04.02.2009 12:40:00
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ROUNDUP/Kreise: Drei Treuhänder für Merckle-Imperium vorgesehen
TEVA UND SANOFI WEITER GUTE CHANCEN FÜR RATIOPHARM
Der angestrebte Verkauf des Generikaherstellers ratiopharm dürfte nach Aussagen aus den Kreisen 3 Milliarden Euro oder etwas weniger einbringen. Für 2008 hatte ratiopharm vor wenigen Tagen einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro (VJ: 1,8) ausgewiesen. Sowohl dem weltweit größten Hersteller von Nachahmermedikamenten Teva Pharmaceuticals als auch dem französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis werden gute Chancen für den ratiopharm Kauf nachgesagt. Novartis kommt als Interessent wegen kartellrechtlicher Probleme nicht in Betracht: "Dank der sehr starken Stellung von Sandoz in Deutschland ist eine Übernahme von ratiopharm kartellrechtlich gar nicht möglich", sagte Finanzvorstand Raymund Breu vor einer Woche der dpa-AFX in Basel. Neben Pharmaunternehmen wird in Finanzkreisen auch ein Gebot von Private Equity-Gesellschaften für ratiopharm erwartet.
In den kommenden Wochen soll der Verkaufsprozess für ratiopharm wie auch für den Pharmagroßhändler Phoenix eingeleitet werden. Der dritte Treuhänder soll sich nach den Aussagen um die Suche nach einem Kapitalgeber für den mit rund zwölf Milliarden Euro hoch verschuldeten Zementkonzern HeidelbergCement kümmern. Der ehemalige Vizechef der DG Bank, Karl-Herbert Schneider-Gädicke, der kürzlich als Favorit für das Amt eines Treuhänders genannt wurde, sei nicht im Rennen, sagten mehrere Quellen. Auf der Suche nach einem Investor soll Firmenchef Bernd Scheifele Gespräche mit potenziellen Geldgebern in Asien und mit wohlhabend Familien in Südwestdeutschland aufgenommen haben. Bei einem Verkauf von HeidelbergCement könnten Private Equity-Gesellschaften den Baustoffkonzern regional unter sich aufteilen, verlautete aus den Kreisen. HeidelbergCement wird in der nächsten Woche Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen.
Derzeit erstellt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ein Gutachten, um den Wert der Firmen zu ermitteln. Mit einem Abschluss des Gutachtens wird Ende März Anfang April gerechnet. Analysten bewerten Phoenix derzeit mit rund sechs Milliarden Euro bewertet. "Die Gruppenstrukturierung deutet darauf hin, dass Phoenix leichter zu verkaufen ist", sagte der Münchner UniCredit-Analyst Jochen Schlachter.
Erst Anfang des Jahres brachten die Banken und die Merckle-Gruppe einen harten Verhandlungsmarathon hinter sich. Nach langem Tauziehen gewährten die Institute einen Überbrückungskredit - sie besiegelten damit aber auch den Verkauf des Generika- Herstellers. Wegen riskanter Wetten mit VW-Aktien und dem Wertverlust von Aktien in der Finanzkrise war die Merckle-Gruppe ins Wanken geraten./ep/wiz
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