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08.09.2015 22:52:46

MÄRKTE USA/Wall Street mit kräftiger Erholungsrally

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Abgaben zum Wochenausklang hat die Wall Street am Dienstag eine Erholungsrally hingelegt. Auslöser waren dabei positive Vorgaben aus China. Die Börse in Schanghai hatte gegen Handelsende, nach einem erneut volatilen Sitzungsverlauf, noch einen kräftigen Sprung in positives Terrain geschafft. Auslöser der Erholung waren Spekulationen um neue Stimulierungsmaßnahmen. Erneute schwache chinesische Konjunkturdaten wurden dagegen in den Hintergrund gedrängt. So sind die Exporte im August bereits den zweiten Monat in Folge gesunken.

   "Schlechte Nachrichten aus China könnten zu guten Nachrichten werden", so Stratege Piotr Matys von der Rabobank. Denn diese könnten die Hoffnung auf weitere stützende Maßnahmen der chinesischen Notenbank noch erhöhen. "Das Gefühl, dass das Schlimmste in China überstanden ist, keine weiteren großen Schocks vorausgesetzt, könnte sich in den kommenden Wochen noch verstärken", ergänzte der Teilnehmer. Doch dürften die Investoren weiterhin vorsichtig bleiben.

   Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 2,4 Prozent auf 16.493 Punkte und schloss damit nur zehn Punkte unter seinem Tageshoch. Der S&P-500 kletterte um 2,5 Prozent auf 1.969 Punkte und der Nasdaq-Composite legte um 2,7 Prozent auf 4.812 Punkte zu. Umgesetzt wurden 0,91 (Freitag: 0,85) Milliarden Aktien. Auf 2.492 (770) Kursgewinner kamen an der NYSE 693 (2.389) -verlierer, unverändert gingen 67 (83) Titel aus dem Handel. Am Montag waren die US-Börsen wegen des Feiertages "Labor Day" geschlossen.

   Aber auch die nahende Zinswende in den USA blieb weiter ein Thema auf dem Börsenparkett in New York. Der US-Arbeitsmarktbericht, der einer Erhöhung der Zinsen nicht im Wege steht, hatte am Freitag für kräftige Abgaben an der Wall Street gesorgt. "Der Bericht hat keinen klaren Hinweis geliefert, so das die Volatilität weiterhin hoch bleiben dürfte", sagte Analyst Darren Ruane von Investec Wealth & Investment. Die Zinsentscheidung der US-Notenbank wird am Donnerstag kommender Woche fallen.

   Bei den Einzelwerten stand unter anderem die Aktie von General Electric (GE) im Fokus. Diese profitierte mit einem Plus von 4,0 Prozent von der EU-Genehmigung zur Übernahme des Alstom-Energiegeschäfts. Allerdings muss sich GE im Gegenzug für die Genehmigung von mehreren Vermögenswerten trennen. Für den US-Konzern endet damit eine monatelange Hängepartie um den Zukauf in Höhe von rund 17 Milliarden Dollar.

   Daneben schauten die Anleger mit Spannung auf die Präsentation von Apple am Mittwoch, auf der die neue iPhone-Generation - 6S und 6S Plus - erwartet wird. Analysten stellten in diesem Zusammenhang die Frage, wie Apple den eigenen Erfolg noch übertreffen wolle - immerhin hätten iPhone 6 und iPhone 6 Plus den Smartphone-Verkauf des Konzerns stark befeuert, dem Unternehmen Rekordgewinne eingebracht und Apples Marktposition in China gefestigt. Solche Wachstumsraten seien "mathematisch nicht aufrecht zu erhalten", sagte Analyst Toni Sacconaghi von Bernstein Research. Die Apple-Aktie gewann im Vorfeld 2,7 Prozent.

   Internethändler Amazon plant laut informierten Kreisen ein neues Billig-Tablet für 50 Dollar. Das Produkt wäre damit eines der günstigen Tablets auf dem Markt. Für die Amazon-Aktie ging es um 3,7 Prozent nach oben. Die Walt-Disney-Aktie stieg um 3,0 Prozent. Seit Dienstag können die Nutzer des Amazon- und Microsoft-Videoservice auch auf die Digitalfilm-Sammlung von Walt Disney zugreifen.

   Der Ölpreis für ein Barrel der US-Sorte WTI schloss zwar mit einem Minus, konnte sich allerdings von deutlicheren Abgaben im Verlauf erholen. Für ein Fass wurden zum Settlement 45,94 Dollar aufgerufen, ein Minus von 0,2 Prozent. Im Tief war es aber schon bis auf 44,14 Dollar nach unten gegangen. Für Brent ging es dagegen um 4 Prozent auf 49,52 Dollar aufwärts, womit die Verluste vom Freitag vollständig aufgeholt wurden.

   Die OPEC hatte für August erstmals seit Februar wieder einen Rückgang der Ölfördermenge vermeldet. Allerdings dürften die Daten auch nicht überbewertet werden, da die Fördermenge weiter über der offiziellen Zielmarke des Kartells liege, so eine Analystin. Zudem seien die Bewegungen beim Öl "etwas verzerrt" gewesen, da es in den USA aufgrund des Feiertages keine Settlementpreise gegeben habe, ergänzte ein Teilnehmer.

   Der Dollar gab auf breiter Front nach. Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht habe keine erhöhte Klarheit in Bezug auf die Zinspolitik der US-Notenbank gebracht, so ein Teilnehmer. "Es gibt nun größere Zweifel über eine mögliche Zinserhöhung in diesem Monat. Solange dies so bleibt, dürfte der Greenback weiter zur Schwäche neigen", sagte Analyst Omer Esiner von Commonwealth Foreign Exchange. Der Euro sprang im späten US-Handel wieder über die Marke von 1,12 Dollar.

   Wenig verändert zeigte sich der Goldpreis. Für die Feinunze mussten zum US-Settlement 1.121 Dollar gezahlt werden, 40 US-Cent weniger als am Freitag. Der Goldpreis dürfte in den kommenden Tagen vor allem auf Spekulationen in Bezug auf die Zinspolitik der US-Notenbank reagieren, sagte ein Händler.

   Mit den steigenden Notierungen am Aktienmarkt ging es für die US-Anleihen nach unten. Auch die Auktionen im Wochenverlauf und das damit weiter steigende Anleihe-Angebot drückten auf das Sentiment. So wurden am Dienstag dreijährige Papiere im Volumen von 24 Milliarden Dollar begeben, es folgen am Mittwoch und Donnerstag Anleihen mit Laufzeiten von zehn sowie 30 Jahren. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um sechs Basispunkte auf 2,19 Prozent nach oben.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.492,68 2,42 390,30 S&P-500 1.969,41 2,51 48,19 Nasdaq-Comp. 4.811,93 2,73 128,01 Nasdaq-100 4.303,53 2,84 118,80

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 25/32 dn 2/32 0,741% +3,6 Bp 1% 3-year 99 28/32 dn 5/32 1,038% +5,4 Bp 1 3/8% 5-year 99 9/32 dn 9/32 1,524% +5,8 Bp 1 7/8% 7-year 99 24/32 dn 12/32 1,911% +5,8 Bp 2 1/8% 10-year 98 9/32 dn 18/32 2,193% +6,5 Bp 2 1/2% 30-year 98 4/32 dn 1 18/32 2,970% +8,0 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.05 Uhr Mo, 17.28 Uhr EUR/USD 1,1202 -0,08% 1,1212 1,1164 EUR/JPY 134,32 0,54% 133,59 133,26 EUR/CHF 1,0976 0,85% 1,0883 1,0887 USD/JPY 119,92 0,64% 119,15 119,40 GBP/USD 1,5400 0,36% 1,5346 1,5270 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   September 08, 2015 16:22 ET (20:22 GMT)

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