Hohe Verteidigungsausgaben |
03.07.2024 17:49:00
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Rheinmetall-Aktie im Plus: Morgan Stanley-Analystin sieht bei Rheinmetall Luft nach oben - Aussicht auf Rekordauftrag
• Rheinmetall-Aktie gewinnt nach positivem Analystenkommentar
• Moderate Kaufempfehlung für Rheinmetall
Rüstungsaktien im Blick
Rüstungsaktien wie Rheinmetall, aber auch RENK und HENSOLDT profitieren bereits seit geraumer Zeit von den hohen Rüstungsausgaben diverser Staaten. Beeinflusst durch die Konflikte in der Ukraine und Gaza sowie die Spannungen zwischen China und Taiwan erlebten die Papiere der Aktien bis April einen Aufschwung. In den Folgewochen verlor dieser Trend zeitweise jedoch an Schwung, da Investoren ihre Gewinne vorerst realisierten.
Rheinmetall-Aktie nach Analystenkommentar und möglichem Rekordauftrag im Aufschwung
Eine Empfehlung durch die Investmentbank Morgan Stanley und die Aussicht auf einen Milliardenauftrag aus Italien haben der Erholung der Aktien von Rheinmetall am Mittwoch Schwung gegeben. Im XETRA-Handel gewannen sie letztlich 4,82 Prozent auf 505,00 Euro. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Aktien von Rheinmetall bei einem Kursziel von 636 Euro mit "Overweight" in die Bewertung aufgenommen. Die jüngste Kursschwäche eröffne eine gute Kaufgelegenheit, so Morgan Stanley-Analystin Marie-Ange Riggio laut Dow Jones Newswires. Riggio, die dem Titel ein Kurspotenzial von rund 32 Prozent zutraut, erklärt weiter, dass die Geschäftsentwicklung des Rüstungskonzerns dank der hohen Verteidigungsausgaben vieler Staaten gut vorhersehbar sei. Zudem seien die Geschäfte von Rheinmetall mittlerweile weniger schwankungsanfällig und auch die Sparte Electronic Solutions sei ein wichtiger Treiber für langfristiges Wachstum.
Milliarden-Auftrag aus Italien?
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall bringt sich für einen milliardenschweren Großauftrag aus Italien zur Lieferung von Hunderten Panzern in Stellung. Dazu will das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf mit dem italienischen Rüstungsriesen Leonardo ein Gemeinschaftsunternehmen gründen. Beide Firmen unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung.
Sowohl Rheinmetall als auch Leonardo gehören zu den größten Rüstungskonzernen in Europa. Die Geschäfte der Branche laufen angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Konflikte in anderen Regionen prächtig.
An dem neuen Unternehmen sollen die beiden Anteilseigner je 50 Prozent halten. Es soll einen Kampfpanzer und einen Schützenpanzer entwickeln. Bei Letzterem soll es sich um eine Version von Rheinmetalls Schützenpanzer Lynx handeln, beim Kampfpanzer dürfte es um den Panther gehen. Diesen Stahlkoloss preist Rheinmetall als seine neueste Kampfpanzergeneration an. Er hat bislang aber noch keine Serienreife. Das neue Gemeinschaftsunternehmen soll einen Auftrag aus Italien an Land ziehen, der Medienberichten zufolge ein Volumen von 20 Milliarden Euro und eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren haben könnte.
"Gemeinsam wollen wir neue Standards setzen und die Türe für eine neue Generation hochmoderner Kampffahrzeuge in und für Europa öffnen", erklärte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. "Wir adressieren damit den italienischen Markt sowie auch andere Partnerstaaten, die Modernisierungsbedarf im Bereich der Kampfsysteme haben."
Panther statt Leopard
Ursprünglich hatte Leonardo mit dem deutschen Teil des europäischen Rüstungskonzerns KNDS zusammenarbeiten sollen, also mit dem früheren Krauss-Maffei Wegmann. Diese Vereinbarung zum Bau von Leopard-Kampfpanzern platzte allerdings. Nun springt Rheinmetall in die Bresche.
"Wir betrachten diese Vereinbarung als einen grundlegenden Beitrag zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Verteidigungsraumes", sagte Leonardo-Chef Roberto Cingaloni. Über mögliche Stückzahlen, die das geplante Gemeinschaftsunternehmen ins Visier nimmt, machte Rheinmetall keine Angaben. Nach Informationen des "Handelsblatts" geht es um mehr als 550 Panzer, davon mehr als 200 Panther und mindestens 350 Lynx.
In dem südeuropäischen Staat hat Rheinmetall bereits drei Tochtergesellschaften mit rund 1400 Beschäftigten an fünf Standorten. Damit die Absichtserklärung für das Gemeinschaftsunternehmen umgesetzt werden darf, bedarf es noch der Genehmigung zuständiger Regulierungsbehörden.
Volle Auftragsbücher bei Rheinmetall
Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs wächst Rheinmetall stark. Erst kürzlich bekam die Waffenschmiede Rahmenverträge von der Bundeswehr. Bei dem einen geht es um Artilleriemunition für bis zu 8,5 Milliarden Euro und beim anderen um Militärlastwagen für bis zu 3,5 Milliarden Euro. Mit dem italienischen Großauftrag würde der ohnehin steile Wachstumskurs noch verschärft. Leonardo machte mit seinen mehr als 50 000 Beschäftigten zuletzt einen Jahresumsatz von mehr als 15 Milliarden Euro. Rheinmetall kam 2023 auf einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro bei rund 34 000 Beschäftigten. Die Auftragsbücher der Düsseldorfer sind so voll wie noch nie.
Experten positiv gestimmt
Doch nicht nur Riggio sieht Potenzial in dem Rüstungskonzern. Auch weitere Analysten zeigen sich optimistisch. Wie aus auf TipRanks gesammelten Daten hervorgeht, erhielt das Papier von Rheinmetall in den vergangenen drei Monaten 11 Analysten-Ratings, aus denen sich eine moderate Kaufempfehlung ergibt (8x buy, 3x hold). Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 577,45 Euro und entspricht damit einem potenziellen Anstieg von rund 20 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs von 481,80 Euro (Stand: 02. Juli 2024).
Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Aktien in diesem Artikel
HENSOLDT | 33,80 | -2,09% | |
RENK | 19,06 | -0,54% | |
Rheinmetall AG | 611,00 | -2,40% |