13.11.2012 14:07:32
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ROUNDUP: Rürup bringt Flugbegleiter und Lufthansa auf Kompromisskurs
Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kursgewinn auf die Nachrichten. Am frühen Nachmittag lag sie mit 0,64 Prozent im Plus bei 12,505 Euro und war damit zweitstärkster Wert im Dax (DAX).
VORERST KEINE LEIHARBEITER
Der Personalvorstand der Lufthansa Passage, Peter Gerber, bezifferte die Bruttokosten des Abschlusses für das kommende Jahr mit 33 Millionen Euro. Hier müssten allerdings positive Effekte etwa durch neue Arbeitszeitberechnungen gegengerechnet werden. Mit dem Abschluss sei auf tariflicher Seite der Beitrag der Kabine für das Sparpaket "Score" erbracht. Die Vereinbarung läuft bis Ende 2014. Lufthansa verpflichtete sich auch, bis 2016 auf den Einsatz von Leiharbeitern zu verzichten.
Die Gehaltssteigerungen für die rund 18.000 Kabinenmitarbeiter der Lufthansa-Kerngesellschaft liegen zwischen 1,5 und 18 Prozent, sagte Rürup. Die Parteien vereinbarten, dass bisherige Vorschaltstufen wegfallen, in denen bislang rund 6.000 Leute eingruppiert waren. "Am meisten profitieren diejenigen, die schon sehr lange durch diese Vorschaltstufen gelaufen sind", sagte Ufo-Chef Nicoley Baublies. Alle Mitarbeiter erhalten zudem einmalig 320 Euro, müssen aber für ein Jahr auf den Schritt in die nächste Gehaltsstufe verzichten. Zudem kann ihre Arbeitszeit ohne Lohnausgleich um 5 Prozent gekürzt werden.
LANGFRISTIGE ENTLASTUNGEN
Schlichter Bert Rürup betonte die langfristigen Wirkungen der neuen Tarifstruktur, die den Flugbegleitern zu Beginn jährliche Steigerungen und nach sechs Jahren nur noch zweijährige Stufen bringe. Dies entlaste die Lufthansa merklich und begrenze die Endgehälter. Kommt ein Kabinenchef im Übersee-Verkehr heute noch auf ein monatliches Grundgehalt von 4.400 Euro, sei künftig bei 3.700 Euro Schluss. Dies kann bei gutem Geschäftsverlauf mit Gewinnbeteiligungen teilweise ausgeglichen werden.
"Wir haben keinen Abschluss zu Lasten Dritter gemacht", erklärte Baublies und betonte den Wegfall der Vorschaltstufen. "Künftig kann jeder Flugbegleiter gut von seinem Gehalt leben, gerade auch die Berufsanfänger." Er zeigte sich optimistisch, dass die Ufo-Mitglieder bis zum 10. Dezember den Vorschlag mehrheitlich annehmen. Sie hatten im Sommer im ersten Flugbegleiterstreik in der Geschichte der Lufthansa rund 1.500 Flüge ausfallen lassen.
WECHSEL ZU GERMANWINGS
Bei der Lufthansa angestellt bleiben zudem die Flugbegleiter, die ab dem Jahreswechsel für die vergrößerte Tochtergesellschaft Germanwings arbeiten sollen. Dort würden auch neue Leute eingestellt, sagte Gerber. Er rechne damit, dass die meisten Lufthanseaten an den dezentralen Standorten an die Drehkreuze in Frankfurt und München wechseln werden. Es handele sich um rund 500 Leute mit 370 Vollzeitstellen.
Lufthansa befindet sich nach Gerbers Angaben in intensiven Tarifverhandlungen mit den Piloten. Auch bei Germanwings sind die Tarifverträge gekündigt und stehen zur Neuverhandlung an./ceb/DP/stw
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