"Schmerzhaft" |
08.12.2020 23:02:00
|
Tesla-Shortseller Jim Chanos im Rückwärtsgang: Shortposition reduziert
• Short-Position deutlich verkleinert
• Fokus auf andere Unternehmen
Jim Chanos gehört zu den überzeugtesten Tesla-Shortsellern. Seit Jahren wettet der bekannte Leerverkäufer auf fallende Kurse bei der Aktie des Elektroautobauers. Doch angesichts der historischen Tesla-Rally zieht Chanos nun die Notbremse.
Short-Position deutlich reduziert
Insbesondere durch die Kursentwicklung in den letzten zwölf Monaten sah sich der Shortseller offenbar zum Handeln gezwungen. Gegenüber "Bloomberg" erklärte er, er habe die Größe seiner Tesla-Positionen reduziert, nachdem diese Wette in den letzten zwölf Monaten "schmerzhaft" gewesen sei.
Ganz abgestoßen hat er seine Abwärtswette allerdings nicht: "Wir sind nicht mehr maximal short, aber immer noch short", so Chanos gegenüber dem Portal. Von der maximalen Short-Position, die sein Hedgefonds Kynikos Associates ermögliche, habe er sich demnach verabschiedet.
Zum Tesla-Bullen wird Chanos nicht
Die Entscheidung, seine Shortpositionen zu reduzieren, dürfte aber vorrangig als Schadensbegrenzung zu interpretieren sein, nachdem die Tesla-Aktie innerhalb eines Jahres rund 750 Prozent zugelegt hat. Dass er plötzlich an einen massiven Erfolg des Unternehmens im Elektroautosegment glaubt, impliziert der Schritt nicht. Er habe weiterhin Probleme mit dem Geschäftsmodell von Tesla und auch die Bewertung des Unternehmens an der Börse hält er für deutlich zu hoch, so Chanos gegenüber Bloomberg weiter.
Insbesondere im Hinblick darauf, wie Teslas verschiedene Geschäftssegmente zwischenzeitlich aufgestellt sind, unterscheidet sich Chanos in seiner Einschätzung von anderen Marktexperten. Seiner Ansicht nach ist es weiterhin ein Automobilunternehmen, das in einem Marktumfeld voller Konkurrenten tätig ist. Und mit diesem Kerngeschäft, dem Verkauf von Fahrzeugen, habe Tesla in den vergangenen zwölf Monaten kein Geld verdient, betont Chanos. Und das trotz der Tatsache, dass Tesla Marktführer ist und Fahrzeuge mit einem Durchschnittspreis von 50.000 US-Dollar unters Volk bringe.
"Jeder Bullenmarkt hat eine Aktie, auf die die Menschen ihre Hoffnungen und Träume setzen", sagte Chanos. "Sicherlich ist Tesla eine dieser Aktien."
Fokus auf andere Short-würdige Unternehmen
Nach der deutlichen Reduzierung der Tesla-Shorts will sich Chanos nun mit anderen Highflyern der Branche näher auseinander setzen. Es gebe jetzt viele andere Sachen im Elektroauto-Segment, die man sich anschauen müsse, die "vielleicht sogar noch verrückter sind als Tesla". Konkret nennt er dabei den Elektro-LKW-Hersteller Nikola, den er in Sachen Börsenbewertung ebenfalls für zu ambitioniert hält.
Redaktion finanzen.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Nikolamehr Nachrichten
13.11.24 |
ROUNDUP 2/Porto steigt: Brief kostet 95 Cent - Postkarte bald so teuer wie Brief (dpa-AFX) | |
28.08.24 |
Ex-Opel-Chef Lohscheller leitet Autobauer Polestar (dpa-AFX) |