25.03.2016 14:25:40
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ROUNDUP 3/Pedalprobleme: VW und Porsche rufen 800 000 Fahrzeuge zurück
(neu: mehr Details)
WOLFSBURG/STUTTGART (dpa-AFX) - Mitten im VW (Volkswagen vz)-Abgas-Skandal rufen Volkswagen (Volkswagen vz) und die Konzerntochter Porsche weitere rund 800 000 Fahrzeuge zurück, davon etwa 88 000 in Deutschland. Die baugleichen Modelle der Typen VW Touareg und Porsche Cayenne würden wegen eines möglicherweise gelösten Sicherungsrings am Lagerbock der Pedalen in die Werkstätten geordert, teilten die Unternehmen am Donnerstag mit. Betroffen seien insgesamt 390 000 Touareg und 410 000 Cayenne der Baujahre 2011 bis 2016.
In Deutschland geht es um knapp 58 000 Touareg und gut 30 000 Cayenne. "Das Problem wurde bei internen Untersuchungen erkannt und in der laufenden Produktion bereits abgestellt", hieß es. Der Eingriff werde weniger als eine halbe Stunde in Anspruch nehmen.
MOTORAUSFALL MÖGLICH
Erst am Mittwoch hatte VW bestätigt, dass wegen Problemen an der Zentralelektrik weltweit 177 000 Passat der Baujahre 2014/2015 zurückgerufen würden, davon rund 63 000 Exemplare in Deutschland. Beide Rückrufe haben nichts mit dem Abgas-Skandal zu tun.
Von den 63 000 betroffenen Fahrzeugen in Deutschland seien etwa 15 000 Stück schon im Rahmen der üblichen Inspektion auf das Problem geprüft worden, sagte ein Sprecher. Eine womöglich nicht korrekt sitzende Steckverbindung kann zum Ausfall des Motors führen.
DIESELGATE
Im Ernstfall erlischt dann möglicherweise nachts auch das Licht. Unfälle seien dem Autobauer im Zusammenhang mit dem Qualitätsproblem aber nicht bekannt. Der Leistungsabfall bei Bremskraftverstärker und Servolenkung sei nicht so eklatant, dass der Rückruf akut sicherheitsrelevant sei. Das Auto müsse nicht stehengelassen werden, Fahrer sollten das Problem aber rasch klären. 2014 verkaufte VW weltweit rund 750 000 Fahrzeuge der Passat-Familie.
Wegen des Einsatzes einer Manipulations-Software muss VW zudem derzeit weltweit Millionen Diesel-Fahrzeuge zurückrufen. Durch das seit Jahren genutzte Betrugs-Programm war die Abgasreinigung nur im Testmodus voll aktiviert worden. Auf der Straße ist der Stickoxid-Ausstoß um ein Vielfaches höher. Europas größter Autobauer muss deswegen mit Strafen und Schadensersatzzahlungen in Milliardenhöhe rechnen.
START DER ERSTEN GROSSEN DIESEL-RÜCKRUFWELLE IN DEUTSCHLAND WEITER VERZÖGERT
In der Heimat verzögert sich indes der Start der ersten großen Diesel-Rückrufwelle weiter. "Die Gespräche und Messungen werden nach Ostern fortgesetzt", sagte ein VW-Konzernsprecher der dpa in Hannover. VW wartet seit knapp vier Wochen auf die Freigabe des Rückrufs durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Die Aktion umfasst in Deutschland neben rund 160 000 VW Passat auch knapp 90 000 Fahrzeuge von Audi und Skoda. Das KBA wollte dies zunächst nicht kommentieren.
Um den betroffenen Autos in den Werkstätten die benötigte neue Software aufspielen zu können, ist eine Freigabe des KBA nötig. Dem Vernehmen nach sind mögliche höhere Kraftstoff-Verbrauchswerte der Grund für die Verzögerungen beim Rückrufplan.
AUFSCHUB IM US-MAMMUTRECHTSSTREIT
Im US-Mammutrechtsstreit um manipulierte Abgaswerte gewinnt VW indes einen Aufschub bis zum 21. April, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag erfuhr. "In Anbetracht der Fortschritte werde ich den Streitparteien Zeit bis zum nächsten Treffen geben", erklärte der für Hunderte Zivilklagen in den USA zuständige Richter Charles Breyer bei einer Anhörung in San Francisco. Er machte aber klar, dass seine Geduld begrenzt ist und drohte harte Konsequenzen an. Der Richter fordert "spezifische und detaillierte" Vorschläge für einen Plan zur Umrüstung oder zum Rückkauf der etwa 580 000 Diesel, die in den USA von der Affäre um manipulierte Emissionswerte betroffen sind.
"Volkswagen ist bestrebt, die Untersuchungen der US-Behörden zur Diesel-Thematik so schnell wie möglich beizulegen", teilte der Konzern nach der Anhörung mit. "Dabei machen wir Fortschritte." VW-Anwalt Robert Giuffra beteuerte, der Konzern arbeite "rund um die Uhr" an einer Lösung./bvi/DP/he
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