25.08.2013 15:26:33

ROUNDUP/'SZ'/Schmiergeldverdacht: Razzien bei deutschen Rüstungsfirmen

    BREMEN (dpa-AFX) - Razzien in Waffenschmieden: Zwei deutsche Rüstungsfirmen stehen im Verdacht, bei U-Boot-Geschäften mit Griechenland Schmiergelder gezahlt und Steuern hinterzogen zu haben. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) wurden in der vergangenen Woche Büros der Unternehmen Rheinmetall-Defence-Electronics und Atlas Elektronik in Bremen und Wedel bei Hamburg durchsucht. "An mehreren Orten hat es Durchsuchungen gegeben, bei denen mehr als 100 Ermittler im Einsatz waren", sagte dazu ein Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft am Wochenende der Deutschen Presse-Agentur.

    Ein Sprecher von Atlas Elektronik bestätigte am Sonntag die Durchsuchungen. Sie hätten am Dienstag begonnen und die ganze Woche gedauert. Rheinmetall-Defence war am Wochenende auf Anfrage zunächst nicht zu erreichen.

    Die Unternehmen würden verdächtigt, griechische Amtsträger bestochen und Steuern hinterzogen zu haben, berichtete die Staatsanwaltschaft weiter. Nach bisherigem Kenntnisstand hätten die Firmen jeweils etwa neun Millionen Euro Schmiergeld gezahlt. Bei den Geschäften sei es um U-Boot-Ausrüstung gegangen. Im Zuge der Durchsuchungen seien Akten, Computer und Festplatten konfisziert worden, betonte der Sprecher der Ermittlungsbehörde. Wie lange die Auswertung dauern werde, sei noch unklar.

    Atlas selbst soll dem Zeitungsbericht zufolge vor einigen Jahren bei internen Untersuchungen auf die verdächtigen Vorgänge gestoßen sein. Die Firma habe die Staatsanwaltschaft 2010 darüber informiert, jedoch hätten die Ermittler zunächst keinen Anfangsverdacht gesehen.

    Erst eine steuerliche Betriebsprüfung 2012 bei Rheinmetall-Defence habe der Staatsanwaltschaft weitere Hinweise geliefert. Nun wollten die Ermittler genau wissen, was geschehen ist. Rheinmetall-Defence wies die Anschuldigungen in der "Süddeutschen Zeitung" zurück. Sie entbehrten "jeder Grundlage", teilte die Firma dem Blatt mit.

    Korruption bei U-Boot-Geschäften mit Griechenland hat es schon gegeben: Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt seit längerem wegen Schmiergeldzahlungen beim Verkauf deutscher U-Boote nach Athen./had/DP/he

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