Digitale Assets & Co. |
26.07.2023 06:16:00
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SWIFT plant Einsatz von Krypto- und Blockchain-Funktionen
• Ergebnisse aus Experimenten lösen "Herausforderung der Interoperabilität bei grenzüberschreitenden Transaktionen"
• Neue Funktionen sollen im November auf dem SWIFT-Netzwerk aktiv werden
Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, kurz SWIFT, ist laut Bundesbank "ein Anbieter von weltweiten Kommunikationsdienstleistungen zum Austausch von Informationen zu Finanztransaktionen in standardisierter Form". Die Genossenschaft nach belgischem Recht hat ihren Sitz in Belgien und befindet sich vollständig in Besitz seiner Mitglieder - also von Banken und anderen Finanzinstitutionen. Da das Unternehmen "ein Netzwerk mit Fokus auf extrem hohe Sicherheit und Verfügbarkeit" bereitstellt, wird SWIFT laut Bundesbank "weltweit von einer Vielzahl von Finanzmarktinfrastrukturen genutzt". Dabei ist SWIFT lediglich für die Übermittlung von Nachrichten verantwortlich, während andere Dienstleistungen wie Verrechnungen oder Abwicklungen "über Zahlungsverkehrssysteme oder Korrespondenzkonten, die die beteiligten Finanzinstitute füreinander führen", erfolgen.
SWIFT arbeite laut eigenen Angaben kontinuierlich daran, seine "bestehenden Standards auf dem neuesten Stand zu halten, um die Standards an geschäftliche Änderungen anzupassen und technische Probleme zu beheben". Daher veröffentliche der Anbieter von weltweiten Kommunikationsdienstleistungen von Zeit zu Zeit neu entwickelte Standards.
Blockchain-Pilotprojekt
Im September 2022 kündigte SWIFT in einer Pressemitteilung ein neues Pilotprojekt zur Steigerung der Effizienz bei der Kommunikation wichtiger Unternehmensereignisse in Kooperation mit dem Fintech Symbiont und sieben Wertpapierakteuren - darunter American Century Investments, Citi, Vanguard und Northern Trust - an.
"Indem wir Symbiont’s Assembly und Smart Contracts mit dem umfangreichen Netzwerk von SWIFT zusammenbringen, sind wir in der Lage, Daten aus mehreren Quellen einer Kapitalmaßnahme automatisch zu harmonisieren", so Tom Zschach, Chief Innovation Officer bei SWIFT. "Dies kann zu erheblichen Effizienzsteigerungen führen. Corporate-Action-Daten aus SWIFT-Nachrichten werden vom SWIFT Translator übersetzt und in die Blockchain von Symbiont hochgeladen. Ihre Smart-Contract-Technologie kann dann die zwischen den Teilnehmern ausgetauschten Informationen vergleichen und Diskrepanzen, Widersprüche oder Inkonsistenzen zwischen den Verwaltern kennzeichnen."
Fortschritte bei CBDCs und tokenisierten Assets
Daneben lösen Ergebnisse aus zwei getrennten Experimenten laut SWIFT "die erhebliche Herausforderung der Interoperabilität bei grenzüberschreitenden Transaktionen, indem sie eine Brücke zwischen verschiedenen Netzwerken der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und bestehenden Zahlungssystemen schlagen, sodass digitale Währungen und Vermögenswerte reibungslos neben ihren traditionelle Gegenstücken fließen und mit ihnen interagieren können." Dies bedeute, "dass CBDCs und Tokens, wenn sie sich weiterentwickeln, schnell in großem Maßstab eingesetzt werden können, um Handel und Investitionen zwischen mehr als 200 Ländern und Gebieten auf der ganzen Welt zu erleichtern", so SWIFT in einer Pressemitteilung von vergangenem Oktober.
Änderungen in Sachen digitale Assets und Währungen
Nach diesen Erfolgen will der Anbieter von weltweiten Kommunikationsdienstleistungen in diesem Jahr Krypto- und Blockchain-Funktionen implementieren. Wie SWIFT in seinem Standards Release 2023 schreibt, wurden im Rahmen des Standards Release 2022 "die Wertpapiermeldungen (Kategorie 5) erweitert, sodass sie für die Identifizierung digitaler Assets sorgen, und es wurden neue Token-bezogene Funktionen hinzugefügt, darunter die Hinzufügung einer 30-stelligen Genauigkeitszahl, um die für die Fraktionierung erforderliche Granularität zu ermöglichen, und die Option, anstelle eines Depotkontos eine Wallet-Blockchain-Adresse zu verwenden."
Als Teil der Standards-Version 2023 werde nun die Vorschrift für das Vorhandensein einer Blockchain-Adresse oder einer Wallet-Kontonummer für die Nutzung digitaler Token-Mengen gelockert. Das bedeute, dass auch ein normales Depot zur Verwahrung digitaler Assets verwendet werden könne. An einer Marktpraxis dafür, wie die Nachrichten der Kategorie 5 für digitale Vermögenswerte verwendet werden, arbeite die Securities Market Practice Group (SMPG).
Außerdem sei als Teil des Standards Release 2022 in den FX-Nachrichten (Kategorie 3) Unterstützung zur Bestätigung und Abwicklung von nicht lieferbaren Devisengeschäften und Optionen in digitalen Währungen, die keinen ISO 4217-Währungscode haben, gegeben worden. Das Format dieses Identifikationsfeldes für digitale Assets werde geändert, damit es an den ISO 24165 - Digital Token Identification (DTI)-Standard angeglichen werde, der zusätzlich zum 8-stelligen DTI-Code ein zusätzliches Prüfzeichen enthalte.
Diese Änderungen werden neben weiteren Neuerungen am 19. November 2023 auf dem SWIFT-Netzwerk aktiv.
Redaktion finanzen.at
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