30.07.2009 10:30:00

ROUNDUP: Lufthansa sieht trotz Quartalsgewinn kein Ende der Krise

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa <LHA.ETR> rechnet trotz schwarzer Zahlen im zweiten Quartal nicht mit einem baldigen Ende der Branchenkrise. "Das Marktumfeld im Passagierverkehr stellt sich weiterhin schwierig dar und es gibt noch keine Anzeichen einer Erholung", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht zum ersten Halbjahr. Die Nachfrageschwäche halte an, und zudem gingen die Durchschnittserlöse je Passagier "erheblich" zurück. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand einen deutlichen Umsatzrückgang, nachdem die Erlöse im zweiten Quartal um fast ein Fünftel eingebrochen waren. Mit Sparprogrammen soll aber auf Konzernebene nach wie vor ein operativer Gewinn erreicht werden.

    Die Lufthansa hatte Eckdaten zum ersten Halbjahr bereits am Mittwoch kurz vor Börsenschluss veröffentlicht. Die Aktie gab daraufhin ihre Tagesgewinne weitgehend wieder ab. Am Donnerstag startete das Papier mit Verlusten in den Tag und lag kurz nach Handelsbeginn mit 0,95 Prozent im Minus bei 9,36 Euro.

GEWINN SCHRUMPFT AUF GUT EIN ZEHNTEL

    Nach roten Zahlen im ersten Jahresviertel flog die größte deutsche Fluggesellschaft im zweiten Quartal zurück in die Gewinnzone. Der operative Gewinn belief sich von April bis Juni auf 52 Millionen Euro, der Überschuss auf 40 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies allerdings jeweils einen Rückgang um fast 90 Prozent. Der Umsatz schrumpfte auf 5,2 Milliarden Euro. Seit Januar sind die Erlöse damit um 15 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro gesunken. Im operativen Geschäft erzielte die Lufthansa auf Halbjahressicht einen operativen Gewinn von 8 Millionen Euro. Unter dem Strich steht hingegen ein Minus von 216 Millionen Euro.

    Besonders schwer traf die Lufthansa der schleppende Ticketverkauf für die First und Business Class. "Die 'Passagierwanderung' vom Premiumsegment in die Economy Class und die vermehrt eingelösten Bonusmeilen hatten einen negativen Einfluss auf die Entwicklung der Durchschnitts- und Verkehrserlöse", heißt es im Geschäftsbericht. Im ersten Halbjahr sei der Durchschnittserlös je Fluggast um 11,8 Prozent gefallen.

TREIBSTOFFKOSTEN BELASTEN

    Die Treibstoffkosten gingen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 zwar um mehr als ein Drittel auf 1,56 Milliarden Euro zurück. Allerdings schwankten die Preise stark, und dies könnte aus Sicht des Vorstands das Gewinnziel im Gesamtjahr gefährden. Auch die Aufnahme der jüngst übernommenen britischen Fluglinie bmi in die Konzernrechnung dürfte das operative Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte belasten. Ein operativer Gewinn kann 2009 aus Sicht des Managements ohnehin nur erreicht werden, wenn die angekündigten Sparanstrengungen umgesetzt werden.

    Zu dem Sparprogramm sollen alle Geschäftsbereiche beitragen. Im Passagiergeschäft will die Lufthansa ihre Kosten bis Ende 2011 um eine Milliarde Euro pro Jahr senken. Dazu sollen mittelfristig 400 der insgesamt 2.000 Stellen in der Verwaltung der Sparte abgebaut werden. In der Cargo-Sparte hält das Management an der Kapazitätskürzung von 30 Prozent ab Oktober fest. Auch die Kurzarbeit soll beibehalten werden. Dennoch werde Lufthansa Cargo nach einem Minus von 62 Millionen Euro im zweiten Quartal auch im Gesamtjahr einen operativen Verlust einfliegen, hieß es.

ANPASSUNGSFÄHIG

    Dennoch sieht das Management die Lufthansa gut gerüstet, auf eine weiter nachlassende Nachfrage ebenso zu reagieren wie auf neue Chancen, sollten Mitbewerber aus dem Markt verschwinden. Derzeit steht bei der größten deutschen Airline die Übernahme der angeschlagenen Austrian Airlines (AUA) <AUA.EAV> <ANA.FSE> auf dem Plan. Die Verhandlungen mit der EU-Kommission über die kartellrechtliche Freigabe stehen jüngsten Äußerungen zufolge kurz vor dem Abschluss./stw/she/tw

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Lufthansa AGmehr Analysen

20.01.25 Lufthansa Market-Perform Bernstein Research
16.01.25 Lufthansa Market-Perform Bernstein Research
16.01.25 Lufthansa Underweight JP Morgan Chase & Co.
15.01.25 Lufthansa Market-Perform Bernstein Research
09.01.25 Lufthansa Underweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Lufthansa AG 6,06 1,99% Lufthansa AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 21 318,62 0,30%
Prime All Share 8 224,68 0,22%
HDAX 11 065,31 0,26%
CDAX 1 809,39 0,24%
DivDAX 190,20 0,34%
EURO STOXX 532,28 0,03%