Geheime Symbolik? |
11.10.2022 22:41:00
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Rassismus bei NFT-Überflieger Bored Ape Yacht Club - Anonymus untermauert Vorwürfe
• Anonymous stellt eigene Untersuchung an
• Yuga Labs-Gründer verteidigen sich
Der Bored Ape Yacht Club ist eine NFT-Kollektion aus dem Hause Yuga Labs, welche erstmal im April 2021 das Licht der Welt erblickte und sich schon kurz darauf großer Beliebtheit erfreute. Viele bekannte Persönlichkeiten haben sich bereits einen der begehrten Affen gesichert, was noch zusätzlich zum Hype um die Non-fungible Token beitrug. Anfang diesen Jahren entflammte rund um die Kollektion, die gelangweilte Affen in unterschiedlichsten Aufmachungen zeigt, jedoch eine Rassismusdebatte. So veröffentlichte der Konzeptkünstler Ryder Ripps auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite zahlreiche vermeintliche Hinweise, dass hinter dem BAYC rassistische Weltansichten stecken würden und sich die Künstler verschiedener Symbole der Nazi-Ideologie bedienen würden.
So kritisiert Ripps, dass die 2D-Bilder sich der Simianisierung bedienten, worunter der Vergleich bestimmter ethnischer Gruppen mit Affen verstanden wird. Demnach würden die gezeichneten Affen über Merkmale verfügen, die sie mit rassistischen Klischees über Schwarze und Asiaten in Verbindung bringen würden. So meint Ripps: "Dazu gehört das Merkmal der Goldketten, das einfach nur ‚Hip-Hop‘ genannt wird […], oder das Kamikaze-Stirnband aus dem faschistischen kaiserlichen Japan, das in beleidigender Weise als ‚Sushi-Koch-Stirnband‘ bezeichnet wird." Neben den rassistischen Darstellungen will der Künstler außerdem zahlreiche Hinweise auf eine rechtsextreme Weltanschauung bei den BAYC-Schöpfern gefunden haben. Das perfide sei dabei, dass diese Symboliken "vor aller Augen" versteckt seien und sich ein großes uninformiertes Publikum nun mit solchen NFTs schmücke.
Anonymous kommt zu eindeutigem Ergebnis
Seither wurde das Thema von vielen Nutzern bei Twitter und Reddit aufgegriffen, um zu untersuchen wie viel Wahrheit in den Vorwürfen stecken könnte. Auch das Hackerkollektiv Anonymous hat eine eigene Untersuchung zu den Rassismusvorwürfen durchgeführt und diese in einem YouTube-Video zusammengefasst.
Für Fans des Bored Ape Yacht Club sind dies jedoch keine guten Nachrichten. So gibt Anonymous an, in den letzten Wochen "zahllose Dokumente kuratiert, recherchiert und geprüft" und Interviews mit Schlüsselfiguren geführt zu haben. Letztlich seien die Hacker zu dem Ergebnis gekommen, dass "ohne den Hauch eines Zweifels" der Bored Ape Yacht Club sowie die Marke Yuga Labs "infiziert sind mit nicht einem oder zwei - sondern dutzenden Beispielen von esoterischem Symbolismus und Codewörtern, die Nazismus, Rassismus, Simianisierung und Pädophilie-Support zeigen."
Unternehmen aufgefordert Stellung zu beziehen
Dabei zeigt sich Anonymous verständnisvoll, dass vielen Käufern und Unterstützern des BAYCs diese Symboliken sicherlich nicht beim Kauf bewusst gewesen seien, schließlich sei die Symbolik so in die NFTs eingeflochten, dass sie nur von denjenigen erkannt werde, die sich damit auskennen. Nun gelte es jedoch, nicht weiter die Augen zu verschließen, sondern Stellung zu beziehen. Dabei zählt das Kollektiv die prominentesten Celebrities und Unternehmen auf, die bereits mit Yuga Labs kooperieren, zu denen auch adidas, Tiffany & Co, Universal Music Group, Coinbase und viele weitere gehören. So wird von diesen Supportern des Bored Ape Yacht Clubs gefordert, ihren Standpunkt zu Simianisierung, Nazismus und Pädophilie darzulegen. "Würden Sie ein Unternehmen unterstützen, welches beschuldigt wird, diese Ideologien auf kryptische Weise innerhalb der eigenen Marke zu integrieren?"
Anonymous stellt "Pitch Deck" zur Verfügung
Als nächste Schritte informiert Anonymous, dass es ein "Pitch Deck" zusammengestellt habe, welches "umfassend und doch überraschend gerade heraus sei", welches die Unternehmen ihren PR-Repräsentanten und Marketing-Chefs übergeben könnten. Dieses wolle das Kollektiv den Unternehmen in den nächsten Wochen zur Verfügung stellen, damit diese genau verstünden, welche Anschuldigungen gegen Yuga Labs und den BAYC erhoben worden seien. An Yuga Labs wendet sich Anonymous ebenfalls in dem Video. So habe es das Unternehmen bisher unterlassen in irgendeiner Weise auf die Vorwürfe zu reagieren oder die kritisierten Assoziationen zu entfernen, woraufhin Anonymous deutliche Worte findet: "Dachten Sie, Sie könnten diese kranken Konzepte integrieren, ganz einfach, weil sie Esoterik und Akzeleration besser verstehen als der Rest der Welt?" So lud das Kollektiv Yuga Labs-Mitgründer Wylie Aronow und Greg Solano zu einer Live-Diskussion zu dem Thema ein.
Yuga Labs hat sich seit Aufkommen der Vorwürfe bisher mehrmals dazu geäußert und jedes Mal die Anschuldigungen zurückgewiesen. So zuletzt im Juni 2022, als sich die vier Gründer in einem offenen Brief von der "verrückten Desinformationskampagne" distanzierten.
Redaktion finanzen.at
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