Krypto-Enthusiast 26.12.2022 16:42:00

Binance-Chef Changpeng Zhao unter der Lupe: Wer ist der Krypto-Milliardär?

Binance-Chef Changpeng Zhao unter der Lupe: Wer ist der Krypto-Milliardär?

• Changpeng Zhaos Interesse an der Krypto-Branche wurde im Jahr 2013 geweckt
• Binance wird in nur 180 Tagen zur größten Kryptobörse der Welt
• Keine Rettung für FTX - Planung für Branchenerhohlungsfonds

Changpeng Zhao

Changpeng Zhao wurde laut einem Binance-Blogeintrag als Sohn von Lehrern in China geboren und lebte dort in der Provinz Anhui. Im Jahr 1989, im Alter von zwölf Jahren, wanderte er jedoch nach dem Tian'anmen-Massaker mit seiner Familie nach Kanada aus. "Wir wohnten damals auf dem Campus der Universität für Wissenschaft und Technologie in Hefei, einer der vier besten Universitäten Chinas. Ich verstand zwar nicht viel von dem, was vor sich ging, aber ich hörte Gesprächsfetzen von älteren Studenten, und nach dem, was ich mir zusammengereimt hatte, hatte ich Glück, dass ich zu diesem Zeitpunkt gehen konnte", erklärt Zhao. Drei Tage verbrachten er und seine Familie in einer Schlange vor der kanadischen Botschaft, um ein Visum zu erhalten. Damit er seine Familie finanziell unterstützen konnte, arbeitete Zhao in seinen Teenager-Jahren in Vancouver bei bei McDonalds. Nach seinem Informatik-Studium an der McGill University arbeitete er an Handelssoftware für die Tokioter Börse und Bloomberg. Im Jahr 2005 ging er nach Shanghai, um zusammen mit fünf anderen Expats ein IT-Startup zu gründen.

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Binance-Gründer

Sein Interesse für Kryptowährungen wurde im Jahr 2013 geweckt. Bei einem Pokerspiel erfuhr er von der digitalen Währung Bitcoin und beschloss, sich gänzlich der Kryptowährung zu widmen. Um Bitcoin kaufen zu können, verkaufte er im Jahr 2014 sogar seine Wohnung. Zwei Jahre vor der Gründung von Binance gründete Zhao das Unternehmen, Bijie Tech, das anderen Börsen Exchange-as-a-Service-Plattformen zur Verfügung stellte. Dabei ging es vor allem um den Austausch von Kunst und Gegenständen wie Briefmarken, Baseballkarten und dergleichen. Im März 2017 beschloss die chinesische Regierung jedoch, alle Tauschbörsen dieser Art zu schließen, weshalb alle Kunden des Unternehmens ihr Geschäft aufgeben mussten. Zusammen mit dem Bijie-Team ging dann am 14. Juli 2017 schließlich Binance an den Start. Doch auch dieses Unternehmen wurde vor eine große Hürde gestellt, als die chinesische Regierung nur anderthalb Monate nach der Gründung ein Memo veröffentlichte, aus dem hervorging, dass Kryptobörsen in China nicht betrieben werden dürfen. Ganze 30 Jahre nachdem Zhao und seine Familie aus China geflohen waren, war er wieder gezwungen, das Land zu verlassen. Doch trotz der Schwierigkeiten wurde Binance innerhalb von nur 180 Tagen zu der größten Kryptobörse der Welt. Mittlerweile zählt Changpeng Zhao zu den reichsten Menschen der Welt. Mit einem Vermögen von etwa 17.4 Milliarden US-Dollar liegt er auf Platz 94 der Forbes-Realtime-Liste der Milliardäre (Stand: 26.12.2022). Im Jahr 2020 wurde er außerdem in die Bloomberg 50-Liste der einflussreichsten Personen des Jahres aufgenommen.

Retter der Krypto-Szene?

Laut einem CNN-Bericht steht der Selfmade-Milliardär auch als selbsternannter weißer Ritter der Krypto-Branche im Rampenlicht. Demnach hat er diversen Unternehmern, die sich in einer Liquiditätskrise befinden, seine Hilfe angeboten, um den Sektor "wieder aufzubauen." Dieses Angebot kam nur wenige Tage nachdem er eine vermeintliche Vereinbarung zur Rettung eines der größten Unternehmen in diesem Bereich, FTX, platzen ließ. Via Twitter kündigte der Kanadier an, dass er "einen Fonds zur Erholung der Branche einrichten wird, um Projekten zu helfen, die ansonsten stark sind, sich aber in einer Liquiditätskrise befinden."

Außerdem erklärte er, dass sich Binance über andere Akteure der Branche freuen würde, die sich als Bargeldinvestoren beteiligen möchten. Langfristig glaube der Milliardär weiterhin an das Potenzial der Kryptobranche wie er via Twitter verlautete. "Krypto wird nicht verschwinden. Wir sind noch da. Lasst uns wieder aufbauen."

E. Schmal/Redaktion finanzen.ch

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