Herausforderungen |
29.10.2024 16:13:00
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Wienerberger-Chef: Europa steckt tief in der Krise - Aktie im Minus
Die Kompetenz mit all den Herausforderungen umzugehen, spricht Scheuch den Regierenden weitgehend ab: "Covid wurde nicht unbedingt sehr gut gemanagt - die EU kann Krisen nicht managen", meinte er. Auch wenn Corona eine große Gesundheitskrise war, sei es wichtig zu erkennen, was man hätte besser machen können. "Man hat keinen Reformwillen - man tut einfach so weiter, als wäre nichts geschehen", kritisierte der Konzernchef.
Mit dem Krieg in der Ukraine habe Europa relativ schnell eine zweite Problematik bekommen: "Es geht auch um die Zukunft Europas - sind wir ein Anhängsel der NATO, Amerikas?" Und im Gefolge des Krieges kam das Thema Energie. Dabei gehe es auch um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie. "Wir haben diese Themen und die müssen wir lösen", so Scheuch.
Nötig sei ein Europa, das sicher sei, das sich selbst verteidigen könne. Die Sicherheit, auch die Cybersecurity, sei ein wesentlicher Bestandteil für dieses Europa - "und das Entrümpeln von Reglementierung".
"Die Unzufriedenheit der Menschen, was die politische Führung betrifft, die ist überall gleich - nicht nur in Österreich, das ist in England so, in Amerika", so der Chef des Baustoffkonzerns, der über 280 Standorte weltweit betreibt. "Auf europäischer Ebene und in Österreich fehlt die kritische Auseinandersetzung, das Diskutieren unterschiedlichster Standpunkte - da steckt Europa in der Krise und da müssen wir lernen, sonst haben wir nur populistische Themen", so Scheuch.
Die Auswirkungen der US-Wahl auf Europa
Das Ringen um das US-Präsidentenamt zwischen der demokratischen Kandidatin Kamala Harris und ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump befindet sich im Endspurt: Am 5. November entscheiden die US-Bürger, wer ab 2025 vier Jahre lang die mächtigste Demokratie der Welt führen wird. Die Auswirkungen auf Europa schätzt Wienerberger-Konzernchef Heimo Scheuch - unabhängig vom Wahlausgang - als gering ein: "Da wird sich nicht viel ändern, Europa ist zu unwichtig."
"Es kommt kein Handelskrieg, es kommt keine große Auseinandersetzung", sagte der CEO des weltgrößten Ziegelherstellers am Dienstag vor Journalisten in Wien. Europa im Sinne von Außenpolitik und Positionierung sind wir viel zu schwach - wir werden nicht wahrgenommen als Europa, sondern als einzelne Staaten", meinte er. Europa habe "keine Geopolitik". "Wer redet mit Amerika? Das sind viele europäische Staatsoberhäupter."
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine seien die Europäer "auch nur Mittel zum Zweck" - die Staaten hätten eine starke Verbindung aufgebaut zu Rumänien und Polen.
Im Wiener Handel verliert die Wienerberger-Aktie zeitweise 1,14 Prozent auf 27,82 Euro.
kre/ivn
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