Keine klaren Regeln 22.08.2022 20:47:00

Mark Cuban schießt gegen US-Börsenaufsichtsbehörde: "Die SEC ist unglaublich heuchlerisch"

Mark Cuban schießt gegen US-Börsenaufsichtsbehörde: "Die SEC ist unglaublich heuchlerisch"

• Mark Cuban als Kryto-Bulle bekannt
• Starinvestor übt Kritik an US-Börsenaufsicht
• SEC will eigene regulatorische Agenda "durch Rechtsstreitigkeiten" durchsetzen


In einem Interview Anfang August sprach der US-amerikanische Unternehmer und Selfmade-Milliardär Mark Cuban mit den Betreibern des YouTube-Kanals Altcoin Daily, Aaron und Austin Arnold, über Kryptowährungen im Allgemeinen, Altcoin-Investments, Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co., aber auch über die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) und ihren Umgang mit Kryptowährungen.

Cuban bezeichnet SEC als "heuchlerisch"

Dabei zeigte sich Cuban sichtlich unzufrieden mit der US-Börsenaufsicht. "Die SEC ist unglaublich heuchlerisch", so der Starinvestor aus der US-Show "Shark Tank". Cuban kritisiert, dass die SEC einen Großteil der Kryptowährungen als "Wertpapiere" einstufen und somit unter ihre Aufsicht stellen möchte und akzeptiert dabei das immer wieder vorgebrachte Argument des Anlegerschutzes nicht. "Wenn die SEC sagt, dass sie Anleger vor Krypto beschützen möchte, so können sie diesen Schutz nicht einmal in dem Bereich gewährleisten, für den sie eigentlich zuständig sind", erklärt der Krypto-Bulle im Interview und verweist auf riskante Anlagen wie "Pink Sheets" oder "Penny Stocks", bei denen die US-Börsenaufsichtsbehörde Anleger auch nicht besonders schützt oder derartig eingreift. "Da gibt es keinen Schutz für irgendwen, irgendwo von der SEC" und diese Anlagen fielen bereits unter die Zuständigkeit der US-Börsenaufsichtsbehörde.

Rechtsstreitigkeiten statt klare Regeln

Der Krypto-Bulle übt außerdem Kritik an der Vorgehensweise der US-Aufsicht. So berichtete Bloomberg kürzlich unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass die SEC eine Untersuchung gegen die US-Kryptobörse Coinbase wegen dem Verkauf von unregistrierten Wertpapieren an US-Bürger eingeleitet hat. Sollten die Token, die Coinbase anbietet, tatsächlich als Wertpapiere eingestuft werden, würde das bedeuten, dass sich die Handelsplattform als Börse bei der SEC registrieren müsste.

Schon im Dezember 2020 hatte die US-Börsenaufsichtsbehörde außerdem eine Klage gegen Ripple eingeleitet, weil das Unternehmen mithilfe eines unregistrierten Wertpapierangebots 1,3 Milliarden US-Dollar eingenommen haben soll. Nach eineinhalb Jahren Gerichtsprozess gab es im April dieses Jahres immer noch keine Entscheidung - aber einen Teilerfolg für die SEC, die eine Fristverlängerung zur Beweisaufnahme erhielt.

Die US-Börsenaufsicht versuche laut Cuban also lieber, die eigene regulatorische Agenda "durch Rechtsstreitigkeiten" durchzusetzen, statt klare Regeln zu schaffen. Auch Coinbase hatte kürzlich in einem Blog-Beitrag auf die SEC-Untersuchung reagiert und kritisiert, dass die US-Börsenaufsicht keinen Dialog gesucht habe, sondern direkt zum Rechtsstreit übergegangen sei, und wies darauf hin, dass die USA "keinen klaren oder praktikablen Regulierungsrahmen für digitale Vermögenswerte" hätten. "Und anstatt maßgeschneiderte Regeln auf integrative und transparente Weise zu erstellen, verlässt sich die SEC auf diese Art von einmaligen Durchsetzungsmaßnahmen, um zu versuchen, alle digitalen Vermögenswerte in ihre Zuständigkeit zu bringen, sogar diejenigen Vermögenswerte, die keine Wertpapiere sind", so Coinbase. Inzwischen habe die Kryptohandelsplattform bei der SEC einen Antrag auf Regelsetzung eingereicht, damit der Krypto-Wertpapiermarkt eine Chance habe, sich zu entwickeln, so das Unternehmen in seinem Blog-Beitrag.

Redaktion finanzen.at

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