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13.05.2016 15:47:46

MÄRKTE USA/Wall Street trotz guter Daten knapp im Minus erwartet

   Von Barbara Kollmeyer

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street steht zum Wochenschluss ganz im Zeichen des privaten Konsums - einer tragenden Säule der US-Wirtschaftsleistung. Zeigen sich die US-Konsumenten ausgabefreudig, stehen die Wachstumsampeln auf grün. Halten sie ihr Geld zusammen, dürften die Ampeln auf rot springen. Antworten auf diese Fragen erhoffen sich Anleger daher von den US-Einzelhandelsumsätzen. Und die zeigen sich von der Sonnenseite. Denn im April kletterten die Erlöse deutlich stärker als von Volkswirten vorausgesagt. Das gilt auch für die um den Automobilabsatz bereinigten Werte.

Einzelhandelsdaten überzeugen Analysten sprechen von einer sehr freundlichen Konsumentwicklung. "Der Vormonatsrückgang konnte mehr als wettgemacht werden", heißt es. Auf Grundlage dieser Daten gebe es keinen Grund, die Zinserwartungen weiter in die Zukunft zu verschieben. Zuvor hatten die Erlöse im US-Einzelhandel im laufenden Jahr bestenfalls stagniert, waren in einzelnen Monaten sogar gesunken.

   Zuletzt hatten schwache Geschäftsberichte großer Einzelhandelsketten die Sorge noch befeuert, dass sich dieser Trend fortsetzen könnte. Diese Befürchtungen dürften vorerst passé sein.

   Gleichzeitig bleibt die Inflation niedrig. Denn die Erzeugerpreise legten im selben Monat etwas weniger deutlich als prognostiziert zu. Damit bleibt der US-Notenbank trotz guter Einzelhandelsdaten Spielraum bei der Terminfindung künftiger Zinserhöhungen.

   Zwar ziehen die Notierungen am US-Aktienterminmarkt mit den freundlichen Daten an, dennoch mahnen Händler zur Vorsicht. Denn im frühen Handel gewährt das Verbrauchervertrauen einen Blick auf das künftige Ausgabeverhalten der US-Konsumenten. Im Vorfeld dieser wichtigen Daten suggerieren die Aktienfutures einen knapp behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt.

   Aktienchefhändler William Davies von Columbia Threadneedle Investments verweist auf die wichtige Rolle der US-Konsumenten für die heimische und damit indirekt auch für die globale Wirtschaft: "Insgesamt dürfte das Wachstum anhalten, aber es dürfte mau ausfallen."

   Am Devisenmarkt steigen die Zinserhöhungsfantasien und befeuern den US-Dollar. Der Euro fällt auf das Tagestief von 1,1308 Dollar nach Wechselkursen um 1,1374 am Vorabend. Rentenanleger folgen dem Beispiel des Aktienmarktes und bleiben zunächst vorsichtig, denn die Notierungen steigen - wohl vor allem wegen der schwachen Inflationsdaten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um 1 Basispunkt auf 1,75 Prozent.

   Der Goldpreis gibt dagegen seine zuvor gesehenen Tagesaufschläge fast komplett wieder ab und sinkt nach einem Tageshoch von 1.277 Dollar auf nunmehr 1.265. Händler verweisen vor allem auf die Dollarstärke.

   Am Ölmarkt streichen Anleger nach den Vortagesaufschlägen Gewinne ein. US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 1,3 Prozent auf 46,07 US-Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent verbilligt sich um 1,1 Prozent auf 47,55 Dollar je Fass. Am Vortag waren die Preise auf ein Sechsmonatshoch geschnellt, nachdem sich die Internationale Energieagentur äußerst bullisch geäußert hatte.

   Trotz des Preisrückgangs zum Wochenschluss rechnen Händler kurzfristig mit weiter steigenden Preisen. Vor allem die Lieferausfälle aus Kanada, Nigeria und Libyen dürften kurzfristig die Preise weiter treiben. Zudem sinke der Ölausstoß von nicht im Erdölkartell Opec organisierter Staaten, weil der niedrige Preis Investitionen unrentabel werden lasse.

JC Penney enttäuscht Die Reihe zuletzt schwacher Geschäftsberichte aus dem Einzelhandelssektor setzt sich am Freitag mit J.C. Penney nahtlos fort. Das Unternehmen verbuchte einen unerwarteten Umsatzrückgang im Auftaktquartal 2016. Vorbörslich bricht die Aktie um 8,5 Prozent ein. Mit Dillard's hat ein weiterer Einzelhändler im ersten Quartal einen Umsatz- und Ergebniseinbruch verbucht. Das drückt die Aktie um 6,0 Prozent. Apple verlieren 0,5 Prozent. Der Technologiegigant will 1 Milliarde US-Dollar in Didi Chuxing Technology investieren - einem chinesischen Pendant zum Fahrtenvermittler Uber.

   Für die Aktie des Grafikchipherstellers NVIDIA geht es um 8,0 Prozent nach oben. Dank einer regen Nachfrage hat das Unternehmen den Gewinn im ersten Quartal kräftig gesteigert. Auch der Ausblick liegt über den Erwartungen des Marktes. ConforMIS brechen um 39 Prozent ein. Der auf künstliche Gelenke spezialisierte Medizintechnikhersteller hat seine Jahresziele gesenkt.

   Die Nordstrom-Aktie stürzt um 14,8 Prozent auf 37,36 Dollar ab. Die Bekleidungskette hat nach einem unerwartet schwachen ersten Quartal ihre Jahresziele zurückgenommen. Um die Lagerbestände abbauen zu können, wird Nordstrom hohe Rabatte gewähren müssen. Besser lief es für Shake Shack, deren Aktie um 6,0 Prozent zulegt. Das Unternehmen traut sich für das Geschäftsjahr überdies nun mehr zu.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 10:04 Do, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1317 -0,24% 1,1344 1,1392 +4,2% EUR/JPY 123,51 +0,10% 123,39 123,86 -3,1% EUR/CHF 1,1027 -0,10% 1,1038 1,1044 +1,4% GBP/EUR 1,2691 -0,09% 1,2702 1,2711 -6,6% USD/JPY 109,12 +0,32% 108,78 108,72 -7,1% GBP/USD 1,4363 -0,33% 1,4410 1,4480 -2,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,09 46,70 -1,3% -0,61 +13,2% Brent/ICE 47,44 48,08 -1,3% -0,64 +14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.267,48 1.263,77 +0,3% +3,71 +19,5% Silber (Spot) 16,98 16,96 +0,1% +0,02 +22,9% Platin (Spot) 1.045,21 1.049,00 -0,4% -3,79 +17,2% Kupfer-Future 2,07 2,07 -0,10% -0,00 -3,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   May 13, 2016 09:16 ET (13:16 GMT)

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