Vertrauensverlust? |
23.08.2022 22:47:00
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Nach Zahlenvorlage des Tesla-Konkurrenten: George Soros trennt sich von Millionen Rivian-Aktien
• George Soros trennt sich von mehr als 2 Millionen Rivian-Aktien
• Auch andere E-Autobauer tauchen erstmals im Soros-Depot auf
Bei dem Elektroautobauer Rivian scheint aktuell der Wurm drin zu sein. Zumindest kommt der Tesla-Rivale aktuell nicht so recht aus den Negativ-Schlagzeilen.
Durchwachsenes zweites Quartal für Rivian
So vermeldete das US-Unternehmen erst kürzlich Zahlen zum zweiten Quartal 2022, die zwar besser als von Experten im Vorfeld erwartet ausfielen, aber dennoch zu Kursverlusten der ohnehin schon unter Druck stehenden Rivian-Aktien führten. Im zweiten Jahresviertel vermeldete der Auto-Hersteller einen Verlust von 704 Millionen US-Dollar, der einem Umsatz von 364 Millionen US-Dollar gegenüber stand. Dabei erklärte das Unternehmen in seinem Aktionärsbrief, dass es insbesondere die hohe Inflation sowie die anhaltenden Lieferengpässe gewesen seien, die im zweiten Quartal belastet hätten.
So produzierte Rivian von April bis Juni lediglich 4.401 Fahrzeuge. Für die erste Jahreshälfte schafft es das EV-Unternehmen damit auf eine Produktion von 6.954 Stromern. Dennoch bekräftige der Elektroautobauer seine Guidance von insgesamt 25.000 produzierten Fahrzeugen bis zum Jahresende. Allerdings schwor das Unternehmen seine Anleger bereits auf einen höheren Verlust für das Gesamtjahr ein. Während es in der Bilanzvorlage zum ersten Quartal noch geheißen hatte, es werde für 2022 ein bereinigtes EBITDA von minus 4,75 Milliarden US-Dollar erwartet, hieß es im letzten Aktionärsbrief dann, dieses dürfte sich stattdessen auf minus 5,45 Milliarden US-Dollar belaufen.
Rivian-Aktie seit Jahresbeginn deutlich abgeschlagen
Anleger der Rivian-Aktie quittierten die durchwachsenen Zahlen mit einem Abschlag an der NASDAQ von letztlich 0,13 Prozent auf 38,90 US-Dollar. Seit Jahresbeginn hat das Papier mittlerweile mehr als 66 Prozent verloren.
Soros schmeißt Millionen Rivian-Aktien aus dem Portfolio
Nun folgte ein weiterer Schlag, den der Börsenneuling erst einmal verdauen muss. Wie kürzlich im Zuge der Veröffentlichung des 13F-Formulars an die US-Börsenaufsicht SEC hervorging, hat sich Starinvestor George Soros mit seinem Fonds Soros Fund Management im zweiten Quartal 2022 nämlich von mehr als 2 Millionen Rivian-Aktien getrennt. Er hält somit nur noch 17.835.511 Anteilsscheine des Fahrzeugherstellers. Zwar gehört die Börsenlegende mit einem Anteil von zwei Prozent an dem Elektroautobauer noch immer zu den zehn größten Rivian-Shareholdern, dennoch fragen sich Anleger nun, ob die drastische Reduzierung der Beteiligung einen Vertrauensverlust in den Tesla-Konkurrenten bedeutet. Zwar ist Rivian mit einem Anteil von 8,18 Prozent noch immer die größte Position im Portfolio des Soros-Fonds, dennoch entschied sich der Börsenkenner im zweiten Jahresviertel nicht nur auf Rivian, sondern auch andere Rivalen zu setzen.
George Soros investiert in Tesla
So taucht im zweiten Quartal 2022 auch Tesla zum ersten Mal im Depot von George Soros auf: Bis Ende Juni 2022 nannte er 29.883 Aktien sein Eigen, die zum Stichtag einen Wert von 20,124 Millionen US-Dollar besaßen und einen Portfolio-Anteil von 0,36 Prozent ausmachten. Neben dem Konzern von Elon Musk fallen auch die beiden Elektro-Pioniere Lucid und NIO sowie der Traditionsautobauer Ford in den Soros-Beteiligungen auf.
Dabei kann natürlich nur der Börsenprofi selbst wissen, ob die Portfolio-Änderungen im zweiten Quartal einsetzenden Zweifeln gegenüber Rivian, oder vielmehr dem Wunsch nach einer breiteren Diversifizierung im E-Autosegment geschuldet sind.
Für Rivian könnte es jedoch nicht schaden, wenn der Elektroautobauer bald wieder mit guten Nachrichten aufwarten kann. Die Weichen dafür scheinen gestellt, jedenfalls wurde Ende Juli bekannt, der Tesla-Rivale würde große Umstrukturierungen anstreben, um "so fokussiert, agil und effizient wie möglich" zu sein, wie TheStreet aus einem internen Memo von Rivian-CEO RJ Scaringe an die Mitarbeiter zitierte. Nun bleibt abzuwarten, ob die darin angekündigten großen Veränderungen auch Früchte tragen werden.
Redaktion finanzen.at
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