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03.08.2016 20:24:00
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Niki-Belegschaft will mehr über Zukunft von Air Berlin erfahren
In der österreichischen Belegschaft ist nach den vielen Medienspekulationen die Verunsicherung groß, sagen Gewerkschafter. Vorigen Mittwoch hatten mehr als 400 Mitarbeiter der österreichischen Air Berlin-Tochter Niki Luftfahrt GmbH ("flyniki") eine Betriebsversammlung abgehalten. Dabei wurde eine Resolution verabschiedet. Neben der Forderung nach einem überarbeiteten Kollektivvertrag (KV) ging es auch um Fragen nach Strategien bei der Berliner Konzernmutter, und was das für Niki und die Belegschaft in Wien bedeutet.
Die Niki-Beschäftigten forderten in dem Papier mehr Information über die "Perspektiven des Mutterkonzerns Air Berlin" beziehungsweise zum "Fortbestand des Unternehmens" sowie über mögliche Auswirkungen für die Tochter in Österreich.
Wie die Gewerkschaft GPA-djp heute Mittwoch mitteilte, gab es gestern (2. August) ein erstes Gespräch zwischen Niki-Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Dazu war auch die für das Personal zuständige Vorstandsdirektorin von Air Berlin, Martina Niemann, angereist. Für August sind zwei weitere Termine angesetzt, weitere sollen folgen. Die nächste Verhandlung soll Ende nächster Woche stattfinden.
"Das Signal der Belegschaft ist bei der Niki-Geschäftsführung angekommen", befand der Gewerkschafter Peter Stattmann heute.
Als vor zwei knapp Jahren bei Niki ein erster Kollektivvertrag in Kraft trat, war vereinbart worden, dass 2016 weiterverhandelt wird. Im Frühjahr haben Gespräche begonnen, dann ging in den Augen der Arbeitnehmer nichts weiter. Nach drei Verhandlungsrunden vermisste die Gewerkschaft immer noch annehmbare Angebote vom Management. Deshalb gab es vorige Woche die Betriebsversammlung, die lediglich "unterbrochen" wurde. Das heißt, sie könnte ohne Vorankündigung jederzeit wieder aufgenommen werden. Nun wurde verbindlich vereinbart, die Verhandlungen für den KV wieder aufzunehmen.
Er habe das Gefühl, dass die Geschäftsführung die Anliegen der Belegschaft sehr ernst nehme, meinte Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits heute in einer Aussendung. "Dafür spricht auch, dass die Personalchefin von Air Berlin am Gespräch teilgenommen hat und auch zugesagt hat, bei allen Verhandlungen für den Kollektivvertrag dabei zu sein".
Bei der gestrigen Vorlage der Halbjahreszahlen wurde die Führung der deutschen Lufthansa zu ihren Gesprächen mit Air Berlin über eine Übernahme von Teilbereichen durch Eurowings gefragt. Das Management der deutsche AUA-Mutter scheute aber weiter vor Aussagen dazu. "Wir melden uns dann, wenn es was Spruchreifes gibt", wurde Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr zitiert. Er sagte nur, Eurowings solle "organisches und anorganisches Wachstum ermöglichen".
rf/tsk
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