Günstige Bewertung? |
22.03.2024 21:46:48
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Zahlreiche positive Analystenstimmen beflügeln Broadcom-Aktie
• Analysten begeistert von KI-Produktvielfalt des Unternehmens
• Broadcom-Aktie seit Monaten im Höhenrausch - nun geht es weiter bergauf
Wenn es um KI-Aktien geht, ist meist von NVIDIA, AMD oder Super Micro Computer die Rede - weniger hingegen von Broadcom, obwohl das kalifornische Halbleiterunternehmen in puncto KI-Technologie bestens aufgestellt zu sein scheint. Ein Analyst geht sogar noch einen Schritt weiter und redet von "Weltklasse", was die Aktionäre äußerst erfreut zur Kenntnis nehmen.
Matthew Ramsay zu Broadcom-Aktie: "Besser spät als nie?
Am Donnerstag hielt Broadcom ein vielbeachtetes Event zum gegenwärtigen Stand und der Zukunft seiner KI-Technologie ab. Scheinbar erhielt das kalifornische Unternehmen, das bereits 1961 als eine Unterabteilung von Hewlett-Packard (HP) gegründet wurde und damals noch Avago hieß, im Zuge der Veranstaltung einen neuen Fan. So betitelte der bei der Investmentfirma TD Cowen arbeitende Analyst Matthew Ramsay seine Notiz mit "Besser spät als nie?" Damit spielt Ramsay auf die fulminante Rally der Broadcom-Papiere an, die trotz der jüngsten Kurssprünge für den Analysten offensichtlich noch Luft nach oben hätten.
Besonders erfreut zeigte sich Ramsay darüber, dass Broadcom einen dritten Accelerator-Kunden für sein Custom-Silicon-Geschäft gewinnen konnte. "Broadcom lehnte es zwar ab, den konkreten Kunden zu nennen, wies aber darauf hin, dass das Programm jetzt anläuft und später in diesem Jahr in großen Stückzahlen ausgeliefert wird", zitiert "MarketWatch" aus Ramsays Notiz. "Unserer Ansicht nach hat dies das Potenzial, den Umsatz im Netzwerksegment erheblich zu steigern, da es unwahrscheinlich ist, dass sich das Unternehmen auf ein kleines Programm für kundenspezifisches Silizium festgelegt hat (angesichts seines bevorzugten Margenprofils)."
Darüber hinaus könne Broadcom mit seinen Wachstums- und Betriebskostensynergien im Zuge des VMware-Deals positiv überraschen, schrieb er. Die positiven Kommentare verknüpfte Ramsay mit einer Kurszielerhöhung: Der TD Cowen-Analyst hob sein Rating für die Broadcom-Aktie von "Market Perform" auf "Outperform" an und erhöhte sein Kursziel von 1.400 auf 1.500 US-Dollar.
Tristan Gerra: KI-Weltklasse für Schnäppchenpreis
Ramsay ist keineswegs der einzige Analyst, der sich von den Aussichten Broadcoms begeistert zeigt. Ebenfalls zum Broadcom-Fanclub kann man Tristan Gerra von Baird’s zählen. Gerras Ansicht nach handelt es sich bei Broadcom um eine "Weltklasse-KI-Aktie", die aber an der Börse nicht zu einer "KI-Bewertung" gehandelt werde.
Das US-Unternehmen senkt die Kosten und den Stromverbrauch von KI-Verbindungen auf verschiedene Weise, wie Gerra "MarketWatch" zufolge feststellte: "Diese technologischen Errungenschaften treiben das hohe Bruttomargenprofil von Broadcom an und entkräften die Bedenken einiger Investoren aus den vergangenen Jahren, dass Broadcom zu wenig in seine Geschäftsbereiche investiert - stattdessen setzt das Unternehmen seine Ressourcen strategisch ein, um in den Bereichen, auf die es ankommt, die Besten zu sein, und das sind heute zufällig alle KI-Kerntechnologien."
Diese hervorragende Innovationsleistung erhielten Anleger zu einem vergleichsweise günstigen Preis, meint Gerra. Aus Bewertungssicht werden Broadcom-Aktien mit dem 21-fachen von Gerras Pro-Forma-Gewinn-pro-Aktie-Erwartungen für das Geschäftsjahr 2025 gehandelt, wenn man Aktienvergütungen ausschließt. "Vor dem Hintergrund der Netzwerk-KI-Technologie von Broadcom und der Marktführerschaft zusammen mit sehr hohen Margenprofilen bleibt die Aktie im Vergleich zu anderen KI-zentrierten Unternehmen preiswert", so Gerra. Sein Rating der Broadcom-Aktie liegt denn auch bei "Outperform", das Kursziel liegt bei 1.500 US-Dollar und damit auf dem gleichen Niveau wie jenes von Ramsay.
Srini Pajjuri: Beeindruckt von Breite des Produktangebots
Ein dritter Analyst, der sich anlässlich des KI-Events von Broadcom zu großem Lob veranlasst sieht, ist Srini Pajjuri von Raymond James. Auch wenn er sein "Market Perform"-Rating für die Broadcom-Aktie beibehielt, waren er und sein Team "beeindruckt von der Breite und Tiefe des Produktangebots von [Broadcom] für Rechenzentren und KI-Märkte". Sie gehen davon aus, "dass [generative] KI auf absehbare Zeit ein wichtiger Wachstumstreiber für das Semi-Segment des Unternehmens bleiben wird", schrieb Pajjuri.
So reagieren die Aktionäre
Die diversen positiven Analystenstimmen, die Broadcom erhielt, wirkten sich äußerst positiv auf den Kurs aus. Scheinbar nahmen viele Investoren die Begeisterung der Experten zum Anlass, nachzukaufen beziehungsweise Broadcom neu ins Portfolio aufzunehmen.
Die Folge war ein starker Nachfragedruck, der die Broadcom-Aktie am Donnerstag im NASDAQ-Handel um 5,64 Prozent auf einen Stand von 1.348,00 US-Dollar nach oben hievte. Damit findet der beeindruckende Bull Run der Papiere seine Fortsetzung: Auf Zwölf-Monats-Sicht hat die Broadcom-Aktie mittlerweile 112 Prozent an Wert gewonnen. Am Freitag ging die Rally etwas abgemildert weiter: Die Papiere gewannen letztlich 0,41 Prozent auf 1.353,47 US-Dollar.
Starker Umsatzanstieg
An dem hervorragenden Sentiment rund um die Broadcom-Aktie konnte auch der Nettogewinn-Einbruch im vierten Quartal 2023 nichts ändern. Dieser Rückgang hing nämlich mit hohen akquisitionsbedingen Kosten zusammen, so übernahm Broadcom Ende des vergangenen Jahres den Softwarehersteller VMware. Der Umsatz stieg auf Jahressicht um gut ein Drittel auf nun rund 12 Milliarden US-Dollar.
Redaktion finanzen.at
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