Nach Erfolg in der EU |
11.09.2024 23:00:00
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Tesla bittet Kanada um Zollsenkungen für in China hergestellte E-Autos
• Tesla fragt niedrigere Zölle an
• Zölle für Tesla in EU nach Einzelprüfung etwas geringer
Zoll auf chinesische Elektroautos: Kanada mit Spitzengebühr
Elektroautos, die aus China kommen, sehen sich seit geraumer Zeit mit höheren Zöllen konfrontiert. Sowohl die USA als auch die EU erheben Zusatzzölle auf Elektrofahrzeuge, die aus dem Reich der Mitte kommen. Die chinesische Regierung steht den zusätzlichen Gebühren entsprechend kritisch gegenüber. Das chinesische Handelsministerium erklärte laut der Deutsche Presse-Agentur, die Antisubventionsuntersuchung der EU verstoße gegen die Regeln der Welthandelsorganisation und sei ein unlauterer Wettbewerbsakt, der als fairer Wettbewerb getarnt werde. Brüssel habe in seiner endgültigen Entscheidung Chinas Standpunkte nicht vollständig berücksichtigt und halte an seinem fehlerhaften Vorgehen fest.
Dem Beispiel der EU und der USA folgend will auch Kanada einen Zusatzzoll auf chinesische Elektroautos erheben. Mit einem Zoll von 100 Prozent soll den chinesischen Elektroautos damit der Weg auf den kanadischen Markt versperrt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Zusätzlich kündigte die kanadische Regierung Zölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Stahl- und Aluminium-Produkte an. Die Maßnahmen zielen darauf ab, faire Wettbewerbsbedingungen für die heimische Industrie zu schaffen, erklärte Finanzministerin Chrystia Freeland. Laut der Regierung profitieren chinesische Hersteller unter anderem von staatlich geförderten Überkapazitäten sowie von weniger strengen Arbeits- und Umweltschutzstandards. In Kraft treten soll der Zusatzzoll für Elektroautos am 1. Oktober und wird auf die bisherigen 6,1 Prozent hinzuaddiert. Die Stahl- und Aluminium-Zölle sollen zwei Wochen später folgen.
Die US-Regierung hatte im Mai zusätzliche Zölle von 100 Prozent auf Elektroautos aus China eingeführt. Bislang sind chinesische Elektrofahrzeuge in den USA und Kanada kaum erhältlich. In der Branche herrsche jedoch große Besorgnis darüber, mit den preiswerten Fahrzeugen aus China nicht konkurrieren zu können. Die EU-Kommission zog im Juni mit eigenen Plänen nach, die aber je nach Hersteller unterschiedliche Zölle vorsehen.
Tesla bittet um niedrigere Zölle
Wie nun Reuters in Berufung auf eine Regierungsquelle berichtet, hatte sich Tesla an Ottawa gewandt, um einen niedrigeren Zoll auf seine Autos zu ersuchen. Eine anonyme Quelle, die wegen der Sensibilität der Lage ungenannt bleiben wollte, berichtete, dass Tesla vor der offiziellen Ankündigung Kontakt zu Kanada aufgenommen habe. Der Autobauer habe ähnliche Preise wie in der Europäischen Union gefordert, so die Quelle weiter.
Tesla veröffentlicht keine Details zu seinen Exporten nach Kanada aus China. Fahrzeugidentifikationsnummern deuten jedoch darauf hin, dass die Kompaktlimousine Model 3 und die Model Y Crossover-Modelle von Shanghai nach Kanada exportiert wurden.
Tesla war für eine Stellungnahme gegenüber Reuters nicht erreichbar. Das Büro der kanadischen Finanzministerin Chrystia Freeland, die für die Zölle zuständig ist, wollte sich zu den Gesprächen mit Tesla ebenso laut Reuters nicht äußern.
Kanadas Autoimporte aus China über den größten Hafen des Landes, Vancouver, stiegen im Jahr 2023 um 460 Prozent auf 44.356 Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr, nachdem Tesla begonnen hatte, in Shanghai produzierte Elektrofahrzeuge nach Kanada zu exportieren, so Reuters.
Tesla bereits in der EU erfolgreich gewesen
In der EU konnte Tesla nach einem ähnlichen Ersuch bereits einen Erfolg verzeichnen. Wie das Manager Magazin berichtet, habe der US-amerikanische Elektroautohersteller eine Neuberechnung bei der entsprechenden Kommission beantragt und sei dabei erfolgreich gewesen. Nach der Einzelprüfung entschied die EU-Kommission den Zusatzzoll von Teslas Elektroauto-Importen aus China auf neun Prozent abzusenken. Ursprünglich hätten es zum bisherigen Standardsatz von zehn Prozent weitere 20,8 Prozent sein sollen.
Ob Tesla auch in Kanada ähnliche Erfolge erzielen kann, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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