04.07.2015 17:08:39

Seehofer will bei Bürgerinitiativen für Energie-Kompromiss werben

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Angesichts der Empörung vieler bayerischer Bürgerinitiativen über den Berliner Energie-Kompromiss will Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) persönlich auf die Kritiker zugehen. "Natürlich suche ich da das Gespräch", sagte der CSU-Vorsitzende am Samstag vor einer Parteivorstandssitzung in München. Die Kritik sei allerdings "schwer verständlich". Schließlich habe die CSU in der großen Koalition durchgesetzt, dass es keine "Monstertrassen" quer durch Bayern gebe, sondern Erdkabel - und die auch noch deutlich verkürzt.

Nach monatelangem Hickhack hatte sich Seehofer mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) darauf verständigt, dass die beiden umstrittenen Stromautobahnen in den Süden Deutschlands tatsächlich kommen. Er setzte allerdings durch, dass vorrangig Erdkabel verlegt oder schon bestehende Trassen genutzt werden sollen. Bürgerinitiativen vor Ort werfen Seehofer aber vor, eingeknickt zu sein, weil er keine der Leitungen verhindert habe.

Seehofer betonte dagegen, die CSU habe "alles getan zur Schonung der Bürger und zur Schonung unserer wunderschönen bayerischen Landschaft". Er sei hochzufrieden. "Es ist sichergestellt, dass es keine Todsünden in der Zukunft gibt", betonte Seehofer. Die Erdkabel werde man im Gegensatz zu Stromtrassen nämlich gar nicht sehen.

Auch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Generalsekretär Andreas Scheuer kündigten verstärkte Gespräche mit den Bürgerinitiativen an. "Natürlich wird der Dialog fortgesetzt", sagte Aigner. Scheuer betonte: "Jetzt ist die Zeit der Kommunikation für die, die diesen Beschluss noch erklärt bekommen haben wollen."

Die CSU hat in den vergangenen Tagen bereits Plakate und Handzettel entworfen, mit denen sie auf die eigenen Erfolge hinweisen will - beispielsweise darauf, dass es in Bayern statt 420 Kilometer neue Freileitungen nur noch 30 Kilometer Trassen geben werde. Auch die außerplanmäßige Vorstandssitzung hatte Seehofer eigens angesetzt, um für die Einigung zu werben - sogar ausgerechnet an seinem 66. Geburtstag./ctt/DP/zb

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