27.09.2014 13:58:38
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USA leiten Geldwäsche-Ermittlungen gegen Commerzbank ein - Kreise
Von Christopher M. Matthews
Die Commerzbank kommt in den USA zunehmend unter Druck. Zusätzlich zu Untersuchungen über mutmaßliche Verletzungen von US-Sanktionen habe die Staatsanwaltschaft Manhattan Ermittlungen gegen Deutschlands zweitgrößte Bank eingeleitet, sagten informierte Personen. Die Ermittler werfen der Bank vor, zu laxe Kontrollen zur Erkennung und Vermeidung von Geldwäsche angewandt zu haben. Der Commerzbank drohen zusätzlich hunderte Millionen US-Dollar an Strafe.
Das Verfahren um den angeblichen Verstoß gegen Sanktionen ist wesentlich weiter fortgeschritten und stand offenbar kurz vor einem Abschluss, bei dem die Commerzbank mehr als 600 Millionen US-Dollar hätten zahlen können. Dabei ging es um Strafmaßnahmen gegen den Iran und den Sudan. Allerdings seien nun die neuen Untersuchungen dazwischengekommen, so die Informanten - die würden den Abschluss des Falls, der noch im September erwartet worden sei, jetzt maßgeblich beeinflussen. Eine Sprecherin der Commerzbank wollte sich nicht zu dem Thema äußern.
US-Ermittler prüften derzeit, ob beide Untersuchungen zusammengefasst werden sollen, so dass man letztlich eine Einigung für beide Fälle erzielen könnte, so die eingeweihten Personen. Das würde allerdings eine möglicherweise bevorstehende Lösung verzögern. Zudem dürfte die ohnehin schon drohende Strafe um mehrere hunderte Millionen US-Dollar steigen, sagten die Informanten.
Bei dem Verfahren wegen möglicher Verletzungen von US-Sanktionen wolle die Commerzbank Fehler eingestehen und eine Vereinbarung unterzeichnen, mit der eine Strafverfolgung ausgesetzt werde, hieß es von den Personen. Ein Schuldeingeständnis dürfte aber von dem Geldhaus vermieden werden, da das Verhalten der Frankfurter Bank von den Behörden offenbar als weniger brisant eingestuft werde als das der BNP Paribas.
Verschiedene Banken sollen die Sanktionen umgangen und über ihre US-Töchter Geschäfte mit dem Iran getätigt haben. Dass dabei gegen zahlreiche europäische Banken ermittelt wird, ist seit langem bekannt. Die französische Bank musste im Juli eine Strafe von knapp 9 Milliarden Dollar in den USA zahlen und sich schuldig bekennen, US-Sanktionen gegen Sudan, Iran und anderen Ländern verletzt zu haben.
Die Commerzbank versuche derzeit eher das Verfahren um den mutmaßlichen Sanktionsverstoß abzuschließen, um eine längere und unsichere Untersuchung insgesamt zu vermeiden, sagten zwei Informanten. Grund dafür sei zum Teil die Einschätzung der deutschen Bank, dass die Bedingungen der Einigung bei diesem Fall insgesamt gut seien, sagte eine Person.
Grundsätzlich bestehe weiter die Möglichkeit, dass es zu beiden Untersuchungen eine separate Einigung geben könnte. Es gebe noch Verhandlungen über die letztliche Struktur bei beiden Verfahren, so die Informanten.
Zu den Behörden, die gegen die Commerzbank bei dem Fall um den Verstoß gegen Sanktionen ermitteln, gehören das US-Justizministerium, die Notenbank Fed, sowie die New Yorker Finanzaufsicht und die Staatsanwaltschaft in Manhatten und Washington sowie New Yorks oberster Bankenaufseher Benjamin Lawsky.
Die Commerzbank hatte in den letzten Jahren in regulatorischen Veröffentlichungen stets mitgeteilt, dass Ermittlungen der US-Behörden wegen Transaktionen im Zusammenhang mit sanktionierten Ländern wie Iran und Kuba bevorstehen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/kla
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September 27, 2014 07:27 ET (11:27 GMT)
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