05.03.2015 23:43:40

UPDATE/MÄRKTE USA/Wall Street mit leichter Erholung vor US-Arbeitsmarkt

   (NEU mit Anleihe-Tabelle)

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer leichten Erholung haben sich die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag gezeigt. Allerdings herrschte im Vorfeld des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichts für Februar Zurückhaltung, was ein Grund für die doch recht bescheidenen Aufschläge war. Einzelheiten zum geplanten Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) stützten dagegen das Sentiment. "Der Arbeitsmarktbericht dürfte aber doch etwas mehr Einfluss haben", sagte Analyst Gordon Charlop von Rosenblatt Securities. Gestützt wurde die Stimmung auch von Übernahmen im Pharmasektor.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 18.136 Punkte. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 4.983 Punkte. Der marktbreite S&P-500 verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 2.101 Punkte. Umgesetzt wurden dabei 687 (Mittwoch: 724) Millionen Aktien. Den 1.706 (1.214) Kursgewinnern standen dabei 1.405 (1.924) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 128 (101) Titel.

   EZB-Präsident Mario Draghi hatte bestätigt, was die Märkte erwartet hatten: Die Anleihekäufe werden am 9. März aufgenommen und monatlich 60 Milliarden Euro umfassen. Zudem zeichnete er ein etwas optimistischeres Bild der Wirtschaftslage in Europa. Dies trieb den Euro auf über 1,11 Dollar nach oben. Das Blatt wendete sich dann im Verlauf der Frage- und Antwortrunde. Draghi wies darauf hin, dass das Anleihekaufprogramm länger laufen könne als bis September 2016. Dies schickte den Euro steil nach unten. Zwischenzeitlich fiel er auf 1,0987 Dollar und damit den niedrigsten Stand seit September 2003. Im späten US-Handel konnte sich die Devise dann wieder über der Marke von 1,10 Dollar stabilisieren und notierte bei 1,1029 Dollar.

   Die US-Konjunkturdaten hatten dagegen nur wenig Einfluss auf das Geschehen. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft für das vierte Quartal sank nach revidierten Angaben um 2,2 Prozent, nachdem vorläufig ein Minus von 1,8 Prozent gemeldet worden war. Hier hatten Volkswirte eine Revision auf minus 2,3 Prozent erwartet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der vergangenen Woche um 7.000 auf 320.000, während Ökonomen mit einem Rückgang auf 296.000 gerechnet hatten. Der Auftragseingang der Industrie verringerte sich im Januar um 0,2 Prozent. Der Ökonomenkonsens war von einem Anstieg um 0,1 Prozent ausgegangen.

   Am Anleihemarkt profitieren die Notierungen laut Händlern davon, dass die EZB auch Anleihen mit negativen Renditen kaufen will. Damit dürfte die Zinsdifferenz zwischen der Eurozone, wo viele Staatsanleihen schon negative Renditen aufweisen, und den USA noch größer werden. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen reduzierte sich um einen Basispunkt auf 2,11 Prozent.

   Der Goldpreis litt unter dem starken Dollar und gab den vierten Handelstag in Folge nach. Er fiel unter die Marke von 1.200 Dollar. Zum US-Settlement kostete die Feinunze 1.196,20 Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent. Es war das niedrigste Settlement seit Anfang Januar. Der Dollar profitierte von der Euro-Schwäche nach den Aussagen der EZB zu ihrem Anleihekaufprogramm. Ein fester US-Dollar macht Gold für Investoren aus anderen Währungsgebieten weniger attraktiv. Am Markt werde aber auch mit Spannung auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gewartet. Dieser könnte Hinweise über die Zinspolitik der US-Notenbank liefern, sagte ein Teilnehmer.

   Der Preis für die US-Ölsorte WTI zeigte sich sehr volatil. Zum US-Settlement mussten für einen Barrel 50,76 Dollar bezahlt werden, ein Minus von 1,5 Prozent. Ein Fass der Sorte Brent war mit 60,48 Dollar um 0,2 Prozent billiger. Zum einen wurde auf den festeren Dollar verwiesen, der Öl, das in der US-Währung bezahlt wird, für Käufer aus anderen Währungsgebieten verteuert. Als Bremse erwiesen sich auch die schwächeren chinesischen Wachstumsaussichten. China, das Land mit dem zweithöchsten Ölverbrauch weltweit, erwartet für dieses Jahr lediglich noch ein Wachstum von "rund 7 Prozent", nachdem im vergangenen Jahr noch ein Plus von 7,4 Prozent verzeichnet wurde.

   Am Aktienmarkt standen vor allem Übernahmen im Pharmasektor im Mittelpunkt des Interesses. Der Kurs von Pharmacyclics wurde von der bevorstehenden Übernahme durch AbbVie um 10,3 Prozent nach oben getrieben. AbbVie lässt sich den Kauf des Biotechnologie-Unternehmens 21 Milliarden Dollar kosten. Die AbbVie-Aktie gab um 5,7 Prozent nach.

   Ebenfalls im Pharmasektor vermeldete Mallinckrodt den Kauf von Ikaria für 2,3 Milliarden Dollar. Mallinckrodt hat schon in der Vergangenheit seine Ertragslage mittels Übernahmen deutlich verbessert, deshalb kam auch diese Übernahme bei den Anlegern gut an. Die Aktie legte um 4,7Prozent zu.

   In der zweiten Reihe hat bereits am Vortag nach der Schlussglocke H&R Block Geschäftszahlen vorgelegt. Das Steuerberatungsunternehmen hat in seinem dritten Geschäftsquartal schwächer als erwartet abgeschnitten, was die Aktie um 4,2 Prozent nach unten drückte.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.135,72 0,21 38,82 S&P-500 2.101,04 0,12 2,51 Nasdaq-Comp. 4.982,81 0,32 15,67 Nasdaq-100 4.452,06 0,15 6,70

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 23/32 up 1/32 0,643% -2,4 Bp 1% 3-year 99 29/32 up 2/32 1,035% -2,7 Bp 1 3/8% 5-year 99 2/32 up 4/32 1,568% -3,0 Bp 1 3/4% 7-year 98 31/32 up 4/32 1,908% -2,2 Bp 2% 10-year 99 1/32 up 3/32 2,110% -1,1 Bp 2 1/2% 30-year 95 19/32 up 3/32 2,715% -0,6 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.43 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,1029 -0,15% 1,1045 1,1076 EUR/JPY 132,50 0,09% 132,38 132,62 EUR/CHF 1,0745 0,67% 1,0673 1,0679 USD/JPY 120,14 0,26% 119,83 119,73 GBP/USD 1,5238 0,02% 1,5236 1,5266 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   March 05, 2015 17:12 ET (22:12 GMT)

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