Schwache Nachfrage |
21.06.2024 17:55:00
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Varta-Aktie sackt ab: Varta korrigiert Umsatzprognose nach unten
Das Marktumfeld für Energiespeicher habe sich weiter deutlich verschlechtert, insbesondere im zweiten Quartal des laufenden Jahres, hieß es von Varta. Neben der schwachen weltweiten Nachfrage verliere Varta auch im Heimatmarkt bei Energiespeichersystemen an Marktanteilen. Zudem belasteten verzögerte Produkteinführungen von Hochvoltspeicher die Umsatzentwicklung.
Der Batteriekonzern steckt schon länger in der Krise. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, etwa für Kopfhörer, schwankt stark. Zudem klagte Varta zuletzt über Billig-Konkurrenz aus China und anhaltende Probleme in den Lieferketten. Zu allem Überfluss hatten Hacker im Februar Vartas Computersysteme attackiert und die Produktion für mehrere Wochen lahmgelegt.
Mitte April hatte Varta eingestehen müssen, dass das eigene Umstrukturierungskonzept nicht mehr ausreicht, um wie geplant bis Ende 2026 auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren. Der Konzern rief seine Geldgeber erneut um Hilfe - die sollen aber erst einmal stillhalten, bis der Gutachter AuxilPartner das bestehende Sanierungsgutachten überarbeitet hat. Das neue Gutachten soll Mitte des Jahres vorliegen.
Vor rund sechs Wochen war die Varta-Aktie außerdem aus dem SDAX geflogen, denn infolge des Hackerangriffs konnte der geprüfte Jahresfinanzbericht nicht fristgerecht veröffentlicht werden. Mitte März hatte der Batteriekonzern bekannt gegeben, die Veröffentlichung aufgrund des am 13. Februar öffentlich gemachten Hackerangriffs nicht vor dem 30. April vornehmen zu können. Aktuell peilt Varta für die Veröffentlichung des Geschäftsberichts den August an.
Varta zweistellig im Minus nach gekappter Umsatzprognose
Nach einer gekappten Umsatzprognose gaben die Papiere des Batteriekonzerns zeitweise mit zweistelligem Verlust deutlich ab. Im Tagestief ging es bis auf 9,03 Euro nach unten. Am Nachmittag wendete das Blatt und das Papier drehte zeitweise gar ins Plus. Zum Handelsschluss ging es dann jedoch via XETRA 2,11 Prozent auf 9,74 Euro nach unten. Mitte April waren die Varta-Aktien auf ein Rekordtief bei 7,43 Euro gesackt und hatten sich seitdem nur bedingt erholt. Im laufenden Jahr hat Varta weit mehr als die Hälfte an Börsenwert verloren, aus Sicht von fünf Jahren liegt das Minus sogar bei gut 80 Prozent.
"Wir warten immer noch auf die Jahresbilanz 2023 und die Ergebnisse des ersten Quartals, da senkt Varta bereits die Ziele für 2024", kommentierte ein Experte. Besondere Sorgen bereitet ihm die zur Begründung angeführte weitere Eintrübung im Energiespeichermarkt. Dies sei eine der letzten Wachstumsbastionen und Barmittelgenerator gewesen. Die Banken dürften die Restrukturierungsstory noch genauer unter die Lupe nehmen, befürchtet er.
Warburg Research belässt Varta auf 'Sell' - Ziel 8 Euro
Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Varta mit Blick auf die reduzierten Jahresziele auf "Sell" mit einem Kursziel von 8 Euro belassen. Angesichts des Cyberangriffs im ersten Quartal und des schwierigen Marktumfelds, insbesondere im Bereich Energy Solutions, habe der verdüsterte Umsatzausblick des Batterieherstellers nicht überrascht, schrieb Analyst Robert-Jan van der Horst in einer am Freitag vorliegenden Studie. Da seine Prognose bereits am unteren Ende der angepassten Zielspanne gelegen habe, halte er daran fest.
ELLWANGEN/FRANKFURT/HAMBURG (dpa-AFX)
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