28.02.2025 14:12:39
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ROUNDUP 2: Allianz toppt Gewinnziel im Tagesgeschäft - Aktie verliert
(neu: Aussagen aus Pressekonferenz zu Strategie, Mittelfristziele, aktualisierte Kursreaktion)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Versicherer Allianz hat 2024 im Tagesgeschäft so viel verdient wie nie zuvor. Der operative Gewinn stieg um knapp neun Prozent auf gut 16 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern (DAX) am Freitag in München mitteilte. Damit übertraf er seine ursprüngliche Zielspanne ebenso wie die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Für das neue Jahr nimmt sich Vorstandschef Oliver Bäte ein operatives Ergebnis zwischen 15 und 17 Milliarden Euro vor. An der Börse wurden die Neuigkeiten mit einem Kursabschlag quittiert.
Die Allianz-Aktie verlor bis zur Mittagszeit in einem schwächelnden Markt rund ein halbes Prozent auf 331,60 Euro und lag damit im Mittelfeld des Dax. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier noch etwa zwölf Prozent gewonnen. Auf die letzten zwölf Monate gesehen liegt der Kursgewinn sogar bei rund einem Drittel. Erst am Dienstag hatte die Aktie mit 334,70 Euro ihren höchsten Kurs seit dem Jahr 2001 erklommen.
Branchenexperte Philip Kett vom Analysehaus Jefferies attestierte der Allianz einen sehr disziplinierten Umgang mit den Kosten. Operativer Gewinn und Überschuss hätten im vierten Quartal jeweils um fünf Prozent höher gelegen als am Markt erwartet. Mit Blick auf 2025 hatten Analysten jedoch bereits mit einem operativen Gewinn am oberen Ende der genannten Zielspanne gerechnet. Andererseits ist die Allianz für ihre vorsichtigen Gewinnprognosen bekannt.
Von den guten Zahlen des vergangenen Jahres sollen jedenfalls die Anteilseigner profitieren: Die Allianz will die Dividende je Aktie um 11,6 Prozent auf 15,40 Euro anheben. Zudem will der Konzern für bis zu 2 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen. Dies soll den Gewinn je Aktie weiter nach oben treiben.
Schon im Dezember hatte sich die Allianz-Führung neue Ziele für die kommenden Jahre gesetzt. So soll der um Sonderposten bereinigte Gewinn je Aktie bis zum Jahr 2027 auf 31,50 Euro wachsen. Im vergangenen Jahr lag er bei 22,61 Euro. Zudem will der Konzern in den Jahren 2025 bis 2027 im Schnitt mindestens drei Viertel seines bereinigten Nettogewinns für Dividenden und Aktienrückkäufe ausgeben.
Um diese Ziele zu erreichen, hat sich Bäte drei Hebel ausgesucht: Einerseits soll die Allianz neue Kundschaft gewinnen, mehr neue Verträge an Bestandskunden verkaufen und die Menschen stärker an sich binden. Andererseits will der Manager die Produktivität und Effizienz im Konzern steigern und setzt dabei auch auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Im abgelaufenen Jahr steigerte die Allianz ihr gesamtes Geschäftsvolumen um elf Prozent auf knapp 180 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb für die Allianz-Aktionäre ein Gewinn von gut 9,9 Milliarden Euro und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dabei profitierte die Allianz vor allem von ihrer größten Sparte, der Schaden- und Unfallversicherung. Der Bereich steigerte seinen operativen Gewinn um rund auf 7,9 Milliarden Euro. Das Geschäftsvolumen der Sparte stieg um gut acht Prozent - vor allem, weil die Allianz bei ihren Kunden an der Preisschraube drehte.
In der Kfz-Versicherung setzte der Konzern im Schnitt zwölf Prozent höhere Prämien durch, wie der Vorstand in einer Telefonkonferenz berichtete. Damit will die Allianz stark gestiegene Kosten für Reparaturen und Ersatzteile decken. Insgesamt ging in der Schaden- und Unfallsparte der Allianz 2024 allerdings ein geringerer Teil des Umsatzes für Schäden, Verwaltung und Vertrieb drauf als im Vorjahr: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 93,8 auf 93,4 Prozent.
Dies lag auch an geringeren Belastungen durch Naturkatastrophen. So bezahlte der Konzern knapp 1,8 Milliarden Euro für Naturkatastrophenschäden und damit über eine halbe Milliarde weniger als im Vorjahr. Am teuersten schlugen die Überschwemmungen in Süddeutschland und Osteuropa zu Buche.
Gut lief es auch in der Lebens- und Krankenversicherung. Der Wert des Neugeschäfts legte von 4,0 auf 4,7 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn stieg um sechs Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dazu hätten die meisten Geschäftsregionen beigetragen, hieß es zur Erklärung.
Im Fondsgeschäft sammelte der Allianz-Konzern von Kunden Milliardensummen an frischem Geld ein. Den Konzerntöchtern Pimco und Allianz Global Investors (AGI) flossen unter dem Strich 84,8 Milliarden Euro an Kundengeldern zu, davon 16,7 Milliarden Euro im vierten Quartal. Analysten hatten jedoch im Schnitt noch mehr erwartet.
Das für Dritte verwaltete Vermögen stieg zum 31. Dezember auf 1,9 Billionen Euro - gut 200 Milliarden mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn der Fondssparte wuchs im Gesamtjahr um knapp vier Prozent auf 3,2 Milliarden Euro./stw/ngu
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