MÄRKTE USA/Wall Street folgt Ölpreis nach unten

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Dienstag negativen Vorgaben aus Übersee nicht entziehen können. Als Belastung erwies sich auch der wieder deutlich fallende Ölpreis. Neue US-Daten zur Teuerung - persönliche Ausgaben und Einkommen - entsprachen in etwa den Prognosen. Mancher Teilnehmer wird indes bereits auf den Freitag schielen, wenn der große US-Arbeitsmarktbericht für Juli ansteht.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 18.314 Punkte, der S&P-500 gab 0,6 Prozent nach, der Nasdaq-Composite 0,9 Prozent. Umgesetzt wurden 943 (Montag: 855) Millionen Aktien. Kursgewinner waren mit 712 in der Minderheit; ihnen standen 2.355 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 70 Titel.

   Bereits an den vergangenen Tagen tat sich der Markt schwer, auf dem erreichten hohen Niveau noch weitere Gewinne zu erzielen. Der S&P-500 läuft nun schon seit 13 Tagen seitwärts, wobei sich der Index in einer Spanne von knapp einem Prozent bewegt. "Das hat es seit 1972 nicht mehr gegeben", sagte ein Händler.

Übernahmespekulationen befeuern Biogen Biogen-Aktien, die am Montag vom Erfolg des Unternehmens mit einer Medikamentenstudie profitiert hatten, legten um 9,3 Prozent zu. Grund für den neuerlichen Kurssprung am Dienstag waren Übernahmespekulationen. Laut informierten Personen haben sowohl Merck & Co als auch Allergan Interesse an Biogen bekundet. Die Gespräche zwischen den Parteien seien aber "informell und vorläufig" und müssten nicht zwingend zu einer Übernahme führen, hieß es. Ein Hindernis könnte nicht zuletzt der Preis sein: Biogen war am Dienstag an der Börse rund 68 Milliarden Dollar wert.

   Ebenfalls in der Pharmabranche gaben Pfizer um 2,5 Prozent nach, trotz guter Geschäftszahlen. Der Konzern hatte die Analysten-Erwartungen im zweiten Quartal deutlich geschlagen. "Allerdings ist es zweifelhaft, ob der Kurs von den Zahlen noch stärker profitiert", sagte ein Händler. Denn viele Anleger seien in den Aktien des Pharmaherstellers bereits übergewichtet.

   Auch Procter & Gamble (P&G) hatte die Erwartungen übertroffen. Die Aktie des Konsumgüter-Konzerns stieg um 0,4 Prozent. Tenet Healthcare fielen dagegen um 4,6 Prozent, nachdem der Klinikbetreiber unerwartet schwache Ergebniszahlen ausgewiesen hatte. Die IBM-Aktie gab 0,5 Prozent nach. Der Konzern verhandelt laut einem Medienbericht über den Kauf von Revel Systems - einem Anbieter von Point-of-Sale-Lösungen.

   Der Euro zeigte zum Dollar weiter Stärke, nachdem er am Freitag mit schwachen US-Wachstumsdaten kräftig nach oben gelaufen war. Im späten US-Handel stand steht er bei gut 1,1220 Dollar nach einem Tagestief bei 1,1162 Dollar. Auch der Yen machte gegen die US-Devise weiter Boden gut, so dass der Dollar unter 101 Yen fiel. Die japanische Währung lief mit dem heimischen Stimuluspaket nach oben, das vom Umfang her keine Überraschung geboten hatte.

WTI-Ölpreis sinkt unter 40 Dollar Der Ölpreis ging nach einer kurzen Zwischenerholung wieder auf Talfahrt. Die Unterstützung durch den schwächeren Dollar erwies sich als nicht nachhaltig. Es sei auch kaum mit einer Trendwende zu dauerhaft festeren Preisen zur rechnen, hieß es am Markt. Mit dem Fall des WTI-Preises unter 40 Dollar wurden technisch bedingte Verkäufe ausgelöst, die den Druck verstärkten. Zum Settlement kostete das Fass WTI 39,51 Dollar und somit 1,4 Prozent weniger als am Montag. Brentöl ermäßigte sich um 0,8 Prozent auf 41,80 Dollar.

   Kurz vor der Veröffentlichung von Lagerbestandsdaten wurden die Anleger nervös, wie Marktteilnehmer sagten. Für Dienstagabend wurden Daten des Branchenverbands American Petroleum Institute erwartet, am Mittwoch wird die US-Regierung über die Höhe ihrer Ölvorräte informieren. Weil viele Raffinerien während des Sommers aufgrund von Wartungsarbeiten vorübergehend stillgelegt werden, dürfte sich der bestehende Ölüberhang vergrößern.

   Gold präsentierte sich abermals von seiner starken Seite. Nach den jüngsten Aufschlägen ging es nun um weitere 1,0 Prozent auf 1.372,60 Dollar für eine Feinunze nach oben, das war der höchste Settlementpreis seit über zwei Jahren. Neben dem nachgebenden Dollar halfen auch die Unsicherheit an den Märkten und die Hoffnung auf fortdauernd niedrige Zinsen rund um den Globus.

   Anleihen setzten ihre Abwärtsfahrt vom Vortag fort. Eine Verkaufswelle am japanischen Anleihemarkt, nachdem dort die Auktion zehnjähriger Schuldtitel auf geringes Interesse gestoßen war, habe auch die Staatsanleihen anderer Länder wie Deutschland, Großbritannien oder die USA erfasst, hieß es. Das verdeutliche, wie sehr die Anleihemärkte weltweit in der aktuellen Phase der höchst akkommodierenden Geldpolitik einander beeinflussten. Die Rendite der zehnjährigen US-Titel stieg um 4 Basispunkte auf 1,54 Prozent.

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 100 5/32 flat 0,675% flat 3/4% 3-year 99 29/32 dn 1/32 0,782% +0,8BP 1 1/8% 5-year 100 7/32 dn 3/32 1,077% +2,3BP 1 1/4% 7-year 99 9/32 dn 6/32 1,356% +2,9BP 1 5/8% 10-year 100 25/32 dn 12/32 1,537% +4,2BP 2 1/2% 30-year 104 18/32 dn 1 4/32 2,285% +5,1BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.12 Uhr Mo, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,1225 +0,39% 1,1182 1,1173 +3,4% EUR/JPY 113,1828 -0,82% 114,1130 114,47 -22,3% EUR/CHF 1,0826 +0,15% 1,0810 1,0812 -0,5% EUR/GBP 0,8410 -0,68% 0,8480 1,1824 +14,2% USD/JPY 100,84 -1,19% 102,05 102,44 -14,1% GBP/USD 1,3347 +1,22% 1,3186 1,3212 -9,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 39,69 40,06 -0,9% -0,37 -6,4% Brent/ICE 41,88 42,14 -0,6% -0,26 -3,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.364,70 1.352,70 +0,9% +12,00 +28,7% Silber (Spot) 20,62 20,45 +0,8% +0,17 +49,2% Platin (Spot) 1.167,05 1.156,00 +1,0% +11,05 +30,9% Kupfer-Future 2,21 2,20 +0,4% +0,01 +2,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   August 02, 2016 16:13 ET (20:13 GMT)

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