Unter Schätzungen |
31.03.2020 17:50:00
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Zalando kassiert Prognose und verschiebt Hauptversammlung - Zalando-Aktie dennoch freundlich
Auch das bereinigte EBIT werde durch das geringere Umsatzwachstum im ersten Quartal sowie durch Sonderabschreibungen auf den Warenbestand als Folge der revidierten Umsatzerwartung für die laufende Saison negativ belastet.
Die Ende Februar veröffentlichte Jahresprognose, die negative Einflüsse durch die Ausbreitung des Coronavirus noch explizit ausgenommen hatte, könne nicht erreicht werden. Der Vorstand werde eine neue Prognose abgeben, sobald der weitere Verlauf der Coronavirus-Pandemie verlässlicher abgeschätzt werden könne, teilte Zalando weiter mit und verschob auch die für den 20. Mai in Berlin geplante Hauptversammlung. Der neue Termin werde rechtzeitig bekannt gegeben.
Zalando hatte für das laufende Geschäftsjahr ein bereinigtes EBIT von 225 bis 275 Millionen Euro, ein Umsatzplus zwischen 15 und 20 Prozent und eine Steigerung des Bruttowarenwertes um 20 bis 25 Prozent in Aussicht gestellt.
Das Unternehmen will am 16. April in einem Zwischenbericht (Trading Statement) weitere Informationen zum ersten Quartal veröffentlichen. Die Geschäftszahlen sollen am 7. Mai 2020 veröffentlicht werden.
Zalando sieht sich gut kapitalisiert - Offline-Anbindung beschleunigt
Zalando sieht sich trotz der kassierten Jahresprognose auch in der Corona-Krise gut kapitalisiert und durch die Investitionen der vergangenen Dekade in die Lage versetzt, diese Krise "gut zu überstehen". Nichtsdestotrotz hat Europas nach Umsatz stärkste Online-Modeplattform Maßnahmen ergriffen, "um unsere Ausgaben und Investitionen für das Jahr an die neuen Gegebenheiten anzupassen", teilte der Berliner MDAX-Konzern in einem Brief des Vorstands mit.
Als eine der Maßnahmen beschleunigt Zalando nun Initiativen zur Anbindung des stationären Handels an die eigene Online-Plattform, damit die von behördlich verordneten Ladenschließungen betroffenen Händler einen Teil ihres Geschäfts aufrechterhalten können. Vom 1. April bis zum 31. Mai zahlen neue und bestehende Partner des "Connected Retail-Programms" keine Provision, wenn sie ihr Sortiment bei Zalando anbieten und über Zalando verkaufen. Derzeit verkaufen mehr als 1.500 stationäre Händler über Zalandos Connected Retail-Programm.
Darüber hinaus hat Zalando laut Brief des Vorstands 100 Millionen Euro bereitgestellt, um Partnerunternehmen, die Waren und Dienstleistungen an Zalando geliefert haben, schon vor der vertraglich vereinbarten Frist zu bezahlen. Das Unternehmen werde in den kommenden Monaten weitere Möglichkeiten zur Unterstützung der Modeunternehmen identifizieren.
Zalando verfügt laut Mitteilung "über eine starke Bilanz und liquide Mittel von mehr als 1 Milliarde Euro". Das Unternehmen, das 2008 zu Beginn der Finanzkrise gegründet worden sei, habe in der herausfordernden Zeit gelernt, "mit Augenmaß zu wirtschaften und gleichzeitig fokussiert und entschlossen zu investieren". Man werde seine Widerstandsfähigkeit auch in der aktuellen Krise unter Beweis stellen.
Zalando hatte am Montagabend seine Jahresprognose kassiert und mitgeteilt, Ergebnis, Umsatzwachstum und Bruttowarenvolumen im ersten Quartal würden deutlich unter den zuletzt erhobenen Schätzungen von Analysten liegen. Die Verbraucher hätten in Anpassung an die neue Situation kurzfristig ihre Konsumausgaben eingeschränkt, die notwendigen Ausgangsbeschränkungen in mehreren Ländern hätten sich negativ auf Umsatz und Finanzergebnis ausgewirkt.
Zalando-Aktien schlossen am Montag 2,4 Prozent im Minus. Die Analysten der Citigroup hatten mit einem schwachen ersten Quartal gerechnet, weniger aber mit den ebenfalls gemeldeten Abschreibungen auf Lagerbestände. Die Hoffnung, dass die Ladenschließungen das Online-Geschäft stärken würde, habe sich nicht erfüllt.
Die Zalando-Aktie verbuchte am Dienstag via XETRA einen Zuwachs von 5,97 Prozent auf 34,99 Euro.
DJG/sha/cln
FRANKFURT (Dow Jones)
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