18.12.2008 17:15:00
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UPDATE2: Flughafen Hahn will mit Passagiergebühr in Gewinnzone
Dow Jones NEWSWIRES
HAHN (Dow Jones)--Der zur Fraport AG, Frankfurt, gehörende Flughafen Frankfurt-Hahn will mit drei Maßnahmen bis 2010 die Gewinnzone erreichen. Geplant sei die Einführung einer Passagiergebühr, der Umbau des Terminals und die Gründung einer Immobilien-Entwicklungsgesellschaft, sagte Flughafen-Geschäftsführer Uwe Klettenheimer am Donnerstag.Großkunde Ryanair reagierte mit Unverständnis auf die geplante Einführung der Passagiergebühr und verwies auf die fehlende Bereitschaft der Kunden, weitere Gebühren zu bezahlen.
Als Konsequenz will der europäische Billigflieger in Hahn stationierte Flugzeuge abziehen und eine "Vielzahl" von Verbindungen einstellen. Das hatte Deputy Chief Executive Officer Michael Cawley bereits am Mittwoch angekündigt. Dieser Plan von Ryanair werde einen deutlichen Rückgang der Fluggastzahlen und den Verlust von tausenden direkter und indirekter Arbeitsplätze am und rund um den Flughafen haben.
Der Flughafen kann die Reaktion der Airline nicht nachvollziehen und rechnet nicht mit der Umsetzung der angekündigten Konsequenzen. "Wir gehen von einer Fortsetzung unserer Partnerschaft aus", sagte Hahn-Sprecherin Christina Kronenberger Dow Jones Newswires auf Anfrage.
Die als "HahnTaler" bezeichnete Passagiergebühr wird den weiteren Angaben der Hahn-Geschäftsführung zufolge vom zweiten Quartal 2009 an von allen abfliegenden Passagieren mit eigenem Ticket erhoben. Sie kostet 3 EUR und bietet Rabattvorteile, die in Gastronomie und Handel am Flughafen eingelöst werden könnten. "Der HahnTaler bringt den Passagieren klare Vorteile und hilft gleichzeitig, den Flughafen zu entwickeln und profitabel zu machen", sagte der Geschäftsführer. Die Gebühr sei mit Erlösmodellen anderer europäischer Flughäfen weder in der Dimension noch in der Ausgestaltung vergleichbar. Der Antrag auf die behördliche Genehmigung dieser Gebührenerhebung soll in Kürze gestellt werden.
"Die törichte Entscheidung des Flughafens, dort nun mit dem so genannten HahnTaler eine Flughafenentwicklungsgebühr zu erheben, entgegen unserem Rat und unserer Bedenken, die wir als größter Airline-Partner geäußert haben, wird den Passagierverkehr dort vernichten", sagte der Ryanair-Deputy-CEO. Ryanair werde ihre Kapazitäten am Flughafen Frankfurt-Hahn nach unten anpassen, um dem unvermeidlichen Nachfragerückgang als Reaktion auf diese Gebühreneinführung aufzufangen. Im nächsten Jahr sollen die Streckenstreichungen bekannt gegeben werden.
Im Gegensatz dazu hat sich Fraport positiv zu dem Vorhaben geäußert. Der HahnTaler sei ein Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Flughafens, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte. Er geht von einer Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den in Hahn aktiven Fluggesellschaften aus. Auf die Kritik der irischen Airline eingehend, sagte Schulte, die Fluggesellschaft selbst sei von der neuen Gebühr direkt nicht betroffen. "Fliegen von Hahn bleibt für Passagiere und Partner sehr günstig," sagte Schulte.
Die Hahn-Geschäftsführung plant außerdem den Umbau des Terminals, der den Flughafen leistungsfähiger, übersichtlicher und bequemer machen soll. Die Kapazität steigt dadurch auf bis zu 7 Mio Passagiere pro Jahr. Das Passagierterminal wird erweitert, der Check-in-Bereich zusammengefasst und die Sicherheitskontrolle zentralisiert. Außerdem sind eine zentrale Gastronomiefläche und ein Duty-Free-Shop geplant. Der Umbau soll im Herbst 2009 beginnen und nach 18 Monaten abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 12 Mio EUR.
Schließlich soll die Entwicklungsgesellschaft Hahn (EGH) die brachliegenden Flächen rund um den Flughafen entwickeln. An der Gesellschaft, die im ersten Quartal 2009 gegründet werden soll, wollen sich das Land Rheinland-Pfalz, ein privater Investor und Fraport beteiligen, hieß es weiter. Geplant sind Entwicklungsvorhaben in den Bereichen Event/Sport, Lernen/Schulung sowie Logistik. "Das Maßnahmenpaket ist nicht nur ein klares Bekenntnis der Gesellschafter zum Flughafen, sondern auch der einzige Weg zur Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens", sagte der Flughafengeschäftsführer. Angaben zum gesamten Investitionsvolumen des Maßnahmenpaketes machte er nicht.
Fraport sicherte ihre Unterstützung für alle drei Vorhaben zu. Die Unternehmensführung stehe entschlossen hinter der Realisierung dieser strategischen Schlüsselprojekte, sagte Schulte, der auch Aufsichtsratsvorsitzender von Hahn ist. Die Hahn-Geschäftsführung erhalte jede nur denkbare Unterstützung bei der Umsetzung.
Webseiten: http://www.hahn-airport.de http://www.fraport.de http://www.ryanair.com
- Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com
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December 18, 2008 10:41 ET (15:41 GMT)
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