22.11.2016 20:24:40
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ROUNDUP: Zehntausende Lufthansa-Kunden müssen sich auf Flugausfälle einstellen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der geplante Streik der Lufthansa (Deutsche Lufthansa)-Piloten zwingt die Airline am Mittwoch zur Absage von rund 876 Flügen. Rund 100 000 Passagiere dürften nach Angaben der Lufthansa davon betroffen sein. Zwar wehrte sich das Unternehmen vor den Arbeitsgerichten in Hessen am Dienstag gegen den Streik. Da die Entscheidung des Landesarbeitsgerichts aber erst für den späten Dienstagabend erwartet wurde, dürfte sich an dem Notfallflugplan kaum mehr etwas ändern. Den hatte die Lufthansa bereits am Mittag veröffentlicht.
Lufthansa-Angaben zufolge würden dem dann 14. Pilotenstreik am Mittwoch fast jeder zweite Flug der Marke Lufthansa zum Opfer fallen. Von den gestrichenen Flügen seien 51 Interkontinentalflüge. Insgesamt kommt die Marke Lufthansa auf rund 1800 Flüge pro Tag. "2124 von rund 3000 geplanten Flügen der Lufthansa Group finden statt", heißt es in der Mitteilung. Darin sind allerdings auch Flüge von Konzerngesellschaften enthalten, die nicht bestreikt werden, wie zum Beispiel Brussels, Swiss oder AUA.
Am Dienstagnachmittag hatte die Lufthansa vor dem Arbeitsgericht Frankfurt einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen den Streik gestellt. In erster Instanz erlaubte der Richter aber den Arbeitskampf. Das Gericht scheute einen Eingriff in die Tarifautonomie: "Wir dürfen Tarifpolitik unsererseits nicht einer Bewertung unterziehen. An Tarifpolitik dürfen wir als staatliches Gericht nicht heran", erklärte der Vorsitzende Richter Martin Becker schon während der Verhandlung. Lufthansa-Anwalt Thomas Ubber hatte vor weiteren Streiks gewarnt, sollte das Gericht den aktuellen Arbeitskampf zulassen. Nach der Verkündung legte die Lufthansa Berufung ein.
Das Verfahren sollte erst am späten Abend weitergehen. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat in dem laufenden Tarifkonflikt bereits 13 mal gestreikt. Die bislang letzte Runde wurde im September 2015 abgebrochen, nachdem das Landesarbeitsgericht Hessen einzelne Streikziele als rechtswidrig eingeschätzt hatte. Seitdem hatte die VC ihre Verhandlungstaktik geändert und sich auf offene Tarifthemen konzentriert. Der Anlass des aktuellen Streiks sind einzig Forderungen zum Gehalt der rund 5400 betroffenen Piloten.
Die Piloten der Airline hatten den Streik am Montag angekündigt. Erstmals war in der laufenden Tarifauseinandersetzung im April 2014 gestreikt worden. Dieses Mal geht es ausschließlich um die Tarifgehälter der Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings. Die Piloten verlangen Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte am vorigen Mittwoch erneut den Vorschlag des Unternehmens abgelehnt, in eine Schlichtung zu den offenen Gehaltsverhandlungen einzusteigen.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt warb hingegen erneut für eine Schlichtung. "Ich halte das für den richtigen Weg", sagte der CSU-Politiker am Dienstag nach einem Treffen mit Vertretern der Luftfahrtbranche in Berlin. Er habe wahrgenommen, dass der Konzern eine Schlichtung vorgeschlagen habe. Man könne zu Recht die Frage stellen, wie oft die Partnerseite diesen Wunsch verweigern könne. Es sei Aufgabe der Tarifparteien, sich darüber zu unterhalten.
Gefragt nach einem möglichen eigenen Eingreifen, sagte Dobrindt: "So lange es sich um eine Auseinandersetzung handelt, von der wir glauben, dass sie positiv zu einem Ende geführt werden kann, ist Zurückhaltung für die Politik angebracht. Wir sind noch in der Beobachtungssituation, das muss nicht ewig so bleiben."/kf/ceb/sbr/DP/fbr
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