Eigentümerwechsel |
16.01.2025 21:45:38
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Tiktok könnte in den USA vorerst verfügbar bleiben: Trump erwägt offenbar Aufschub
Die Frist für einen Eigentümerwechsel bei TikTok läuft am 19. Januar ab. Nach einem US-Gesetz soll die App dann aus amerikanischen App-Stores fliegen und den Zugang zur Infrastruktur verlieren. Der Website "The Information" zufolge bereitet sich TikTok darauf vor, am Sonntag selbst den Stecker in den USA zu ziehen.
Trump wird am 20. Januar als Präsident vereidigt. Der "Washington Post" zufolge wird in seinem Lager erwogen, die Umsetzung des Gesetzes für 60 bis 90 Tage auszusetzen.
Alle Augen auf Trump
TikTok wird in den USA parteiübergreifend als Sicherheitsrisiko gesehen, weil die App dem in China ansässigen Konzern ByteDance gehört. Trump behauptet, dass er durch sein Verhandlungsgeschick einen Deal um TikTok erreichen könne, bei dem die Sicherheitsbedenken ausgeräumt würden und die App für die 170 Millionen Nutzer in den USA erhalten bleibe.
Trump hatte in seiner ersten Amtszeit selbst versucht, einen Verkauf von TikTok mit einer Verbotsdrohung zu erzwingen. Er scheiterte damit jedoch vor Gericht. Unter seinem Nachfolger Joe Biden wurde im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, nach dem sich der in China ansässige TikTok-Eigentümer ByteDance binnen 270 Tagen von der Plattform trennen muss.
Trump allerdings war im jüngsten Wahlkampf ums Weiße Haus erfolgreich auf TikTok und spricht sich inzwischen für einen Erhalt der Plattform in den USA aus. Er rief das Oberste Gericht auf, ihm mehr Zeit zu geben, um einen Deal um TikTok einzufädeln. TikTok wiederum argumentierte vor dem Gericht, das Gesetz verletze die in der US-Verfassung verankerte Redefreiheit. Eine Entscheidung der Richter steht kurz vor der Deadline noch aus.
Biden könnte TikTok vor dem Ausscheiden aus dem Amt auch selbst noch drei Monate Zeit geben - das ist aber nur für den Fall vorgesehen, dass es ernsthafte Verkaufsgespräche gibt.
Gesetz ist auch für den Präsidenten Gesetz
Trump sind allerdings in vieler Hinsicht die Hände gebunden, weil es das Gesetz gibt. Er könnte zwar versuchen, es vom Kongress rückgängig zu machen, wo seine Republikanische Partei in beiden Parlamentskammern die Mehrheit hält. Das Gesetz war jedoch in seltener Eintracht sowohl von Republikanern als auch von Demokraten verabschiedet worden, so dass die Chancen dafür gering wirken.
Unklar ist zugleich, wie effektiv ein Präsidentenerlass bei einem vom Kongress verabschiedeten Gesetz ist. So argumentierte der Rechtsexperte Alan Rozenshtein in der "Washington Post", die Dekrete seien "keine magischen Dokumente" und es werde für Apple und Google immer noch verboten sein, Geschäftsbeziehungen zu der Plattform zu unterhalten.
Zugleich ist letztlich das US-Justizministerium dafür zuständig, dass das Gesetz umgesetzt wird. Und Trumps Kandidatin für das Amt der Justizministerin, Pam Bondi, weigerte sich bei ihrer Senatsanhörung unter Verweis auf das laufende Verfahren, zu sagen, ob sie das Gesetz durchsetzen werde.
Angst vor chinesischer Spionage
In den USA wird davor gewarnt, dass die chinesische Regierung über TikTok Zugang zu Daten von US-Nutzern bekommen und die Plattform für Propaganda missbrauchen könne. TikTok und ByteDance weisen das zurück.
Vertrauter: Trump bekommt mehr Zeit für Deal um Tiktok
Das Lager von Donald Trump will dafür sorgen, dass Tiktok in den USA nach seiner Vereidigung als US-Präsident weiter verfügbar bleibt. "Wir werden Maßnahmen ergreifen, die dafür sorgen, dass Tiktok nicht ausgeht", sagte Trumps künftiger Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz dem Fernsehsender Fox News.
Am Sonntag läuft die Frist aus, bis zu der sich der in China ansässige Bytedance-Konzern nach einem US-Gesetz von Tiktok trennen muss. Ohne einen Verkauf soll Tiktok dann aus den amerikanischen App-Stores fliegen und den Zugang zur Infrastruktur verlieren.
Waltz verwies darauf, dass ein Präsident laut dem Gesetz die Frist verlängern könne, "wenn ein realistischer Deal auf dem Tisch liegt". Das würde Trump mehr Zeit geben, Tiktok zu erhalten. Allerdings wurden bisher keine konkreten Verkaufsgespräche um Tiktok bekannt.
Waltz, der im vergangenen Jahr als Kongress-Abgeordneter selbst für das Gesetz gestimmt hatte, betonte zugleich, dass Trump die Daten der US-Nutzer schützen wolle. "Die Konservativen wollen ganz bestimmt nicht, dass chinesische Kommunisten ihre Passwörter und Daten bekommen und das amerikanische Volk beeinflussen können", sagte er.
In den USA wird davor gewarnt, dass die chinesische Regierung über Tiktok Zugang zu Daten von US-Nutzern bekommen und die Plattform für Propaganda missbrauchen könne. Tiktok und Bytedance weisen das zurück.
/so/DP/mis
WASHINGTON (dpa-AFX)
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