05.03.2015 16:49:31

MÄRKTE USA/Wall Street erholt sich mit positiven Vorgaben aus Europa

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Verlusten der beiden Vortage erholen sich die Kurse an der Wall Street am Donnerstag etwas. Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 18.143 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,4 Prozent.

   Rückenwind erhalten die US-Aktien von den europäischen Börsen, an denen die Details zum geplanten Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) positiv aufgenommen werden. Der Dax stieg auf ein neues Rekordhoch über 11.500 Punkten.

   EZB-Präsident Mario Draghi bestätigte im Anschluss an die Zinssitzung der Zentralbank, was die Märkte erwartet hatten: Die Anleihekäufe werden am 9. März aufgenommen und monatlich 60 Milliarden Euro umfassen.

   Überrascht reagierten Marktteilnehmer am Devisenmarkt darauf, dass das Programm auch über September kommenden Jahres hinaus fortgesetzt werden könnte. Der Euro fiel daraufhin bis auf 1,1004 Dollar, ein neues Elfjahrestief. So klar habe Draghi das bislang nicht formuliert, kommentiert Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die Äußerung des EZB-Präsidenten, die Käufe sollten bis "mindestens" 2016 dauern bzw bis die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent steuere. Aktuell erholt sich die Gemeinschaftswährung auf 1,1037 Dollar.

   An US-Konjunkturdaten wurden die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Auftragseingang der Industrie veröffentlicht.

   Die Zahl der Erstanträge stieg in der vergangenen Woche um 7.000 auf 320.000, während Ökonomen einen Rückgang auf 296.000 erwartet hatten. Die Produktivität sank im vierten Quartal des vergangenen Jahres nach revidierten Angaben um 2,2 Prozent, nachdem vorläufig ein Minus von 1,8 Prozent gemeldet worden war. Hier hatten Volkswirte eine Revision auf minus 2,3 Prozent erwartet. Der Auftragseingang in der Industrie verringerte sich im Januar um 0,2 Prozent. Der Ökonomenkonsens war von einem Anstieg um 0,1 Prozent ausgegangen.

   Am Anleihemarkt profitieren die Kurse laut Händlern davon, dass die EZB auch Anleihen mit negativen Renditen kaufen will. Damit dürfte die Zinsdifferenz zwischen der Eurozone, wo viele Staatsanleihen schon negative Renditen aufweisen, und den USA noch größer werden. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sinkt um zwei Basispunkte auf 2,10 Prozent. Der Goldpreis notiert gut behauptet bei 1.202 Dollar je Feinunze.

   Der Preis für die US-Ölsorte WTI zeigt sich volatil und gibt um 0,6 Prozent auf 51,20 Dollar nach. Händler machen dafür den festeren Dollar verantwortlich, der Öl, das in der US-Währung bezahlt wird, für Käufer aus anderen Währungsgebieten verteuert. Daneben bremsen schwächere chinesische Wachstumsaussichten den Ölpreis. China, das Land mit dem zweithöchsten Ölverbrauch weltweit, erwartet für dieses Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 7 Prozent, nachdem im vergangenen Jahr ein Plus von 7,4 Prozent verzeichnet wurde. Unterstützung erhält der Ölpreis dagegen von möglichen Lieferausfällen aus Libyen. Die staatliche Ölgesellschaft des Krisenlandes hat nach Angriffen des Islamischen Staats die Förderung auf elf Ölfeldern eingestellt.

   Am Aktienmarkt stehen Übernahmen im Pharmasektor im Mittelpunkt des Interesses. Der Kurs von Pharmacyclics wird von der bevorstehenden Übernahme durch AbbVie um 10,6 Prozent nach oben getragen. AbbVie lässt sich den Kauf des Biotechnologie-Unternehmens 21 Milliarden Dollar kosten. Die AbbVie-Aktie gibt um 2,6 Prozent nach.

   Ebenfalls im Pharmasektor meldet Mallinckrodt den Kauf von Ikaria für 2,3 Milliarden Dollar. Mallinckrodt hat in der Vergangenheit seine Ertragslage mittels Übernahmen deutlich verbessert, deshalb kommt auch diese Übernahme bei den Anlegern gut an. Die Aktie legt um 4,9 Prozent zu.

   In der zweiten Reihe hat am Vortag nach Börsenschluss H&R Block Geschäftszahlen vorgelegt. Das Steuerberatungsunternehmen hat in seinem dritten Geschäftsquartal schwächer als erwartet abgeschnitten, was die Aktie um 3,4 Prozent drückt.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.142,59 0,25 45,69 S&P-500 2.102,66 0,20 4,13 Nasdaq-Comp. 4.987,73 0,41 20,58 Nasdaq-100 4.460,38 0,34 15,02

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.43 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,1037 -0,07% 1,1045 1,1076 EUR/JPY 132,44 0,05% 132,38 132,62 EUR/CHF 1,0693 0,19% 1,0673 1,0679 USD/JPY 120,04 0,17% 119,83 119,73 GBP/USD 1,5243 0,05% 1,5236 1,5266 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   March 05, 2015 10:18 ET (15:18 GMT)

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