Nach Quartalszahlen 21.02.2024 22:29:00

Palo Alto-Aktie tiefrot: Palo Alto traut sich weniger Umsatz zu

Palo Alto-Aktie tiefrot: Palo Alto traut sich weniger Umsatz zu

• Palo Alto stellt Quartalszahlen vor
• Umsatzausblick verringert
• CEO Nikesh Arora betont weiterhin starke Nachfrage im Cybersicherheitssegment


Für die Aktie des Cybersecurity-Unternehmens Palo Alto Networks ging es im NADSAQ-Handel am Mittwoch kräftig bergab: So verlor das Papier dort 28,44 Prozent auf 260,45 US-Dollar.

Hintergrund der Talfahrt ist die Zahlenvorlage des US-Unternehmens, die den Anlegern nach US-Börsenschluss am Vortag präsentiert wurde. Dabei stach ein gesenkter Umsatzausblick negativ hervor. So geht Palo Alto nun davon aus, dass sich die Verkäufe in diesem Geschäftsjahr auf 7,95 bis 8 Milliarden US-Dollar belaufen werden. Zuvor hatte der Konzern noch einen Absatz in Höhe von 8,2 Milliarden US-Dollar veranschlagt. Analysten waren laut Bloomberg derweil von 8,18 Milliarden US-Dollar ausgegangen.

Kunden geben weniger aus

Dabei zeigen sich Anleger eher aufgrund des übergeordneten Trends besorgt, der nahelegt, Kunden würden ihre Ausgaben wieder reduzieren. Denn selbst wenn Palo Alto das obere Ende der angepeilten Verkaufsspanne erreicht, käme dies einem Wachstum von lediglich 16 Prozent gleich. Noch in den vergangenen Jahren hatte die Wachstumsrate jedoch 25 Prozent und mehr betragen. Palo Alto-CEO Nikesh Arora äußerte sich im Earnings Call gegenüber Analysten ebenfalls in diese Richtung und sprach laut dem Nachrichtenportal von "Ausgabenmüdigkeit" seitens der Kunden im Bereich der Sicherheit im Netz: "Das ist neu", so der Unternehmenschef. So würden Kunden feststellen, dass es "nicht unbedingt zu einem besseren Sicherheitsergebnis für sie führt", wenn sie zusätzliche Produkte in Anspruch nehmen würden.

Nachfrage bleibt laut Palo Alto-CEO weiterhin stark

Allerdings stellte Arora in einem anschließenden Interview mit CNBC-Moderator Jim Cramer noch einmal heraus, dass es kein Abflachen der Nachfrage bei Cybersecurity gäbe: "Es gibt keinen Abgrund im Bereich der Cybersicherheit. Ich denke, dies ist eine Umgestaltung unserer Nachfragekurve, so dass wir längerfristig schneller wachsen können. Wir wollen für unsere Kunden eine Plattform erstellen, wir wollen in der Lage sein, mit ihnen so zu arbeiten, wie sie es jetzt wollen, damit wir dieses Geschäft in den kommenden Jahren weiter ausbauen können".

Auf der anderen Seite beließ das Cybersecurity-Unternehmen die Prognose für Gewinn und freien Barmittelfluss für das Geschäftsjahr 2024 unverändert. Möglich werde dies laut Palo Alto-CFO Dipak Golecha durch eine "disziplinierte Umsetzung von profitablem Wachstum", wie ihn Bloomberg zitiert.

Zahlen besser als erwartet ausgefallen

Insgesamt fielen die Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2024, welches am 31. Januar 2024 endete, besser als erwartet aus. So stieg der Gewinn je Aktie von 1,05 US-Dollar im Vorjahresquartal auf nun mehr 1,46 US-Dollar je Anteilsschein, was auch über den EPS-Schätzungen von 1,3 US-Dollar lag. Beim Umsatz erwirtschaftete das Unternehmen mit Sitz in Santa Clara 1,98 Milliarden US-Dollar nach 1,66 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Auch hier wurden die Vorabschätzungen von 1,97 Milliarden US-Dollar, wenn auch nur knapp, übertroffen.

CEO Arora stellte in der Unternehmenspräsentation außerdem heraus, dass mehr der Palo Alto-Kunden Firmen seien, die selbst von Cyberangriffen betroffen seien: "Wir konzentrieren uns zunehmend auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die von Sicherheitsverletzungen betroffen sind". In diesem Zusammenhang würden Kunden auch fordernder gegenüber Sicherheitsunternehmen, da auch Hackerangriffe sich verschlimmern würden. Darüber hinaus glaubt das Cybersecurity-Unternehmen vom Hype rund um künstliche Intelligenz profitieren zu können, da mehr Kunden Hilfe beim "erfolgreichen und verantwortungsvollen Einsatzes von KI in ihrer Infrastruktur" benötigen würden, gibt Bloomberg wieder.

Angesichts des Kurssturzes der Palo Alto-Aktie blieb Arora im Gespräch mit Cramer im Übrigen gelassen: "Manchmal muss man sich konsolidieren, um dann von dort aus zu verdoppeln. Ich mache mir keine Sorgen um den Aktienkurs. Wir sollten uns auf das Wesentliche besinnen: Unser Geschäft ist stark, die Nachfrage ist stark".

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Michael Vi / Shutterstock.com

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