ROUNDUP 2: Stahlmanager Blessing wechselt zu Volkswagen

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SAARBRÜCKEN (dpa-AFX) - Der saarländische Stahlmanager Karlheinz Blessing wird neuer Personalvorstand beim Autobauer Volkswagen (Volkswagen vz). Seine Entscheidung, zu VW (Volkswagen vz) zu wechseln, sei kurzfristig gefallen, sagte Blessing am Mittwoch am Saarbrücker Flughafen. Der 58-Jährige kehrte aus Wolfsburg zurück, wo ihn der VW-Aufsichtsrat zum Personalchef bestellt hatte. Blessing ist bisher noch Vorstandschef der Dillinger Hütte und fängt im neuen Jahr bei VW an.

"Dr. Blessing ist eine Persönlichkeit mit hoher unternehmerischer und sozialer Kompetenz", sagte VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch laut Mitteilung. Er übernehme die Aufgabe in einer schwierigen Zeit. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte: "Karlheinz Blessing hat an der Spitze der Saarhütten auch wirtschaftlich schwierige Situationen verantwortungsvoll und sozial gerecht gemeistert-" Er sei ein Manager mit eigener Meinung und Haltung.

Blessing selbst bezeichnete seine neue Aufgabe als "große Herausforderung, aber auch Riesen-Chance", den VW-Konzern umzubauen. "Jetzt weiß jeder, dass das Unternehmen ein Problem hat. Das müssen Sie nicht mehr kommunizieren." Deshalb gebe es auch im Management eine große Bereitschaft für Veränderungen.

VW hatte mit einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert. Dies hatte den Konzern in eine schwere Krise gestürzt. Es drohen Milliardenkosten. Blessing sagte, ob bei VW auch Arbeitsplätze gefährdet seien, könne er "beim besten Willen" noch nicht sagen.

Er zeigte sich "stolz" darauf, dass er während seiner 22-jährigen Tätigkeit im Saarland keine einzige betriebsbedingte Kündigung habe aussprechen müssen.

Die saarländische Stahlindustrie sieht Blessing gut aufgestellt. Allerdings würden die Probleme auch künftig die Gleichen bleiben: Die Billigkonkurrenz aus China und die Belastungen der energieintensiven Industrie durch die Verpflichtung zum Kauf von CO2-Zertifikaten in Europa.

Blessing sagte zugleich, Angebote für einen Wechsel habe es immer wieder gegeben - zuletzt vor einem Jahr. Damals habe er sich dagegen entschieden, weil noch größere Aufgaben in der saarländischen Saar-Industrie angestanden hätten.

Eine Nachfolger als Vorstandschef bei der Saarstahl AG und bei der Dillinger Hütte habe er nicht aufgebaut. Die Aufsichtsräte der beiden Unternehmen wollen bei ihren turnusmäßigen Sitzungen am Donnerstag und Freitag über die Personalfrage beraten./jf/DP/he