02.12.2018 14:14:41

Nach Ankündigung von Stellenabbau: Bayer-Mitarbeiter in Wuppertal planen Demo

WUPPERTAL (dpa-AFX) - Wenige Tage nach der Bekanntgabe eines massiven Arbeitsplatzabbaus im Bayer-Konzern wollen Beschäftigte in Wuppertal protestieren. Der Betriebsrat des Standortes mit mehr als 3000 Mitarbeitern hat für den Montagmittag zu einem Demonstrationszug aufgerufen. Er befürchtet nach eigenen Angaben, dass der Konzern durch den Stellenabbau Know-how und wichtige, innovative Arbeitsplätze unwiederbringlich verliere. "Es gibt viel Unverständnis, aber auch Wut im Bauch", sagte der Betriebsratsvorsitzende Michael Schmidt-Kieß am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Demo sei kurz vor einer Ansprache des Vorstandsvorsitzenden geplant, die am Montagnachmittag an alle deutschen Standorte übertragen werden solle.

Bayer hatte am Donnerstag unter anderem angekündigt, dass eine neue Produktionsstätte in Wuppertal, die den Regelbetrieb noch nicht aufgenommen hat, schrittweise stillgelegt werden soll. Dabei geht es um die Herstellung eines sogenannten Faktor-8-Wirkstoffes, der die Blutgerinnung verstärkt. Weil viele Konkurrenzprodukte auf den Markt gekommen seien, will Bayer die Produktion an einem US-Standort konzentrieren. Laut Betriebsrat werden in diesem Biotechnologiebereich nun rund 350 hoch spezialisierte Arbeitsplätze in Wuppertal bereits 2019 wegfallen. Ursprünglich hatte der Bayer-Konzern Investitionen in der Größenordnung von ungefähr 500 Millionen Euro in diesen neuen Betrieb angekündigt.

Der Wuppertaler Betriebsratschef forderte, dass für jeden Betroffenen eine Perspektive gefunden werden müsse - und zwar rasch, wie er mit Verweis auf die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage betonte. Die Schließung des Faktor-8-Werkes werde sich nicht verhindern lassen. Darüber hinaus sei im Forschungs- und Entwicklungsbereich in den nächsten Jahren ein Personalabbau zu befürchten. Wie viele der weltweit insgesamt 12 000 wegfallenden Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden, stehe noch nicht fest. Er verwies darauf, dass betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2025 ausgeschlossen seien./vd/DP/he

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