Drei neue Partner 08.12.2021 17:54:40

VW-Aktie tiefer: Volkswagen stärkt Batterietechnologie - 2022 'leichte Verbesserung' bei Chipkrise erwartet

VW-Aktie tiefer: Volkswagen stärkt Batterietechnologie - 2022 'leichte Verbesserung' bei Chipkrise erwartet

Die neuen Partner sind nach Angaben der Wolfsburger der Materialtechnologie-Konzern Umicore, der Batteriespezialist 24M Technologies und das Cleantech-Unternehmen Vulcan Energy Resources Ltd. Die Partnerschaften seien zwar voneinander unabhängig, dienten jedoch einem gemeinsamen Ziel: Der Industrialisierung der Batterietechnologie und der Großserienproduktion von noch nachhaltigeren, innovativen Batterien.

Volkswagen setze damit die Technologie-Roadmap für die Eigenentwicklung und Eigenfertigung von Batteriezellen um, die im Rahmen des Power Days im Frühjahr vorgestellt worden seien, so der Konzern weiter. Allein in Europa plant der DAX-Konzern bis 2030 den Bau von sechs Gigafabriken.

Volkswagen treibt Ausbau erneuerbarer Energien mit Windpark in Schweden voran

Volkswagen will bis 2025 mit rund 40 Millionen Euro den Ausbau europäischer Wind- und Solarparks vorantreiben und hat in diesem Zusammenhang eine Vereinbarung mit dem Windparkspezialisten WPD Onshore Aldermyrberget AB im nordschwedischen Skellefteå getroffen. Der WPD-Windpark wird insgesamt eine Leistung von bis zu 290 Gigawattstunden haben.

Volkswagen wird über sogenannte energy attributed certificates (EATS) einer Sprecherin zufolge davon rund 100 Gigawattstunden grünen Strom erwerben, die dem Konzern zuzurechnen sind. Zu finanziellen Details dieser Transaktion wollte sich die Sprecherin nicht äußern.

Die 40 Millionen Euro sollen insgesamt in etwa 20 erneuerbare-Energie-Projekte gehen, unter anderem in Spanien, England und Finnland. Alle Projekte sollen zusammen rund 7 Terawattstunden zusätzlichen grünen Strom erzeugen. Das entspricht der Kapazität von mehr als 300 Windrädern und könnte dem Konzern zufolge den Jahresbedarf von 600.000 Haushalten abdecken.

Anfang 2022 geht der Mitteilung zufolge im mecklenburgischen Tramm-Göthen in einem gemeinsamen Projekt mit dem Energiekonzern RWE eine neue Solaranlage ans Netz.

Volkswagen will bis 2050 bilanziell klimaneutral sein. Als Zwischenziel sollen die CO2-Emissionen pro Fahrzeug in Europa bis 2030 um 40 Prozent sinken verglichen mit 2018.

VW erwartet 2022 sukzessive Stabilisierung der Werksauslastung

Der Volkswagen-Konzern rechnet dank einer schrittweisen Erholung der Halbleiterversorgung mit einer Stabilisierung der Fahrzeugproduktion im Jahresverlauf 2022. "Im Gesamtjahr erwarten wir gegenüber 2021 eine leichte Verbesserung in der Halbleiterversorgung", sagte Einkaufsvorstand Murat Aksel laut Mitteilung. Das erste Halbjahr dürfte aber noch "sehr volatil und anspruchsvoll" bleiben.

Es werde weiterhin alles daran gesetzt, die Auswirkungen des Chipmangels auf die Fertigung zu minimieren, teilte Volkswagen weiter mit. Gemeinsam mit Halbleiterherstellern und Lieferanten werde an einer Verbesserung der Situation gearbeitet. Seit bereits einem Jahr ist eine "Halbleiter Task Force" bei Volkswagen im Einsatz.

Die weltweite Chipknappheit hat die Autoindustrie im Griff. Bei VW beispielsweise mussten dieses Jahr viele Werke ihre Produktion deutlich reduzieren oder teilweise einstellen.

VW sieht stabilere Lage in Chipkrise - 2022 'leichte Verbesserung'

Bei der für Donnerstag erwarteten Aufsichtsratssitzung von Volkswagen könnten neben den Investitionsplänen für die nächsten Jahre mehrere Top-Personalien beschlossen werden. Das Unternehmen kommentierte entsprechende Berichte mehrerer Medien am Mittwoch nicht. Unklar war in den vergangenen Wochen auch aus Sicht verschiedener Akteure aus dem VW-Umfeld vor allem, wie die Zukunft von Konzernchef Herbert Diess nach einem erneuten Streit mit dem mächtigen Betriebsrat aussieht. Dass das ein zentrales Thema der Kontrolleure beim anstehenden Treffen ist, gilt als wahrscheinlich.

Theoretisch denkbar wäre außer einem Abgang von Diess oder einer Weiterbeschäftigung im bisherigen System zum Beispiel eine Mischlösung: Demnach bliebe er formal Konzernchef, würde sich in seiner Funktion jedoch auf eine Art strategische Gesamtplanung konzentrieren. VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter wurde unter anderem als zusätzliches Mitglied des Konzernvorstands und China-Chef ins Spiel gebracht, für seine mögliche Nachfolge ab Mitte des kommenden Jahres etwa Skoda-Chef Thomas Schäfer.

Das könnte nach Interpretation einiger Beobachter weniger operativen Einfluss für Diess bedeuten, der bisher auch für das China-Geschäft insgesamt zuständig ist. Hingegen könnte die weitere Koordination der eigenen Software-Sparte Cariad explizit dem Konzernchef zugeschrieben werden - es ist für Diess auch eines der zentralen Zukunftsthemen der Autobranche. Zu den Chancen eines solchen Modells wollten sich Unternehmen und Eigentümer vor der Entscheidung nicht äußern.

Im Nachgang zu einer turbulenten Sitzung im September hatte sich ein neuer Konflikt zwischen Diess und Teilen des VW-Aufsichtsrats hochgeschaukelt. Betriebsratschefin Daniela Cavallo kritisierte den Konzernchef wegen der Irritationen, die in der Belegschaft nach Überlegungen zu womöglich Zehntausenden überschüssigen Stellen entstanden waren. Diess erklärte, man habe ihn wohl missverstanden - er habe nur Extremszenarien diskutieren und auf eine schlagkräftigere Rolle der Wolfsburger Zentrale hinweisen wollen. Ein Vermittlungsausschuss des Aufsichtsrats traf sich mehrmals, um Lösungen zu suchen, die den reformfreudigen Manager im Amt halten und zugleich die Wogen im Zoff mit der Arbeitnehmerbank glätten.

Zum Abschluss der Planungsrunde könnten auch einige ergänzende Personalentscheidungen stehen. So soll Ex-Deutsche-Börse-Managerin Hauke Stars die Favoritin für das neue IT-Ressort im Vorstand sein. Auch hier waren die Würfel offiziell aber noch nicht gefallen. VW-Chefjustiziar Manfred Döss könnte Nachfolger von Hiltrud Werner im Vorstandsressort Integrität und Recht werden. Und zu China-Chef Stephan Wöllenstein verlautete aus Konzernkreisen, dieser werde wohl auf eine andere Position wechseln.

Auf XETRA verlor die Vorzugsaktie von Volkswagen am Mittwoch letztlich 0,36 Prozent auf 184,34 Euro.

FRANKFURT/WOLFSBURG (Dow Jones / dpa-AFX)

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Bildquelle: Denis Doyle/Getty Images,nitpicker / Shutterstock.com,PAUL J. RICHARDS/AFP/Getty Images

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