03.10.2013 22:32:32

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow unter 15.000 Punkten - Etatstreit und ISM

    NEW YORK (dpa-AFX) - Der nach wie vor ungelöste Haushaltsstreit sowie überraschend schwache Konjunkturdaten haben am Donnerstag für Verluste an den US-Börsen gesorgt. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) weitete sein moderates Vortagesminus aus und schloss erstmals wieder seit Anfang September unter der 15.000-Punkte-Marke.

    Mit einem Abschlag von 0,90 Prozent auf 14.996,48 Punkten ging der US-Leitindex aus dem Handel. Der S&P-500-Index (S&P 500) gab ebenfalls um 0,90 Prozent nach und stand damit bei 1.678,66 Punkten. Der Nasdaq-100-Index (NASDAQ 100) büßte 1,21 Prozent auf 3.213,83 Punkte ein.

ISM DIENSTE ÜBERRASCHEND SCHWACH

    In den Vereinigten Staaten hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im September deutlicher als erwartet eingetrübt. Nachdem der ISM Dienste im August noch mit 58,6 Punkten auf den höchsten Stand seit siebeneinhalb Jahren gestiegen war, fiel er nun auf 54,4 Zähler. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 57,0 Punkte gerechnet.

    Wegen der Etatsperre und dem dadurch verursachten Verwaltungsstillstand wurden aktuelle Daten zu den Industrieaufträgen im August nicht veröffentlicht. Ebenfalls fällt auch der monatliche Arbeitsmarktbericht am Freitag weg.

WEITER KEINE ANNÄHERUNG IM ETATSTREIT

    Ein Spitzentreffen am Vortag zwischen US-Präsident Barack Obama und Vertretern des Kongresses über ein Ende des Verwaltungsnotstandes hatte weiterhin keine Annäherung gebracht. Obamas Demokraten und die Republikaner beharrten in den Gesprächen im Weißen Haus weiter auf ihren Positionen. Zugleich warnte Obama inzwischen vor den negativen wirtschaftlichen Folgen des Verwaltungsstillstandes und rief den Kongress zum Handeln auf.

    Die Blicke richten sich laut Marktanalyst Craig Erlam von Alpari UK wegen der ungelösten Lage nun verstärkt auf die heraufziehenden Verhandlungen über eine Erhöhung der Schuldenobergrenze. Vor diesem Hintergrund hielten sich die Anleger zurück, wenngleich sie offenbar mit einer Einigung in letzter Minute rechneten. Anderenfalls dürfte es deutlich höhere Verluste am Aktienmarkt geben.

BOEING UND UNITED TECH LEIDEN UNTER VERWALTUNGSSTILLSTAND

    In den USA legt der Kongress in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest. Das derzeitige Limit von 16,7 Billionen Dollar wird am 17. Oktober erreicht. Können sich die politischen Lager bis dahin nicht auf eine Anhebung einigen, droht der größten Volkswirtschaft der Welt die Zahlungsunfähigkeit - mit möglicherweise verheerenden Folgen für die internationalen Finanzmärkte und die Weltwirtschaft.

    Auf Unternehmensseite sieht der Rüstungskonzern United Technologies bei einem länger andauernden Verwaltungsnotstand in den USA Belastungen für die Produktion. Die Aktien reagierten darauf mit minus 1,23 Prozent. Schlusslicht im US-Leitindex waren allerdings die Papiere von Boeing mit minus 2,21 Prozent, denn der Flugzeugbauer und Rüstungskonzern ist ebenfalls negativ vom Verwaltungsstillstand betroffen. Lieferverzögerungen für Verkehrsmaschinen etwa sind die Folge, da Beamte der US-Luftfahrtaufsicht FAA ebenfalls in Zwangsurlaub geschickt wurden.

TESLA SETZEN TALFAHRT FORT

    Die Anteilsscheine des Krankenversicherers UnitedHealth Group dagegen erneut hielten sich im schwachen Gesamtmarkt stabil mit minus 0,07 Prozent. Die Standhaftigkeit Obamas, der unvermindert an der geplanten Krankenversicherungspflicht zum 1. Januar 2014 festhält, stützte ebenso wie das große Interesse an dieser geplanten Krankenversicherung namens "Obamacare", die 95 Prozent der 310 Millionen Amerikaner absichern soll. Die extra als Informationsforum eingerichtete Internetseite "HealthCare.gov" hatte dem gewaltigen Ansturm am Dienstag kaum standgehalten.

    Im Nasdaq-100-Index büßten die Tesla-Papiere als drittschwächster Wert 4,22 Prozent ein und setzten damit ihre tags zuvor begonnene Talfahrt fort. Ein Feuer in einem mindestens 70.000 Dollar teuren Tesla Model S hatte die Papiere seit Mittwoch zeitweise um insgesamt 13 Prozent einbrechen lassen. Die scharfe Börsenreaktion ist vor dem Hintergrund der Technik dieses Fahrzeugmodells zu sehen, das ausschließlich elektrisch fährt./ck/he

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