AKTIE IM FOKUS 2: Munich Re verliert im Sog des Dax - Starke Quartalszahlen

    (neu: Schlusskurse, Analystenkommentare von JP Morgan, Berenberg und Kepler)

 

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft) haben am Mittwoch trotz Vorlage überraschend guter Quartalszahlen mit leichten Verlusten geschlossen. Nach dem sich die Investoren des weltgrößten Rückversicherers im Tagesverlauf noch über kräftige Kursgewinne gefreut hatten, gaben die Aktien bis zum Abend nach. Schuld war das Absacken des Dax (DAX), das auch die Titel der Munich Re unter Druck brachte. Die Munich Re war mit minus 0,20 Prozent bei 127,35 Euro aber noch immer der zweitstärkste Wert im Dax, dieser verlor 1,96 Prozent. Händler führten die Abgaben auf die schwache Eröffnung der New Yorker Wall Street zurück. Zuvor war der Leitindex von Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi gedrückt worden, wonach die Euro-Krise nun auch beginne, die deutsche Wirtschaft zu belasten.

 

      Die vorgelegten Zahlen der Munich Re seien jedoch "durch die Bank deutlich besser" ausgefallen als erwartet, sagten Händler. Außerdem sei der Ausblick erhöht worden. Die Belastungen durch den Hurrikan "Sandy" erwarten die Münchener im mittleren dreistelligen Millionenbereich - da der Sturm allerdings erst im vierten Quartal wütete, wird auch erst dann verbucht.

 

ZUFRIEDENE ANALYSTEN

 

    Auch die Analysten waren zufrieden: Das sehr gute Zahlenwerk des Rückversichers und die Anhebung des Gewinnziels seien bereits gute Nachrichten, schrieb Analyst Fabrizio Croce in einer Studie. Abhängig von der Schadensentwicklung könnte die wirklich positive Überraschung jedoch am Ende des Jahres folgen, für das er eine wahre Explosion der Ergebnisse erwarte. Das neue Gewinnziel sei auch trotz des vom Hurrikan Sandy angerichteten Schadens realistisch. Croce hält an der "Buy"-Einstufung mit einem Kursziel von 143,00 Euro fest.

 

    Vor allem der Nettogewinn und die Schaden-Kosten-Quote seien sehr positiv ausgefallen, betonte beispielsweise Michael Huttner von JPMorgan. Er bekräftigte seine "Overweight"-Einstufung. Zudem habe der Rückversicherer den Ausblick erhöht. Auf vergleichbarer Basis bestärke ihn beides in der Annahme einer starken Verbesserung der Profitabilität. Er rechnet damit, dass die Markterwartungen bezüglich des Nettogewinns in 2013 um 5 Prozent steigen dürften.

 

MARKTERWARTUNGEN UM FAST DIE HÄLFTE ÜBERTROFFEN

 

    Analyst Tom Carstairs von der Privatbank Berenberg ("Hold", Kursziel 136 Euro) unterstrich, dass der Nettogewinn des Rückversicherers die Markterwartungen um fast die Hälfte übertroffen habe. Zu verdanken sei dies dem Ergebnis aus Kapitalanlagen und der starken Schaden-Kosten-Quote./sf/he