26.01.2009 17:39:00

Deutschlands größter Aluminiumhütte Hydro Aluminium droht die Schließung

        NEUSS/OSLO (dpa-AFX) - Deutschlands größter Aluminiumhütte, der Hydro Aluminium Neuss, droht angesichts roter Zahlen die Schließung. In den kommenden Wochen wolle die Führung des norwegischen Mutterkonzerns Norsk Hydro entscheiden, ob die Produktion am Standort Neuss weiter gesenkt oder komplett geschlossen werden solle, sagte Werksleiter Bernhard Eich dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Nach dem Einbruch der Aluminiumpreise schreibt die Hütte mit rund 650 Beschäftigten derzeit rote Zahlen. Der Verlust beläuft sich laut Werksangaben auf einen sechsstelligen Euro-Betrag pro Tag. Gesunkenen Weltmarktpreisen für Aluminium stünden hohen Stromkosten in Deutschland gegenüber.

    Konzernsprecher Halvor Molland wollte am Montag in Oslo nicht zu der Frage Stellung nehmen, wann der Norsk-Hydro-Vorstand über eine mögliche Beendigung oder weitere Einschränkung der Produktion in Neuss entscheidet. "Neuss gehört zu den teuersten Standorten für die Aluminiumproduktion auf der Welt. Und es ist ganz bestimmt der teuerste Aluminiumstandort für Norsk Hydro", sagte er. Das liege bei einer hochmodernen Produktionstechnologie an dem Standort bei Düsseldorf einzig und allein an den deutschen Strompreisen. Nach Werksangaben gehört zu den möglichen Varianten für die Hütte in Neuss eine zeitweise Schließung, bei der die Anlagen eingemottet werden.

KURZ ZUVOR ERST PRODUKTION REDUZIERT

    Der norwegische Metall- und Energiekonzern hatte erst zehn Tage zuvor die Aluminium-Produktion in Neuss reduziert. Die Jahres- Kapazität von 230.000 Tonnen wurde um 13 Prozent gekürzt, hieß es damals aus der Unternehmenszentrale in Oslo. Als Hintergrund nannte Sparten-Chefin Hilde Merete Aasheim, dass Neuss "am oberen Ende der Kostenskala liegt". Konzernweit wollte Norsk Hydro die Produktion um 170.000 Tonnen und damit um zehn Prozent reduzieren. "Wegen des hohen Energiepreises in Deutschland und des weltweit schwachen Aluminiummarktes werden wir Norsk Hydros Kapazitäten in Neuss und anderen Anlagen fortlaufend neu bewerten", kündigte Aasheim an.

    Werksleiter Eich hofft auf ein Entgegenkommen der Stromkonzerne. Ende 2005 war den Angaben zufolge ein Zehn-Jahres-Vertrag mit RWE ausgelaufen. In den Folgejahren war RWE auf der Basis eines neuen Vertrages Lieferant. Seit Jahresbeginn versorgt sich das Neusser Werk ganz über die Strombörse. Das Neusser Werk hofft zudem auf staatliche Entlastung bei den Stromkosten./tb/vd/DP/ck

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