05.11.2015 16:25:46

MÄRKTE USA/Wall Street verzeichnet leichte Aufschläge

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem Tag Unterbrechung legen die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag wieder zu, wenn auch moderat. Denn im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten zum Wochenausklang und den Reden einer Reihe von Fed-Mitgliedern im Handelsverlauf bleiben die Anleger an der Seitenlinie. Kräftig aufwärts geht es dagegen für die Facebook-Aktie, die nach starken Quartalsergebnissen auf ein neues Allzeithoch klettert. Der Dow-Jones-Index legt um 0,2 Prozent auf 17.900 Punkte zu. Der S&P-500 steigt um 0,1 Prozent und auch der Nasdaq-Composite erhöht sich um 0,1 Prozent.

   Weiterhin herrscht keine Klarheit, ob die US-Notenbank im Dezember noch eine Zinserhöhung beschließen wird. Am Vortag hatten sowohl Fed-Präsidentin Janet Yellen als auch der New Yorker Fed-Chef William Dudley eine Zinsanhebung im Dezember als "reale Möglichkeit" bezeichnet. Da die Entscheidung unter anderem von der Entwicklung am Arbeitsmarkt abhängt, stehen die Zahlen für Oktober besonders im Fokus.

   Doch die Indikationen sind nicht eindeutig. Während am Mittwoch die Daten des Dienstleisters ADP zur Beschäftigung im Privatsektor die Erwartungen getroffen hatten, stiegen die vorbörslich veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet. Doch trotz des Anstiegs bleiben die Erstanträge auf einem historisch niedrigen Niveau.

   Insgesamt heben sich die vorbörslichen US-Konjunkturdaten in ihren Auswirkungen auf eine mögliche Zinserhöhung auf, sagt ein Händler. "Die Produktivität war im dritten Quartal überraschend hoch und wurde zudem für das zweite Quartal nach oben revidiert." Dem stünden jedoch überraschend niedrige Lohnstückkosten sowie mehr wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegenüber als erwartet.

   Die Facebook-Aktie klettert zur Eröffnung auf ein neues Rekordhoch bei 110,11 Dollar. Aktuell liegt die Aktie mit einem Plus von 5,9 Prozent auf 110,05 Dollar nur knapp unter diesem Niveau. Facebook hatte nachbörslich mit den Quartalszahlen besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Angetrieben wurde das Wachstum von deutlich höheren Werbeerlösen. Per Handelsschluss am Mittwoch hat die Facebook-Aktie seit Beginn des Jahres bereits um 33 Prozent zugelegt, im Vergleich zu lediglich 2,1 Prozent beim S&P-500-Index.

   Nicht überzeugen konnte dagegen der nachbörslich vorgelegte Geschäftsausweis von Qualcomm. Dem Chiphersteller haben schwächere Verkäufe von Smartphonechips sowie Probleme in China im vierten Geschäftsquartal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für das laufende Quartal gab sich das Unternehmen zudem pessimistischer als Analysten. Für die Titel geht es um 4,6 Prozent nach unten. Nachbörslich wird noch Walt Disney einen Blick in die Bücher gewähren.

   Am Devisenmarkt steht das britische Pfund unter Druck. Die Bank of England schiebt die Zinswende aus Sorge um die Konjunktur hinaus. Die Währungshüter sehen Gefahren für die britische Wirtschaft durch die schwache Weltwirtschaft. Zudem wurde die Wachstums- und Inflationsprognose gesenkt. Zum US-Dollar fällt das Pfund auf 1,5243 von 1,5390 vor der Entscheidung. Auch zum Euro steht die britische Devise unter Druck.

   Die weiter sinkenden Zinsen in der Eurozone lasten derweil immer mehr auf dem Euro. Dieser ist am Donnerstag zum Dollar mit 1,0833 auf den niedrigsten Stand seit Ende Juli gefallen. Seitdem konnte sich die Gemeinschaftswährung allerdings wieder erholen auf aktuell 1,0881 Dollar. In den USA standen die Signale jüngst zudem wieder auf steigende Leitzinsen. Die sich ausweitende Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone favorisiert aus Sicht von Investoren Anlagen in US-Dollar. Den kurzfristig entscheidenden Impuls könnte der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag geben.

   Wenig Bewegung gibt es am US-Anleihemarkt. Die Blicke der Investoren sind hier auf den US-Arbeitsmarkt gerichtet, heißt es. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um einen Basispunkt auf 2,24 Prozent zu.

   Der Ölpreis kann seine zwischenzeitliche Erholung nicht behaupten und tritt wieder den Rückzug an. Nachdem die US-Lagerdaten nun sechs Wochen in Folge gestiegen seien, trete das Thema Überversorgung wieder zunehmend in den Fokus, so ein Teilnehmer. Für ein Barrel der US-Sorte WTI werden 46,90 Dollar aufgerufen, ein Minus von 0,6 Prozent. Ein Fass der Sorte Brent kostet mit 48,43 Dollar 0,3 Prozent weniger.

   Nach zuletzt fünf Handelstagen mit Abgaben hat sich der Goldpreis stabilisiert. Der Preis für die Feinunze liegt mit 1.107 Dollar auf dem Vortagesniveau. Mit den Aussagen von Janet Yellen am Vortag hat der Goldpreise seine kompletten Gewinne aus dem Oktober nun wieder abgegeben. Das zinslos gehaltene Gold dürfte weiterhin unter den Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung leiden.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.33 Uhr Di, 17.19 Uhr EUR/USD 1,0881 0,35% 1,0843 1,0950 EUR/JPY 132,45 0,43% 131,89 132,68 EUR/CHF 1,0840 0,35% 1,0801 1,0853 USD/JPY 121,72 0,04% 121,66 121,19 GBP/USD 1,5246 -0,86% 1,5379 1,5403 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 05, 2015 09:55 ET (14:55 GMT)

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