18.12.2006 16:00:00
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Wall Street: Freundlicher Wochenauftakt, Caremark legt deutlich zu
Im Arzneimittelsektor bahnt sich ein milliardenschwerer Zusammenschluss an. So will der Gesundheitsdienstleister Express Scripts seinen Konkurrenten Caremark für 26 Mrd. Dollar übernehmen, womit die geplante Fusion zwischen Caremark mit der Drugstore-Kette CVS gefährdet ist. Bei den Caremark- Aktionären kommt die Nachricht äußerst gut an, die Aktie verfestigt sich aktuell um rund 10 Prozent. Rote Vorzeichen prägen das Bild hingegen bei CVS sowie bei Express Scripts.
Papiere des Biotechnologiekonzerns ICOS, der eine erhöhte Übernahmeofferte des Pharmakonzerns Eli Lilly erhalten hat, legen im frühen Handel rund 1,5 Prozent zu. Dagegen leiden Anteilsscheine von Eli Lilly unter einer Abstufung durch HSBC Securities und geben über 1 Prozent ab. Im Ölsektor verlieren Exxon Mobil nach einer Abstufung durch Friedman Billings 0,4 Prozent.
Die bankrotte Delphi Corp. gab heute bekannt, dass ein Private Equity-Konsortium unter der Führung der Appaloosa Management LP und der Cerberus Capital Management LP bis zu 3,4 Mrd. Dollar in den größten US-Automobilzulieferer investieren wird. Zudem wird Chairman und CEO Steve Miller zum 1. Januar 2007 als CEO zurücktreten. Seine Nachfolge tritt President und COO Rodney O'Neal an - er wird demnach als President und CEO fungieren, sobald das Unternehmen den Gläubigerschutz verlassen hat. Miller, der Mitte 2005 zu Delphi wechselte, wird bis zur Beendigung der Gläubigerschutzes nach Chapter 11 weiterhin als Executive Chairman tätig sein. Diese ist für das erste Halbjahr 2007 geplant. Dem Private Equity-Konsortium gehören neben Appaloosa und Cerberus auch die Harbinger Capital Partners Master Fund I Ltd., die Merrill Lynch & Co. sowie die UBS Securities LLC an. Die Investoren können ihre Zusage für ein Engagement jedoch wieder zurückziehen, sollte es Delphi bis zum 31. Januar nicht gelingen, mit der General Motors Corp. (ISIN US3704421052/ WKN 850000) und den Gewerkschaften eine Einigung zu erzielen, hieß es. Der Delphi-Konzern, der im Oktober 2005 Gläubigerschutz beantragt hat, wird heute nach eigenen Angaben zudem ein Rahmenabkommen für einen Sanierungsplan einreichen. Die Investoren und die ehemalige Muttergesellschaft General Motors hätten dem geplanten Sanierungsplan bereits zugestimmt; nun wird man am 5. Januar eine gerichtliche Genehmigung für sowohl die Investition als auch das Rahmenabkommen ersuchen.
Der US-Gesundheitsdienstleister Express Scripts Inc. (ISIN US3021821000/ WKN 900130) meldete heute, dass er die Caremark Rx Inc. (ISIN US1417051034/ WKN 899118) für 26 Mrd. Dollar übernehmen will, womit deren geplante Fusion mit der US-Drugstorekette CVS Corp. (ISIN US1266501006/ WKN 859034) gefährdet ist. Demnach bietet der Konzern den Caremark-Aktionäre für jede ihrer Anteilsscheine 29,25 Dollar in bar sowie 0,426 Express Scripts-Aktien. Auf Basis der Schlusskurse vom Freitag bewertet das Angebot jede Caremark-Aktie mit 58,50 Dollar und übertrifft den Wert der CVS-Offerte (reine Aktien-Transaktion) damit um 15 Prozent. Express Scripts rechnet aus der Akquisition mit jährlichen Kosteneinsparungen in Höhe von 500 Mio. Dollar. Zudem soll sie im ersten Jahr nach Abschluss signifikant zum Ergebnis beitragen. Nach der Transaktion würden Express-Aktionäre 57 Prozent der Anteile des fusionierten Unternehmens halten. Anfang November hat CVS mit Caremark ein Abkommen geschlossen, das die Übernahme von Caremark für damals fast 21 Mrd. Dollar bzw. 48,48 Dollar pro Aktie vorsah. Im Rahmen dieser Vereinbarung erhalten Caremark-Aktionäre für jeden Anteilsschein 1,67 CVS-Papiere, womit die Caremark-Aktie nach den letzten Schlusskursen aktuell mit 50,97 Dollar bewertet wird.
Die amerikanische Telefongesellschaft Verizon Communications Inc. (ISIN US92343V1044/ WKN 868402) steht laut dem "Wall Street Journal" kurz vor der Unterzeichung einer Vereinbarung mit fünf asiatischen Telekomunternehmen, die den Bau des ersten transpazifischen High-Speed Untersee-Kabelsystems vorsieht, das die USA und China direkt miteinander verbindet. Wie die Zeitung heute in ihrer Online-Ausgabe berichtet, bietet das 500 Mio. Dollar teuere Projekt eine Alternative zu dem einzig bestehenden, leistungsschwächeren Kabelsystem. Zu den Partnern von Verizon bei dem geplanten, 11.200 Meilen langen Kabelsystem Transpacific Express zählen die China Telecommunications Corp., die Muttergesellschaft der China Telecom Corp. Ltd. (ISIN CN0007867483/ WKN 786748), die China Network Communications Group Corp., die China United Telecommunications Corp. Ltd. sowie die südkoreanische KT Corp. (ISIN US48268K1016/ WKN 922613) und die taiwanische Chunghwa Telecom Co. Ltd. (ISIN US17133Q2057/ WKN 813524). Indes befindet sich die US-Telefongesellschaft AT&T Inc. (ISIN US00206R1023/ WKN A0HL9Z) nach Angaben des "WSJ" in Verhandlungen mit der Telekom Malaysia Bhd. und der Starhub Ltd. (ISIN SG1T78931568/ WKN A0KFJB) aus Singapur über die Errichtung einer Kabelleitung, die Südostasien mit den Vereinigten Staaten verbinden soll. Das Konsortium könnte dabei 400 bis 500 Mio. Dollar investieren, hieß es.
Der amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly and Co. (ISIN US5324571083/ WKN 858560) hat seine Übernahmeofferte für den Biotechnologiekonzern ICOS Corp. (ISIN US4492951045/ WKN 882008) erhöht. Wie der Konzern heute erklärte, erhalten die Aktionäre von ICOS im Rahmen der heute neu geschlossenen Vereinbarung 34 Dollar je Aktie in bar, was einem Gesamtvolumen von 2,3 Mrd. Dollar entspricht. Zuvor lag der Übernahmepreis bei 32 Dollar je Aktie. In Zusammenhang mit der nivellierten Offerte wird die außerordentliche Hauptversammlung von ICOS, bei der die Aktionäre über den Zusammenschluss entscheiden sollen, vom 19. Dezember 2006 auf den 25. Januar 2007 verlegt.
Der US-Medizintechnikhersteller Biomet Inc. (ISIN US0906131000/ WKN 868154) ist in den letzten Tagen zunehmend ins Visier von Private Equity-Gesellschaften gerückt. Dies berichtet das "Wall Street Journal" heute in seiner Online-Ausgabe. Neben den Buy-Out-Firmen konkurriert noch der britische Wettbewerber Smith & Nephew plc (ISIN GB0009223206/ WKN 502816) um das US-Unternehmen, so die Zeitung. Jedoch befänden sich die Private Equity-Gesellschaften in einer aussichtsreicheren Position. Eine Transaktion könnte noch vor Jahresende bekannt gegeben werden, hieß es weiter. Auf Basis des Freitags-Schlusskurses hat Biomet eine Marktkapitalisierung von rund 10,3 Mrd. Dollar.
Wie das "Wall Street Journal" heute berichtet, könnte das bisher größtenteils starke Gewinnwachstum beim Internet-Suchmaschinenbetreiber Google Inc. (ISIN US38259P5089/ WKN A0B7FY) bald gebremst werden. Der Zeitung zufolge werden die Zinseinnahmen - das Geld, das Google durch die Anlage seiner Barmittelbestände in Höhe von mehr als 10 Mrd. Dollar in zinsbringenden Kapitalanlagen verdient, nicht mehr in gleichem Maße ansteigen wie im letzten Jahr. (18.12.2006/ac/n/m)
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