30.09.2009 13:17:21

ROUNDUP: Danone legt Streit mit Wahaha bei und verlässt China-Joint-Venture

    PARIS (dpa-AFX) - Der französische Lebensmittelkonzern Danone (Groupe Danone) zieht einen Schlussstrich unter die jahrelangen Streitereien mit seinem langjährigen chinesischen Partner Wahaha und steigt aus dem gemeinsamen Unternehmen aus. Beide Seiten hätten sich einvernehmlich darauf verständigt, ihre Geschäftsbeziehungen zu beenden und ihren Rechtsstreit beizulegen, teilte Danone am Mittwoch mit. Der Danone-Konzern werde seinen Anteil von 51 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen Danone-Wahaha an den chinesischen Partner verkaufen. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt. Kreisen zufolge soll der Konzern aber für seinen Anteil rund 300 Millionen Euro erhalten.

    Die Danone-Aktie legte am Mittag um 1,16 Prozent auf 40,970 Euro zu und lag damit im Mittelfeld des Dow Jones Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50). Das Ende des Disputs sei eine gute Neuigkeit, fasste Oddo Securities die Börsenstimmung zusammen. Dies schüre aber auch die Spekulationen, Danone sei auch vor dem Hintergrund einer möglicherweise bevorstehenden Akquisition aus dem China-Projekt ausgestiegen. Zuletzt hatten Gerüchte die Runde gemacht, Danone sei an dem amerikanischen Hersteller von Babynahrung, Mead Johnson Nutrition interessiert. Dies hatte Danone aber dementiert.

    Mit dem Ausstieg aus dem Joint-Venture zieht Danone einen Schlussstrich unter einen seit Jahren zum Teil auch öffentlich ausgetragenen Streit. Danone war mit Wahaha eine Partnerschaft eingegangen, um Zugang zum chinesischen Markt für seine Getränkemarken zu erhalten. Doch schon bald gab es erste Unstimmigkeiten, die in einem öffentlichen Schlagabtausch mündeten, die Gerichte beschäftigten und sogar Wellen in die Politik beider Länder schlug.

BEZIEHUNGEN ZWISCHEN FRANKREICH UND CHINA BELASTET

    Erstmals öffentlich wurde der Streit, als Danone 2007 den Chinesen vorwarf, Umsätze an ihnen vorbei erwirtschaftet zu haben. Sie sollten Produkte auch außerhalb des Joint-Ventures verkauft haben. Wahaha wiederum behauptete, Danone wolle sich das Unternehmen komplett einverleiben. Das Gemeinschaftsunternehmen ist der größte Hersteller von Softdrinks in China und vertreibt Wasser, Tee und Säfte unter dem Namen Wahaha.           Auch andere französische Unternehmen haben in China mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Erschwert werden die Geschäftsbeziehung auch durch Frankreichs Kritik an dem Umgang mit Menschenrechten in China oder die Unterstützung der französischen Regierung für die tibetanische Unabhängigkeitsbewegung. Vergangenes Jahr hatten Demonstranten vor einem Supermarkt der Kette Carrefour (Petro-Canada) die französische Flagge verbrannt. Das Treffen von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy mit dem Dalai Lama führte in China zu Boykott-Aufrufen französischer Produkte.

    Danone-Chef Franck Riboud will dennoch weiterhin auf dem chinesischen Markt aktiv sein. Danone werde sogar seine Bemühungen verstärken, sagte er. Der Lebensmittelkonzern ist seit 1987 in China./RX/she/tw

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