14.06.2010 18:00:12

UPDATE2: Cohrs verlässt noch diese Woche die Deutsche Bank - Kreise

   (NEU: Hintergrund)

Von Madeleine Nissen und William Launder Dow Jones NEWSWIRES LONDON/FRANKFURT (Dow Jones)--Michael Cohrs wird noch diese Woche von seinem Posten als Head of Global Banking der Deutschen Bank zurücktreten. Das sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person zu Dow Jones Newswires am Montag. Wie erwartet wird Anshu Jain, der sich bislang mit Cohrs die Verantwortung im Investment Banking geteilt hat, das Ruder ganz übernehmen. "Cohrs selbst will sich aus dem Bankengeschäft komplett zurückziehen", sagte die informierte Person.

   Auch andere Insider hatten sich ähnlich geäußert und sagten, Cohrs sei "amtsmüde". Über einen Rücktritt von Cohrs war in der Presse mehrfach spekuliert worden. Die aufgekommenen Gerüchte wollte die Deutsche Bank stets nicht kommentieren.

   Der Amerikaner kam 1995 zur Deutschen Bank, nachdem er sich bei Goldman Sachs und S.G. Warburg einen Namen gemacht hat. Zu seinen größten Deals gehören aktuell der geplante milliardenschwere Börsengang der Agricultural Bank of China.

   Mit dem Rücktritt von Cohrs wird die ohnehin starke Position von Jain noch stärker. Der Investmentbanker ist außerordentlich erfolgreich und trägt den Löwenanteil zu den Milliardengewinnen der Deutschen Bank AG bei. Daher gilt es für viele als ausgemachte Sache, dass er die Nachfolge von Josef Ackermann als Vorstandsvorsitzender antreten wird. Dagegen sprechen jedoch seine fehlenden Deutschkenntnisse, die es ihm unmöglich machen, sich auf dem Berliner Politikparkett gekonnt zu bewegen.

   Doch das muss nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium sein. Er könne sich vorstellen, sagt Ackermann, dass sich in ein paar Jahren die Zeiten ändern und der Vorstandschef der Deutschen Bank dann nicht unbedingt deutsch sprechen muss.

   Ackermann selbst hat seinen Vertrag bereits einmal verlängert. Nun bleibt er bis 2013 im Amt. Es mache ihm großen Spaß, gerade in den schwierigen Zeiten der Finanzkrise den DAX-Konzern zu lenken und das Geschehen mitzugestalten, sagte er noch Ende vergangener Woche. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank leitet den internationalen Bankenverband IIF und macht auch in der Politik regelmäßig seinen Einfluss geltend. So hat er sich mit Erfolg für die Rettung Griechenlands stark gemacht. In letzter Zeit schien allerdings das Verhältnis zu Kanzlerin Angela Merkel abgekühlt, nachdem Ackermann öffentlich an der Zahlungsfähigkeit des vor der Pleite stehenden Staates gezweifelt hatte.

   Trotz der Dauerkritik in der Öffentlichkeit zeigt Ackermann keine Anzeichen von Amtsmüdigkeit, auch wenn er nicht nachvollziehen kann, warum ausgerechnet die erfolgreichste Bank Deutschlands ständig unter Beschuss steht. Der neue erste Mann soll jedenfalls ein ebenso dickes Fell haben wie er, soviel steht fest. Zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Börsig bereitet Ackermann bereits seit Monaten die Suche nach dem Kronprinzen vor, wie er bei der Hauptversammlung sagte. Das letzte Wort sei aber dabei noch nicht gesprochen worden, heißt es in der Frankfurter Bank.

Webseite: www.db.com

-Von Madeleine Nissen und William Launder, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 115, madeleine.nissen@dowjones.com DJG/maw/ebb (END) Dow Jones Newswires

   June 14, 2010 11:30 ET (15:30 GMT)

   Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 30 AM EDT 06-14-10

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