15.12.2006 00:50:00

UPDATE/KKR/Permira erwirbt Mehrheit an ProSiebensat1.

(Neu mit Angaben von Permira und KKR zur Transaktion) Von Archibald PreuschatDow Jones Newswires MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Verkaufspoker um die ProSiebenSat.1 Media AG ist entschieden. Künftiger Mehrheitseigner der ProSiebenSat.1 Media AG wird die Lavena Holding 4 GmbH, eine von den Finanzinvestoren Permira und Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) kontrollierte Beteiligungsgesellschaft. Sie zahlen insgesamt 3,1 Mrd EUR, wie Lavena am späten Donnerstagabend mitteilte Die Stammaktien, 88% der Papiere, wechseln zu 28,7145 EUR das Stück den Besitzer. Lavena zahlt für die Vorzüge, 13% der ausgegebenen Anteile 20,4000 EUR pro Aktie. So erwirbt die Beteiligungsgesellschaft 50,5% des Grundkapitals. Details zu den Geboten der beiden anderen am Prozess beteiligten Interessenten wurden nicht gemacht. Somit hat die Transaktion ein Volumen von 3,1 Mrd EUR undd bewertet ProSiewbenSat1. mit 5,9 Mrd EUR. Lavena konnte aber wohl nicht nur mit der Höhe ihres Gebotes punkten, sondern auch mit dem Konzept, wie von mit dem Vorgang vertrauten Personen zu erfahren war. Permira und KKR halten jeweils 37% an der vor allem in den Niederlanden und Skandinavien aktiven SBS Broadcasting. Eine Zusammenlegung dieser Senderkette mit ProSiebenSat1. soll nach Abschluss aller regulatorischen Prozesse und des freiwilligen Übernahmeangebots geprüft werden. Die Aktivitäten sollen zukünftig vom ProSieben-Sitz in Unterföhring bei München geleitet werden. So könnte die zweitgrößte paneuropäische Senderkette nach der zum Bertelsmann-Konzern gehörenden RTL Group entstehen. Dieser Plan stößt insbesondere bei der bayerischen Staatsregierung auf begeisterte Zustimmung. Bereits Stunden vor der offiziellen Mitteilung der an der Transaktion Beteiligten bestätigte die Bayerische Staatskanzlei das Konzept der Investoren weitgehend. "Die Bietergruppe Permira/KKR hat mit ihrem Angebot ein industrie- und medienpolitisches Konzept vorgelegt, das den Medienstandort München stärkt", wird der Bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber in einer Mitteilung am Donnerstagnachmittag zitiert. "Die künftige unternehmerische Führung der Pro7/SAT1-Gruppe und der europaweiten SBS-Fernsehgruppe vom Standort München aus eröffnet dem führenden deutschen Medienstandort eine Perspektive in der Top-Liga der europäischen Medienstandorte", so Stoiber. Dieses überzeugende industrie- und medienpolitische Konzept habe sich für den Standort München und die hier Beschäftigten deutlich positiv abgehoben gegenüber anderen Konzepten, heißt es in der Mitteilung der Bayerischen Staatskanzlei weiter. Die beiden anderen ProSieben-Interessenten hatten somit das Nachsehen. Die türkische Dogan Yayin Holding AS teilte am Donnerstag mit, dass sie neue Projekte in Europa und einigen Wachstumsmärkten verfolge. Das Gebot für ProSiebenSat.1 war die erste Initiative der Holding, eine Medienbeteiligung außerhalb der Türkei zu erwerben, aber nicht die letzte, sagte Mehmet Ali Yalcindag, CEO der Dogan Yayin Holding laut Mitteilung. Der dritte Interessent, ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Apax Partners und Goldman Sachs Group Inc äußerte sich bislang nicht öffentlich zum Ausgang des Bieterwettstreits um die in Unterföhring ansässige Senderkette. Die GMP, in denen die Saban Capital Group Inc, Alpine Equity Partners LP, Bain Capital Investors LLC, Hellman & Friedman LLC, Providence Equity Partners Inc, Putnam Investments LLC, Quadrangle Group LLC und Thomas H. Lee Partners LP ihre Anteile an ProSiebenSat.1 bündelten, gaben Informationen von Dow Jones Newswires zufolge auch nicht dem höchsten Gebot den Vorzug. Letztlich blieb der Verkaufserlös hinter den 30 EUR je Aktie zurück, die bislang in verschiedenen Medienberichten als Sabans Preisvorstellung kolportiert wurden zurück. Immerhin konnten die Finanzinvestoren um Saban einen höheren Preis erzielen, als noch vor eineinhalb Jahren, als die Axel Springer AG die Mehrheit an ProSiebenSat.1 erwerben wollte. Der zweitgrößte deutsche Verlag wollte im August 2005 etwa 2,47 Mrd EUR für die Mehrheit an ProSiebenSat.1 zahlen und zwar 23,37 EUR je Stammaktie und 14,11 EUR je Vorzugsaktie. Anfang diesen Jahres gab Springer die geplante Übernahme der Senderkette aufgrund heftiger Widerstände der Kartellbehörden dann auf. Seitdem hat sich die Senderkette aber nicht zuletzt aufgrund der besseren Performance des deutschen TV-Werbemarktes positiv entwickelt. 2005 hat ProSiebenSat.1 knapp 2 Mrd EUR umgesetzt und einen Überschuss von 221 Mio EUR erwirtschaftet, 2004 lag der Umsatz bei 1,84 Mrd EUR und der Überschuss bei 134 Mio EUR. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet ProSiebenSat.1 mit einer Umsatzsteigerung im Bereich von 5% bis 6%. Für die Investoren um Saban hat sich das Investment in ProSiebenSat.1 rückblickend gelohnt. Für rund 500 Mio EUR sind sie 2003 nach der Insolvenz von Kirch Media eingestiegen. Berücksichtigt man weitere Anteilskäufe und die durchgeführte Kapitalerhöhung summieren sich die Investitionen von GMP auf rund 900 Mio EUR. Bei dem jetzt erfolgten Ausstieg wurden sie mehr als verdreifacht. Eine fusionierte Senderkette ProSiebenSat.1 und SBS würde auf Basis der 2005-Zahlen einen Umsatz von knapp 3 Mrd EUR erreichen. Zum Vergleich: Die RTL Group meldete für 2005 einen Umsatz von 5,12 Mrd EUR und ein Nettoergebnis nach Minderheiten von 537 Mio EUR. Strategisch macht ein Zusammenschluss von ProSiebenSat.1 und SBS Sinn. Die in Unterföhring ansässige Senderkette erreicht 44 Millionen TV-Haushalte in Europa und ist damit heute bei der Marktpräsenz zweitgrößte Senderkette, allerdings mit großem Abstand zu RTL Group, die 172 Millionen europäischer TV-Haushalte erreicht. Allerdings sind die fünf Sender von ProSiebenSat.1 lediglich auf dem deutschen Markt präsent. Hier hingegen ist SBS, die 40 Millionen europäischer TV-Haushalte erreicht, bislang nicht vertreten. Unklar ist bislang, ob Axel Springer weiterhin in ProSiebenSat.1 investiert bleiben will. Der Verlag hält auch nach dem gescheiterten Übernahmeversuch mit je 12% der Stamm- und der Vorzugsaktien noch 12% des Grundkapitals an der ProSiebenSat.1 Media AG. Springer will Angaben einer Sprecherin vom Donnerstag zufolge zunächst mit dem neuen Mehrheitsaktionär Gespräche führen. Webseite: http:www.prosiebensat1.com -Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18, archibald.preuschat@dowjones.comDJG/apr/ros (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   December 14, 2006 18:49 ET (23:49 GMT)

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