Nach Streit mit der SEC |
13.05.2023 23:11:00
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Coinbase plant internationale Derivate-Börse: Beleg für Befürchtung, dass Krypto-Industrie aus den USA abwandert?
• Coinbase plant internationale Futures-Exchange
• Internationale Wachstumsstrategie oder gar Abwanderung aus den USA?
Durch die zuletzt zahlreichen Skandale in der Krypto-Branche - allen voran die FTX-Pleite - hat das Thema Regulierung nochmal deutlich an Bedeutung gewonnen. Auch Coinbase, die größte in den USA ansässige Kryptobörse, ist aufgrund ihrer Staking-Aktivitäten ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten. Das Unternehmen soll mit dem illegalen Vertrieb nicht registrierter Wertpapiere gegen das US-Bundeswertpapiergesetz verstoßen haben.
Dabei ist Coinbase nur eines von vielen Krypto-Unternehmen, denn die SEC nimmt nach den jüngsten Skandalen die gesamte Branche ins Fadenkreuz. In den meisten Fällen lautet der Vorwurf illegaler Wertpapierhandel. Denn Wertpapiere dürfen nur dann legal an die Öffentlichkeit verkauft werden, wenn der Emittent sich bei der Securities and Exchange Commission (SEC) registrieren lässt und sich an strenge Offenlegungsvorschriften hält.
In der Krypto-Community stößt dies erwartungsgemäß auf große Kritik: "Wir sehen eine Flucht von Krypto-Firmen aus den Vereinigten Staaten", warnte beispielsweise Jeremy Allaire vor den Folgen des harten SEC-Kurses. "Die Leute legen ihr Geld lieber auf den Bahamas an, weil sie Angst davor haben, was in den USA passieren wird", zitiert "BTC-ECHO" den CEO von Circle weiter.
Derivat-Börse außerhalb der USA
Solche Sorgen haben nun neue Nahrung erhalten, denn Coinbase hat am 2. Mai angekündigt, ins Ausland zu expandieren. Demnach will die internationale Derivate-Handelsplattform "Coinbase International Exchange" (CIE) institutionellen Anlegern mit Sitz außerhalb der USA einen erweiterten Zugang zu digitalen Vermögenswerten anbieten: "Coinbase International Exchange hat heute BTC- und ETH-Terminkontrakte mit unbegrenzter Laufzeit eingeführt", hieß es in der Pressemitteilung des Unternehmens.
Today Coinbase launched Coinbase International Exchange @CoinbaseIntExch and will begin by offering BTC & ETH perpetual futures settled in USDC with up to 5x leverage to institutional clients in eligible jurisdictions outside of the U.S.https://t.co/OzhbgJlZ2K
- Coinbase 🛡️ (@coinbase) May 2, 2023
Im Gegensatz zu herkömmlichen Futures, bei denen Käufer und Verkäufer verpflichtet sind, den Handel zu einem festgelegten Datum und somit unabhängig von den Marktbedingungen abzuschließen, haben Perpetual Futures wie sie Coinbase anbieten will keine Fälligkeitsfrist. Dies macht es Händlern möglich, ihre Positionen auf unbestimmte Zeit offenzuhalten.
Die Coinbase International Exchange soll laut "Cointelegraph" Kunden in 30 Ländern auf der ganzen Welt offenstehen - darunter Singapur, Hongkong, El Salvador, die Philippinen, Thailand und die Bermudas, wo die CIE auch lizenziert ist. Institutionelle Kunden können dabei über eine API auf die Plattform zugreifen, wohingegen Privatkunden zunächst keinen Zugang erhalten werden. Die Transaktionen auf der CIE werden mit USD Coin (USDC), dem Stablecoin von Circle, abgewickelt. Hierbei handelt es sich um den zweitgrößten Stablecoin nach Tether.
Fokus auf US-Markt
Befürchtungen, dass die größte US-Kryptohandelsbörse damit womöglich eine Abwanderung aus den USA vorbereitet, trat der Coinbase-Chef jedoch entgegen: "Ich sage es klar und deutlich, wir setzen zu 100 Prozent auf die USA. Ich habe dieses Unternehmen in den USA gegründet, weil ich die hiesige Rechtsstaatlichkeit schätze. Das ist sehr wichtig und ich bin sehr optimistisch, dass die USA die richtige Lösung [für den Umgang mit Krypto] finden werden", wird Brian Armstrong von "Cointelegraph" zitiert. Weiter habe der Coinbase-Chef am 5. Mai anlässlich der Pressekonferenz zum Q1-Bericht erklärt: "Bei meinen Besuchen in Washington habe ich große überparteiliche Unterstützung für eine neue Gesetzgebung gespürt, die klarere Regeln [für Krypo] in den USA schaffen würden, und ich denke, es ist wirklich wichtig für Amerika, dass wir das richtig machen."
Redaktion finanzen.at
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