Abwicklung über Fonds? 21.01.2013 18:15:00

Serbiens "Kokain-König" hat Geld über Raiffeisen und Hypo gewaschen

Das berichtet am Montag die Tageszeitung "Blic" unter Berufung auf Polizeiermittlungen. Das Geld soll Saric dem Bericht zufolge über je einen niederländischen Fonds der Kärntner Hypo- bzw. der Raiffeisen Bank International (RBI) zwischen 2006 und 2009 gewaschen und als Kredite an rund 600 serbische Unternehmen vergeben haben. Der Bericht sei "reine Spekulation", hieß es aus der Raiffeisen Bank International (RBI) zur APA am Montag. Auch die Kärntner Hypo wies den Bericht zurück.

Der Artikel sei eine Räuberpistole, meinte ein RBI-Sprecher in Wien. "Blic" habe die Bank nicht kontaktiert, die Aktion richte sich bewusst "gegen uns", sagte er und kündigte eine fundierte Stellungnahme an.

Bei der Kärntner Hypo wird auf APA-Anfrage betont, dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass es eine Geschäftsbeziehung zwischen der Hypo und Saric gegeben habe. Dies seien Behauptungen ohne eine einzige Bestätigung. Die niederländische Hypo-Gesellschaft sei seit Dezember 2011 in Liquidation, die Daten seien gesichert, so ein Hypo-Sprecher.

Nach Angaben von "Blic" wurden rund 200 Mio. Euro über die zur Hypo Alpe Adria gehörende Hypo Group Netherlands Corporate Finance BV gewaschen, der Löwenanteil von mehr als 1,5 Mrd. Euro über die zu Raiffeisen gehörende RI Eastern European Finance BV. Im erwähnten Zeitraum seien die beiden Fonds bei serbischen Firmen sehr beliebt gewesen, damals habe es kaum ein bekannteres Unternehmen im Land gegeben, das keine Geschäftsbeziehungen zu den Fonds hatte. Die Transaktionen sollen zwischen drei und 100 Mio. Euro betragen haben, so die Zeitung.

Die Polizei habe die Geldwege verfolgt und das Netz von Mitarbeitern des Mafiabosses enthüllt, das für Finanzberatung zuständig gewesen sei, berichtete "Blic". In die Ermittlungen seien auch die niederländische und österreichische Polizei involviert.

Neben Saric stünden drei Personen aus Serbien bzw. Montenegro im Fokus der Ermittlungen, die in der Finanzdienstleistungsbranche tätig waren. Laut dem Belgrader Blatt soll es sich dabei um Ilija T. (38), den Chef des in den Niederländen ansässigen TMF Management BV handeln, der den Raiffeisen-Fonds RI Eastern European Finance BV vertreten hat. Bei diesem Raiffeisen-Fonds sei der ebenfalls flüchtige Darko T. (42) beschäftigt gewesen. Er soll mit Saric am Kokain-Handel beteiligt gewesen sein, weshalb auch nach ihm gefahndet wird.

Außerdem steht der Zeitung zufolge auch Dejan D. (34), Chef der Hypo Alpe Adria Rent in Belgrad und Leiter der Hypo Group Netherland Holding BV in Amsterdam im Visier der Ermittler. Die TMF Managment BV und die Hypo Group Netherland Holding BV sind in Amsterdam an derselben Adresse registriert und haben außer deren Leiter keine Mitarbeiter, so "Blic".

Gegen Saric wurde in Belgrad mehrfach Anklage wegen Kokain-Schmuggels erhoben. Gegen ihn läuft derzeit in Belgrad ein Verfahren wegen des Versuchs, im Jahr 2009 rund 2,5 Tonnen Kokain aus Südamerika nach Europa zu schmuggeln. 2008 soll er 1,1 Tonnen Kokain umgeschlagen haben. Sein Vermögen in Serbien - zahlreiche Immobilien in Belgrad und in der Vojvodina - wurde vorübergehend beschlagnahmt. Wegen Kokain-Schmuggels steht in Montenegro sein Bruder Dusko vor Gericht.

Serbische Medien berichteten kürzlich, dass die Festnahme des flüchtigen Mafiabosses Saric unmittelbar bevorstehe und dass er sich derzeit in einem der Westbalkanstaaten aufhalte. Im Vorjahr war der aus der nordmontenegrinischen Kleinstadt Pljevlje stammende "Kokain-König" in Südafrika vermutet worden.

oz/lo/tsk

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