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26.09.2016 09:13:45

UPDATE: Lanxess wagt mit Chemtura seinen bisher größten Zukauf

   -- Durch die Akquisition entsteht ein großes, globales Additivgeschäft

   -- Deutlicher Ausbau der Lanxess-Präsenz in Nordamerika

   -- Erwartete Synergieffekte von 100 Millionen Euro bis 2020

   (NEU: Einzelheiten, Aussagen Lanxess-CEO, CEO von Chemtura, Händlereinschätzung)

   Von Christine Benders-Rüger

   KÖLN (Dow Jones)--Der Spezialchemie-Konzern LANXESS ist auf Expansionskurs. Die Kölner wollen das US-Unternehmen Chemtura übernehmen, einen der großen global tätigen Anbieter von hochwertigen Flammschutz- und Schmierstoff-Additiven. Mit dem bisher größten Zukauf in der Konzerngeschichte will Lanxess sein eigenes Additiv-Portfolio erheblich ausbauen. Sollte die Übernahme gelingen, wird Lanxess in diesem Markt zu einem der größten Akteure weltweit.

   Beide Unternehmen haben sich auf die Übernahme bereits geeinigt. Die Chemtura-Aktionäre sollen 33,50 US-Dollar je Aktie in bar erhalten. Das entspricht einer Prämie von 18,9 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Die Transaktion mit einem Unternehmenswert von rund 2,4 Milliarden Euro will der MDAX-Konzern im Wesentlichen über Unternehmens- und Hybridanleihen sowie aus bestehenden liquiden Mitteln finanzieren. Deswegen fällt ein geplanter Aktienrückkauf erstmal aus.

   Lanxess-Chef Matthias Zachert hatte wiederholt betont, dass sein Konzern bei der Branchenkonsolidierung mitmischen wolle. Es wurde damit gerechnet, dass der Konzern als Ergänzung zu seinem Kautschuk-Geschäft nach passenden Gelegenheiten in der Spezialchemie sucht.

   Auf ein leicht positives Echo stößt im Börsenhandel am frühen Morgen die geplante Übernahme. "Dass eine Übernahme kommt, war klar, unklar war allerdings, wen Lanxess übernehmen wird", sagte ein Händler. Strategisch mache der Kauf Sinn, wenn er auch recht teuer sei, heißt es im Handel. Allerdings kaufe sich Lanxess eine vergleichsweise hohe Marge ein, sagte ein anderer Marktteilnehmer, der sich tendenziell auf steigende Kurse einstellt. Positiv wird im Handel zudem zur Kenntnis genommen, dass Lanxess auf eine Kapitalerhöhung verzichtet.

Transaktion soll Mitte 2017 vollzogen werden Die Transaktion soll voraussichtlich Mitte 2017 vollzogen werden. Sie unterliegt der Zustimmung sowohl der Chemtura-Aktionäre als auch der zuständigen Kartellbehörden sowie weiteren für eine derartige Transaktion üblichen Bedingungen. Die Übernahme von Chemtura werde sich bereits im ersten Geschäftsjahr positiv auf das Ergebnis je Aktie von auswirken, erklärte Lanxess. Die erwarteten Synergie-Effekte aus der Transaktion bezifferte Lanxess auf rund 100 Millionen Euro, sie sollen voraussichtlich bis zum Jahr 2020 realisiert werden. Unter Berücksichtigung der Synergien zahlt Lanxess für die Transaktion etwa das Siebenfache des EBITDA (EV/EBITDA-Multiple). "Damit erfüllt der Konzern seine eigene Zielvorgabe für EV/EBITDA-Multiples von 7-9x bei Akquisitionen mit Synergien deutlich", so Lanxess.

   Chemtura mit Sitz in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania beschäftigt weltweit rund 2.500 Mitarbeiter und ist an 20 Standorten in 11 Ländern aktiv. In den letzten vier Quartalen erzielte der Konzern nach Angaben von Lanxess einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro bei einem EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 245 Millionen Euro. Rund 45 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen in Nordamerika. Neben den Additiven zählen Urethane und Organometalle zum Portfolio.

   "Mit dieser Akquisition formen wir einen Champion auf dem Gebiet der Additivchemie und stärken unser profitables Portfolio", erklärte Zachert. "Damit setzen wir unsere Strategie hin zu einem stabilen und ertragsstarken Chemieunternehmen konsequent weiter um." Craig A. Rogerson, President und CEO von Chemtura, sagte zur Übernahme: "Die Transaktion bietet unseren Aktionären einen deutlichen Mehrwert. Unsere Kunden und Mitarbeiter profitieren davon, dass Chemtura nun Teil eines deutlich größeren und leistungsstärkeren globalen Unternehmens wird".

Übernahme von für Desinfektions- und Hygienelösungen von Chemours Im Frühjahr hatten die Kölner den ersten Zukauf seit der Neuausrichtung angekündigt und kauften das "Clean and Disinfect"-Geschäft des US-amerikanischen Chemiekonzerns Chemours. Es umfasste verschiedene Wirkstoffe und Spezialchemikalien, insbesondere für Desinfektions- und Hygienelösungen. Der Unternehmenswert lag bei rund 210 Millionen Euro. "Wir wollen unsere Position vor allem in mittelgroßen und weniger zyklischen Märkten mit hoher Marge und guten Wachstumsaussichten weiter ausbauen", sagte Zachert damals. Die Übernahme wurde am 31. August 2016 abgeschlossen. Alle zuständigen Kartellbehörden hatten der Transaktion zugestimmt.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   September 26, 2016 02:43 ET (06:43 GMT)

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