Nach Kursrutsch 24.10.2023 21:22:00

UBS-Analyst empfiehlt Rivian-Aktie zum Kauf - attraktiver Einstiegszeitpunkt

UBS-Analyst empfiehlt Rivian-Aktie zum Kauf - attraktiver Einstiegszeitpunkt

• UBS empfiehlt Rivian-Aktie zum Kauf, senkt aber Kursziel
• Experte sieht starke Fundamentaldaten
• Ausgabe von Wandelanleihe sollte Kapitalsorgen bis 2025 vorbeugen


Die Rivian-Aktie hat zuletzt innerhalb eines Monats rund 21 Prozent an Wert verloren (Stand: Schlusskurs vom 22. Oktober 2023). Schuld daran war vor allem die Ankündigung des E-Autobauers, eine grüne Wandelanleihe im Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar ausgeben zu wollen. Mit dem Geld erhofft sich das Unternehmen, "das Risiko der Einführung des R2 in Georgia zu verringern". Anleger reagierten verschnupft auf diesen Schritt und schickten die Rivian-Aktie auf Talfahrt. Die Experten der UBS sehen nach diesem Kursrutsch nun jedoch einen günstigen Einstiegszeitpunkt und empfehlen den Anteilsschein zum Kauf. Auch allgemein glauben sie an eine recht rosige Zukunft für den Tesla-Konkurrenten.

UBS glaubt an großes zukünftiges Potenzial von Rivian

Wie "MarketWatch" berichtet, hat das Team um UBS-Analyst Joseph Spak die Rivian-Aktie am 10. Oktober von "Neutral" auf "Kaufen" hochgestuft, gleichzeitig jedoch - wahrscheinlich aufgrund der jüngsten Abgaben des Papiers - das Kursziel von 26 US-Dollar auf 24 US-Dollar gesenkt. Bei einem aktuellen Kurs der Rivian-Aktie von 16,72 US-Dollar ergibt sich dennoch ein Aufwärtspotenzial von rund 43 Prozent (Stand: Schlusskurs vom 22. Oktober 2023).

Wie "CNBC" berichtet, sehen die Experten der Schweizer Großbank die Rivian-Aktie nach dem Ausverkauf nun auf einem interessanten Einstiegsniveau. Zudem würden auch die sich verbessernden Fundamentaldaten für den Anteilsschein sprechen. In diesem Zusammenhang weist UBS-Analyst Joseph Spak darauf hin, dass Rivian bei den Auslieferungen im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen habe. Er erwartet, dass dies auch für das Gesamtjahr der Fall sein werde und geht von 54.500 ausgelieferten Fahrzeugen aus. Die Prognose von Rivian liegt hingegen nur bei 52.000 E-Autos. Ein Update dieser Zahl könnte jedoch im Rahmen der nächsten Bilanzvorlage Anfang November folgen, glaubt Spak.

Auch die Kapitalerhöhung, die durch die grüne Wandelanleihe vorgenommen wird, wertet der Analyst letztlich positiv. "Jetzt, da die Kapitalerhöhung aus dem Weg ist, kann sich der Markt wieder auf die Verbesserung der Fundamentaldaten konzentrieren", so der UBS-Experte laut "MarketWatch". Er gehe zudem nicht davon aus, dass Rivian im nächsten Jahr erneut frisches Geld benötigen und eine Kapitalerhöhung vornehmen werde, da die finanziellen Mittel nun bis Ende 2025 reichen sollten. Statt auf Kapitalsorgen könnten sich die Anleger nun also auf die besseren Fundamentalkennzahlen wie etwa die steigenden Produktionsraten konzentrieren. Zudem verfüge Rivian über mehr Bargeld als Schulden und ein beständiges Wachstum beim Gewinn je Aktie, wie der Analyst laut "Investing.com" ergänzte.

Auch für die weitere Zukunft des E-Autobauers zeichnet das UBS-Team um Joseph Spak ein äußerst positives Bild. So erwarten die Experten laut "Aktiencheck", dass Rivian aufgrund der geplanten neuen Autos aus der R2-Familie, die zu einem niedrigeren Preis als die aktuellen Modelle erhältlich sein werden, sein Absatzwachstum bis zum Jahr 2030 wird verzehnfachen können. Von zwischenzeitlichen Schwankungen sollten sich Anleger auf dem Weg zum Erreichen dieser Marke nicht beirren lassen. "Während wir weiterhin davon ausgehen, dass die vierteljährliche Produktion/Lieferungen 2024 aufgrund der Neubewertung der Anlagen unregelmäßig sein können, zerstreut der niedrigere Aktienkurs einige unserer Bedenken. Wir glauben immer noch, dass eine positive Bruttomarge im vierten Quartal 2024 wahrscheinlich und ein Katalysator ist", so Spak laut "wallstreetONLINE".

Klare Kommunikation als große Schwachstelle bei Rivian

Dennoch hat der Analyst der UBS auch einen Kritikpunkt, an dem Rivian arbeiten müsse. So bleibe "die Notwendigkeit, dass [das Management] klare Botschaften vermittelt und dass das Unternehmen sie umsetzt, [...] von entscheidender Bedeutung", heißt es in der Mitteilung. Dass dies bei dem Tesla-Rivalen bislang nicht so gut klappt, kritisierte jüngst auch Wedbush-Analyst Dan Ives. Ives nannte in seiner Analyse die Anleihe-Emission als ein weiteres Beispiel für "fortgesetzte Ausführungs-/Kommunikations-Fehltritte", die Rivian seit dem Börsengang im November 2021 begleiten würden und senkte ebenfalls sein Kursziel für die Aktie von 30 US-Dollar auf 25 US-Dollar. "Während wir den Kapitalbedarf von Rivian in den kommenden Jahren voll und ganz nachvollziehen können, ist das geringe Vertrauen der Börse in das Managementteam in Bezug auf die Kommunikation mit den Anlegern und die Ausführung ein großes Problem für die Aktie", warnte auch der Wedbush-Experte. Trotz aller bullisher Wachstumsprognosen, die auch Dan Ives vertritt, ist die Gefahr also nicht gebannt, dass Rivian letztlich doch noch stolpert - und zwar über seine mangelnde Kommunikation.

Redaktion finanzen.at

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