10.09.2014 18:49:33

MÄRKTE EUROPA/Steigende Zinsen und Apple sorgen für Zurückhaltung

   Von Manuel Priego Thimmel

   Europas Börsen sind am Mittwoch überwiegend auf der Stelle getreten. Weiter steigende Marktzinsen in den USA sorgten für Zurückhaltung unter den Anlegern. Die US-Notenbank wird voraussichtlich im Oktober ihr Anleihekaufprogramm abwickeln. Danach rücken perspektivisch erste Leitzinserhöhungen in den Bereich des Möglichen. Der Dax gab leicht um 0,1 Prozent auf 9.700 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 gab minimal einen Punkt auf 3.244 nach.

   Auch konnte Apple am Gesamtmarkt keine Akzente setzen. "Das war alles wie vorher spekuliert wurde", sagte ein Händler mit Blick auf die Vorstellung des iPhone 6 und der Smartuhr "Apple Watch" am Vorabend. Die Aktien von Apple-Zulieferern gerieten teilweise unter deutlicheren Abgabedruck. Für das im TecDax gelistete Dialog-Semiconductor-Papier ging es gleich 3,1 Prozent nach unten.

   Die Aktie des Uhrenherstellers Swatch verlor mit der Ankündigung der Apple Watch 1,8 Prozent. Den Chip- und EC-Karten-Hersteller Gemalto sehen die Analysten der Rabobank indes als einen Gewinner des künftigen Apple-Pay-Systems wegen dessen Nutzung der Near-Field Communication-Technologie (NFC). Die Weiterentwicklung des NFC-Marktes dürfte für einen kräftigen Nachfrageschub für Gemaltos kontaktlose Chips sorgen. Gemalto-Titel stiegen 1,1 Prozent.

   Im Gefolge der US-Vorgaben stiegen die Renditen am europäischen Anleihemarkt weiter an. Die Rendite von Bundesanleihen legte 1 Basispunkt (Bp) auf 1,05 Prozent zu. Spanische Marktzinsen für zehnjährige Benchmarkanleihen legten gleich um 7 Bp auf 2,26 Prozent zu. Hier spielte auch das schottische Unabhängigkeitsreferendum eine Rolle. Die Anleger befürchten, dass ein schottischer Alleingang den katalanischen Bestrebungen Auftrieb verschaffen könnte.

   Am Devisenmarkt stabilisierte sich der Euro auf niedrigem Niveau um 1,29 Dollar. Händler sehen übergeordnet weiter erhebliches Abwärtspotenzial für die Einheitswährung. Gegen den Schweizer Franken machte der Euro aber einen Sprung auf 1,2110 von 1,2070. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat Negativzinsen nicht ausgeschlossen. Diese seien eine Option, falls der von der Bank angestrebte Maximalkurs zum Euro bedroht wäre.

   Der Kurs der spanischen Bank Santander fiel um 0,6 Prozent. Der langjährige Chairman der Bank, Emilio Botin, ist im Alter von 79 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Am Abend wurde die Nachfolgeregelung mitgeteilt: Botins Tochter Ana Patricia soll in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Allerdings ist Botins Tochter im Aufsichtsrat nicht unumstritten.

   Ferrari-Chef Luca Cordero di Montezemolo wird im Oktober von seinem Posten zurücktreten. Für ihn wird der CEO des Mutterkonzerns Fiat, Sergio Marchionne, das Ruder beim Luxusautohersteller übernehmen. Ferrari leidet seit Jahren unter sportlichen Misserfolgen. Fiat-Aktien stiegen um 1,9 Prozent.

   Obwohl BMW den Fahrzeugabsatz im August um 4,5 Prozent steigern konnte, fiel der Kurs um 1 Prozent. Händler verwiesen auf die allgemeine Tendenz zu Gewinnmitnahmen. Auch andere Titel aus dem Sektor waren nicht angesagt: Daimler gaben 1,2 Prozent nach, während VW 0,8 Prozent verloren. Der Flughafenbetreiber Fraport konnte im August sowohl das Passagier- als auch das Frachtaufkommen steigern - für die Aktie ging es daraufhin 0,2 Prozent nach oben.

   Nach einer Herunterstufung durch Goldman Sachs ging es für die Salzgitter-Aktie 1,6 Prozent nach unten. Papiere von Telefonica Deutschland gaben gleich um 22,5 Prozent nach. Der Kurseinbruch war indes rein optischer Natur und der laufenden Kapitalerhöhung geschuldet. Denn die Aktie handelte bereinigt um den Preis für das Bezugsrecht für die neuen Titel.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.244,16 -1,27 -0,0% +4,3% Stoxx-50 3.073,67 +0,11 +0,0% +5,3% Stoxx-600 344,70 -0,17 -0,0% +5,0% XETRA-DAX 9.700,17 -10,53 -0,1% +1,5% FTSE-100 London 6.830,11 +1,11 +0,0% +1,2% CAC-40 Paris 4.450,79 -1,58 -0,0% +3,6% AEX Amsterdam 418,95 +0,55 +0,1% +4,3% ATHEX-20 Athen 379,69 +2,00 +0,5% -1,3% BEL-20 Bruessel 3.184,18 -6,06 -0,2% +8,9% BUX Budapest 18.709,49 +39,47 +0,2% +0,8% OMXH-25 Helsinki 2.956,77 -24,11 -0,8% +4,3% ISE NAT. 30 Istanbul 97.668,33 -710,26 -0,7% +18,5% OMXC-20 Kopenhagen 749,55 +0,74 +0,1% +21,8% PSI 20 Lissabon 5.940,82 -19,71 -0,3% -9,7% IBEX-35 Madrid 10.937,80 -13,80 -0,1% +10,3% FTSE-MIB Mailand 21.140,64 -9,16 -0,0% +11,5% RTS Moskau 1.239,09 -7,55 -0,6% -14,1% OBX Oslo 560,83 -0,78 -0,1% +11,4% PX Prag 997,62 -0,37 -0,0% +0,9% OMXS-30 Stockholm 1.387,38 +4,60 +0,3% +4,1% WIG-20 Warschau 2.536,44 -6,44 -0,3% +5,6% ATX Wien 2.326,07 -14,30 -0,6% -8,7% SMI Zuerich 8.816,07 -9,53 -0,1% +7,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.04 Uhr Di, 17.34 Uhr EUR/USD 1,2911 -0,11% 1,2925 1,2917 EUR/JPY 137,85 0,18% 137,61 137,22 EUR/CHF 1,2109 0,29% 1,2074 1,2068 USD/JPY 106,77 0,28% 106,48 106,24 GBP/USD 1,6132 0,05% 1,6124 1,6101 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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   September 10, 2014 12:18 ET (16:18 GMT)

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