie im XETRA-Handel schlussendlich um 8,36 Prozent auf 50,86 Euro sank, ging es um weitere 4,37 Prozent auf 48,64 Euro nach unten.

Analysten wurden jedoch nicht müde zu betonen, dass dies an der grundsätzlichen Bedrohungslage und an der Wiederbewaffnung Europas nichts ändert. David Perry von der Bank JPMorgan wiederholte am Montag bereits, dass er die Rheinmetall-Korrektur für eine gute Einstiegschance hält. Rheinmetall hatten sich bis Anfang Oktober mit 2.008 Euro im Jahresverlauf mehr als verdreifacht. Bis zum Montagmorgen haben sie inzwischen 29 Prozent vom Rekord korrigiert. Das Jahresplus schmolz auf 132 Prozent.

Rheinmetall nutzt für Personalaufbau die Entlassungen der Autobranche

Rheinmetall setzt angesichts der bis zum Ende des Jahrzehnts erwarteten Verfünffachung des Umsatzes gegenüber 2024 auf hohe Bewerbungszahlen, um die Expansion des Geschäfts zu bewältigen.

Um die benötigten Stellen zu besetzen, kann der größte deutsche Rüstungskonzern aus einem Pool von Arbeitnehmern schöpfen, die von großen Arbeitgebern - vor allem aus der Automobilindustrie - entlassen wurden, wie die Chefin der Personalabteilung sagt.

Europas Waffenhersteller bemühen sich, ihre Produktion schnell hochzufahren, um die wachsende Nachfrage nach Munition, Panzern, Kampfjets und anderen militärischen Ausrüstungsgegenständen zu befriedigen. Die Länder auf dem Kontinent stocken ihre eigenen Waffenarsenale auf und unterstützen zugleich die Ukraine im Kampf gegen Russland.

Die Sicht von Arbeitssuchenden auf Rheinmetall hat sich verändert. Der Rüstungskonzern gelte inzwischen als attraktiver Arbeitgeber in Deutschland, sagte Monica Wertheim, Leiterin für Personalangelegenheiten weltweit, in einem Interview.

Auf mehr als 3.000 Stellen, die im ersten Halbjahr 2025 in Deutschland ausgeschrieben wurden, habe Rheinmetall 120.000 Bewerbungen bekommen, so die Managerin.

Weltweit erhielt Rheinmetall im vergangenen Jahr 257.000 Bewerbungen, im Jahr 2023 waren es nach Unternehmensangaben noch 180.000 gewesen. In der ersten Hälfte dieses Jahres gingen 165.000 Bewerbungen ein, für das Gesamtjahr werden mehr als 275.000 erwartet.

Das Unternehmen plant, in diesem Jahr weltweit etwa 8.000 Stellen auszuschreiben, das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr, wobei etwa die Hälfte davon neue Stellen sind. Gesucht werden Elektro- und Maschinenbauingenieure, Softwareentwickler und Projektmanager sowie Facharbeiter wie Maschinen- und Anlagenführer, Schweißer und Flugzeugmechaniker.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die Rüstungsbranche in Deutschland deutlich populärer gemacht, anders als in früheren Jahrzehnten, als einige Menschen die Notwendigkeit von Rüstungsinvestitionen in Frage gestellt hätten, sagt Wertheim. Die andere Bewertung falle zweitlich mit dem Abbau von Arbeitsplätzen in anderen Sektoren zusammen, die in der Vergangenheit große Arbeitgeber waren, etwa die Autoindustrie, fügte sie hinzu. "Der Mentalitätswandel ist enorm, vor allem in den vergangenen zwei bis drei Jahren."

Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger hatte auf den Aufbau der Belegschaft verwiesen, als er auf einer Veranstaltung in der vergangenen Woche vor Investoren das Umsatzziel für das Jahr 2030 auf 50 Milliarden Euro von 40 bis 50 Milliarden Euro erhöhte. 2024 belief sich der Umsatz von Rheinmetall auf 9,8 Milliarden Euro.

"Wir sind im Moment sehr attraktiv", sagte Papperger. "Das ist der größte Vorteil, den wir haben." Rheinmetall werde mehr und schneller einstellen.

Bis zum Jahr 2027 soll die Belegschaft weltweit auf 40.000 steigen, zur Jahresmitte arbeiteten 30.640 Mitarbeiter für den Rüstungskonzern. Sollte dies gelingen, wird Rheinmetall in den nächsten zweieinhalb Jahren mehr Mitarbeiter eingestellt haben als in den vergangenen zehn Jahren. Zum Jahresende 2014 beschäftigte das Unternehmen rund 20.200 Menschen.

Unternehmen aller Branchen, darunter auch Rheinmetall, führen in ihren Geschäftsberichten einen möglichen Arbeitskräftemangel als Risikofaktor auf. Rheinmetall-Vertreter sagen jedoch, dass das Unternehmen derzeit keine Probleme hat, die von ihm benötigten Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt zu finden.

dpa-AFX/DOW JONES

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Bildquelle: HENSOLDT

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